News-Ticker

Ukraine-Krieg: Russland will Zehntausende aus Cherson umsiedeln 

Alle Autoren
    schließen
  • Nadja Katz
    Nadja Katz
  • Moritz Serif
    Moritz Serif
  • Christian Stör
    Christian Stör
  • Vincent Büssow
    Vincent Büssow
  • Teresa Toth
    Teresa Toth

Der neue russische Kommandeur zeichnet ein düsteres Bild von der Lage in Cherson. Derweil muss sich die Ukraine weiter gegen Drohnen-Angriffe verteidigen. Der News-Ticker.

  • Igor Girkin: „Angebote“ für Zielperson – 100.000 Dollar Belohnung
  • Charkiw: Russische Raketen zerstören Gebäude der humanitären Hilfe
  • Ukraine-News: Alle Neuigkeiten und Entwicklungen im Ukraine-Konflikt in unserem Newsticker. Angaben von russischer und ukrainischer Seite lassen sich unabhängig nicht überprüfen.

Dieser News-Ticker wird hiermit beendet. Alle weiteren Neuigkeiten und Entwicklungen im Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

+++ 09.15 Uhr: Die von Russland eingesetzten Behörden in der ukrainischen Region Cherson planen die Umsiedlung von 50.000 bis 60.000 Menschen. Gouverneur Vladimir Saldo sagte, dass sie nach Russland und an das linke Ufer des Flusses Dnipro evakuiert würden. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur TASS. Die Evakuierung werde voraussichtlich etwa sechs Tage dauern.

News zum Ukraine-Krieg: Iran schickt Drohnen-Ausbilder auf die Krim

+++ 07.25 Uhr: Einem Bericht der New York Times zufolge hat der Iran Ausbilder auf die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim geschickt, um Russen bei der Bedienung iranischer Drohnen zu schulen. Das berichtete die Zeitung unter Berufung auf aktuelle und ehemalige Beamte, die mit Geheimdienstinformationen vertraut sind. Die iranischen Ausbilder sollten den Russen helfen, Probleme mit der aus Teheran erworbenen Drohnenflotte zu bewältigen. Dies sei ein weiteres Zeichen für die wachsende Nähe zwischen Iran und Russland seit dem Einmarsch Moskaus vor acht Monaten.

Update vom Mittwoch, 19. Oktober, 06.15 Uhr: Die russische Armee rechnet mit einem massiven ukrainischen Angriff zur Befreiung der besetzten Stadt Cherson. „An diesem Frontabschnitt ist die Lage schwierig“, sagte der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine, Sergej Surowikin, am Dienstagabend im Fernsehen. Es war ein ungewöhnlicher Auftritt des Armeegenerals, der sogar nahezulegen schien, dass Russland einen Rückzug aus der Stadt erwägen könnte. Surowikin sagte, dass „schwierige Entscheidungen“ notwendig sein könnten.

Auf dem Vormarsch: ukrainische Soldaten im Süden der Ukraine zwischen Cherson und Saporischschja.

Derweil hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Abend seinen russischen Widerpart Wladimir Putin angegriffen. „Der russische Hilferuf an den Iran ist die Anerkennung des militärischen und politischen Bankrotts durch den Kreml“, sagte Selenskyj. Russland habe jahrzehntelang Milliarden Dollar in seinen militärisch-industriellen Komplex gesteckt, doch nun müsse es auf „ziemlich einfache Drohnen und Raketen“ aus Teheran setzen. Der Beschuss der Ukraine mit ganzen Schwärmen dieser Drohnen mache den Russen vielleicht taktisch Hoffnung. „Strategisch wird es ihnen ohnehin nicht helfen“, sagte Selenskyj. Die russische Armee hat in den vergangenen Tagen verstärkt Drohnen iranischer Bauart vom Typ Schahed-136 auf die Energieversorgung der Ukraine, aber auch auf Städte abgeschossen. Dabei bestreiten sowohl Moskau wie Teheran ein Rüstungsgeschäft mit den Drohnen.

News zum Ukraine-Krieg: „Angebote“ für Zielperson Girkin – 100.000 Dollar Belohnung

+++ 20.35 Uhr: Igor Girkin, auf dessen Ergreifung der ukrainische Geheimdienst eine Belohnung von 100.000 US-Dollar ausgesetzt hat (siehe Update vom Sonntag, 16. Oktober, 19.15 Uhr), ist nach Informationen des ukrainischen Verteidigungsministeriums bereits in russisch-besetztes Gebiet geflohen. „Wir kennen einen seiner Aufenthaltsorte“, teilte Kyrylo Budanov mit. Girkin hatte als ein Führer der Separatisten in Donezk unter anderem die totale militärische Niederlage der Ukraine gefordert.

Der Ukraine-Krieg in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt. © BULENT KILIC/afp
Am 24. Februar beginnt Russland mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus.
Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus. © Aris Messinis/afp
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine.
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine. © Sergei Malgavko/dpa
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet.
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet. © Sergei Mikhailichenko/afp
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin. © Andrej Ivanov/afp
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion.
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion. © Facebook/afp
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden.
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden. © Daniel Leal/afp
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen.
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen. © Daniel Leal/afp
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. © Nikolay Doychinov/afp
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland.
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland. © Aris Messinis/afp
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg.
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg. © Fadel Senna/afp
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke.
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke. © Aris Messinis/afp
Mitten Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland.
Mitten im Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland. © Genya Savilov/afp
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland.
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland. © Michael Kappeler/dpa
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen.
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen. © Sergej Supinsky/afp
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen.
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen. © Aris Messinis/afp
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen.
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen. © Aris Messinis/afp
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind.
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind. © Aris Messinis/afp
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest.
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest. © Alexander Nemenov/afp
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes.
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes. © Yasuyoshi Chiba/afp
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben.
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben. © dpa
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol.
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol. © Dmytro ‚Orest‘ Kozatskyi/afp
Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz in der Bundeswehr.
Am 21. Juni treffen die ersten schweren Waffen aus Deutschland in der Ukraine ein. Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz der Bundeswehr. Sie sieht aus wie ein riesiger Kampfpanzer und kann Ziele in 40 Kilometern Entfernung treffen.  © Sven Eckelkamp/Imago
bombardiert die russische Luftwaffe ein Einkaufszentrum in der ostukrainischen Stadt Krementschuk
Am 27. Juni bombardiert Russland ein Einkaufszentrum im 100 Kilometer von der Frontlinie entfernten Krementschuk. Zum Zeitpunkt des Angriffs befinden sich laut ukrainischen Angaben etwa 1000 Menschen in dem Gebäude, mindestens achtzehn Menschen werden getötet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnet die Attacke als „absoluten Horror“.  © STR/afp
Dieses Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt einen Überblick über die Schlangeninsel im Schwarzen Meer.
Nach wiederholten ukrainischen Angriffen zieht sich das russische Militär Ende Juni von der Schlangeninsel südlich von Odessa zurück. Russland spricht von einem „Zeichen des guten Willens“. Die Die Ukraine feiert die Rückeroberung dagegen als Sieg. „KABOOM! Keine russischen Truppen mehr auf der Schlangeninsel“, schreibt der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, auf Twitter. „Unsere Streitkräfte haben großartige Arbeit geleistet.“ © dpa
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in Oleniwka, in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus.
In der Nacht auf den 29. Juli kommen bei einem Angriff auf ein Gefängnis in Oleniwka in der Donezk-Region Dutzende ukrainische Kriegsgefangene ums Leben. Der ukrainische Generalstab beschuldigt Russland, damit Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen. Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein © afp
Auf dem Gelände des Militärflugplatzes Saki nahe Nowofjodorowka kommt es zu heftigen Explosionen.
Am 9. August erschüttern mehrere Explosionen eine russische Luftwaffenbasis auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim. Mehrere Flugzeuge werden zerstört. Eine Woche später detoniert auf der Krim ein russisches Munitionslager. Rusland spricht von einem „Sabotageakt“. © dpa
Dieses Satellitenbild von Planet Labs PBC zeigt das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk Saporischschja.
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist schwer umkämpft. Das Artilleriefeuer lässt international die Angst vor einer Atomkatastrophe steigen. Am 25. August wird das AKW erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des Kraftwerksgeländes und der Umgebung vor. © Planet Labs Pbc/dpa
Rauch steigt über einem Feuer in einem Naturschutzgebiet in der Nähe der Stadt Mykolajiw nach einem Beschuss durch die Streitkräfte der Ukraine auf.
Am 29. August gelingt den ukrainischen Truppen an mehreren Stellen in der Oblast Cherson ein Vorstoß über feindliche Frontlinien. Das russische Verteidigungsministerium bestätigt eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der Oblast Mykolajiw. © Kherson Region Emergency Service/Imago
Einheiten der ukrainischen Streitkräfte sind in der Region Charkiw unterwegs.
Im September erobert die Ukraine im Zuge ihrer Gegenoffensive in der Oblast Charkiw die strategisch bedeutsamen Städte Kupjansk und Isjum von Russland zurück und durchbricht die Frontlinie an mehreren Stellen.  © Imago
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.  © YASUYOSHI CHIBA/afp
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt.
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt. © GENYA SAVILOV/afp
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.  © afp

Der Leiter des Nachrichtendienstes sagte weiter, dass einige Personen bereits „mehrere absolut reale Angebote“ für die Ergreifung von Girkin eingereicht hätten. Er betonte auch, dass 100.000 US-Dollar eigentlich ein niedriger Preis für einen so wertvollen Gefangenen seien. Immerhin sei Girkin ein „wichtiger Informationsträger“ und für die internationale Strafjustiz relevant.

News im Ukraine-Krieg: Russische Raketen zerstören Gebäude der humanitären Hilfe in Charkiw

+++ 20.00 Uhr: Am Morgen hatte Russland Raketenangriffe (siehe Update von 8.38 Uhr) auf mehrere ukrainische Gebiete durchgeführt. Nach neuesten Erkenntnissen wurden dabei auch sechs S-300-Raketen auf Charkiw abgefeuert, die Lagerhäuser der humanitären Hilfen zerstörten. Auf diesem Gebiet habe es laut ukrainischen Behörden keine militärischen Einrichtungen gegeben. Nach dem Angriff sei in den Lagerhäusern ein Feuer ausgebrochen, das die Gebäude schließlich zerstört habe.

Das Feuer sei um 10.55 Uhr gelöscht worden. Die Raketen wurden nach ukrainischen Angaben von Belgorod in Russland aus abgeschossen. Es wurden keine Verletzten gemeldet.

News im Ukraine-Krieg: „Moskau wird anfangen, uns Reparationen zu zahlen“

+++ 19.25 Uhr: Kyrylo Budanov vom ukrainischen Verteidigungsministerium ist der Ansicht, dass die ukrainischen Streitkräfte bis zum Ende des Jahres erhebliche Fortschritte gemacht haben werden. In einem Interview für ein ukrainisches Medienunternehmen äußerte er: „Es wird große Siege geben, Sie werden es bald sehen. (…) Das alles muss bis zum späten Frühjahr abgeschlossen sein.“

Er hoffe auf eine unmittelbar bevorstehende Befreiung der Region Cherson. Doch Budanov geht noch weiter: Nach dem Ende des Krieges werde „ein sehr ernster politischer Prozess beginnen“, in dem es zu Veränderungen des heutigen Russland kommen werde. „Bestimmte Regionen werden sich von Russland abspalten. Moskau wird anfangen, uns Reparationen zu zahlen“, so Budanov. Er denke, dass die Kaukasusländer die ersten sein werden, die sich von Russland abspalten. Der Glaube an das Regime sei das einzige, was Russland zusammenhalte: „Sobald das Regime zusammenbricht, wird all dies [die Russische Föderation] zerfallen.“

News im Ukraine-Krieg: Kiew will Israel um Verteidigungssysteme bitten

+++ 18.43 Uhr: Die Ukraine will eigenen Angaben zufolge nun auch Israel um Luftabwehrsysteme bitten. „Heute wird die Ukraine eine offizielle Mitteilung an die Regierung Israels mit der Bitte senden, die Ukraine dringend mit Luftverteidigungssystemen auszustatten“, sagte Außenminister Dmytro Kuleba ukrainischen Medien zufolge. Hintergrund sind die russischen Angriffe auf die Ukraine, bei denen offensichtlich Kampfdrohnen iranischer Bauart zum Einsatz kommen. Der Iran gilt als Erzfeind Israels. Es sei „an der Zeit, dass Israel sich offen auf die Seite der Ukraine stellt“, sagte Kuleba weiter.

News zum Ukraine-Krieg: Stromversorgung in der Ukraine im „ganzen Land kritisch“

+++ 18.05 Uhr: Nach zahlreichen russischen Angriffen auf die Strom-Infrastruktur in der Ukraine ist das Land nach eigenen Angaben in einer bedenklichen Lage. Laut den staatlichen Notfalldiensten waren am Dienstag mehr als 1100 Orte ohne Strom. Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Kyrylo Timoschenko, schilderte die „kritische“ Lage seines Landes im ukrainischen Fernsehen. Die ganze Ukraine müsse sich nun auf Ausfälle der Strom- und Wasserversorgung sowie von Heizungen vorbereiten, warnte er.

+++ 17.01 Uhr: Wladimir Klitschko, ukrainischer Ex-Boxweltmeister, fordert angesichts des russischen Angriffskrieges zu mehr Medien-Präsenz in der Ukraine auf. Er wünsche sich, mehr Medien der freien Welt in der Ukraine, sagte Klitschko bei den Medientagen München.

+++ 15.34 Uhr: Nach zahlreichen russischen Angriffen auf die Strom-Infrastruktur der Ukraine befindet sich das Land nach eigenen Angaben in einer bedenklichen Lage. „Die Lage ist jetzt im ganzen Land kritisch, weil unsere Regionen voneinander abhängen“, hieß es am Dienstag aus dem Präsidialamt in Kiew. Laut Staatschef Wolodymyr Selenskyj zerstörte Russland binnen einer Woche knapp ein Drittel der ukrainischen Elektrizitätswerke, so die Nachrichtenagentur afp.

News zum Ukraine-Krieg: Parlament stuft Russland als Terror unterstützenden Staat ein

+++ 14.41 Uhr: Das estnische Parlament hat Russland am Dienstag als Terror unterstützenden Staat eingestuft. „Der Riigikogu erklärt das russische Regime zu einem terroristischen Regime und die Russische Föderation zu einem Staat, der den Terrorismus unterstützt, deren Aktionen gemeinsam angegangen werden müssen“, hieß in der einstimmig bei drei Enthaltungen angenommenen Entschließung laut der Nachrichtenagentur dpa.

News zum Ukraine-Krieg: Hilfswerk wirft Russland „blanken Terror“ vor

+++ 13.49 Uhr: Das katholischen Osteuropa-Hilfswerk Renovabis wirft Russland die Verbreitung von „blankem Terror“ vor. Die Angriffe mit Kamikaze-Drohnen richteten sich gezielt auf Einrichtungen, die keinerlei militärische Zwecke hätten, sondern allein der Versorgung der Menschen mit Energie und Wärme dienten, so Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz. „Der Krieg ist in eine weitere Phase der Unmenschlichkeit eingetreten“, sagte er der Nachrichtenagentur KNA. Es gehe nun gezielt um die Zerstörung der Lebensgrundlagen in der Ukraine.

News zum Ukraine-Krieg: Russland nutzt angeblich keine Kamikaze-Drohnen

+++ 12.57 Uhr: Russland hat die Nutzung von iranischen Kamikaze-Drohnen im Krieg gegen die Ukraine abgestritten. Der Kreml versicherte, ihm lägen „keine Informationen“ über den Einsatz der unbemannten Flugfahrzeuge durch die russische Armee vor. „Nein, wir haben keine Informationen darüber“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bei einem Presse-Briefing auf Nachfrage. „Es wird russische Technik verwendet.“ Für weitere Nachfragen verwies der Sprecher von Kreml-Chef Wladimir Putin auf das russische Verteidigungsministerium.

+++ 11.26 Uhr: Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind mittlerweile 30 Prozent der Kraftwerke des Landes durch russischen Beschuss zerstört worden. Massive Stromausfälle seien die Folge. Dies teilte der Staatschef auf Twitter mit. „Kein Platz mehr für Verhandlungen mit Putins Regime“, schrieb Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst.

News zum Ukraine-Krieg: Russischer Angriff auf Kiew

+++ 10.30 Uhr: In Kiew ist eine Energieversorgungsanlage ukrainischen Angaben zufolge von einer russischen Rakete getroffen worden. Es gebe drei Einschläge an der Anlage am linken Ufer des Flusses Dnepr, erklärte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, in Online-Netzwerken. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, es habe Berichte über Explosionen im Nordosten der Stadt gegeben, nachdem eine „kritische Infrastruktureinrichtung“ getroffen worden sei.

Tymoschenko erklärte zudem, zwei Angriffe hätten eine Energie-Anlage in der Stadt Dnipro getroffen und „erheblichen Schaden“ verursacht. Auch in Schytomyr, westlich von Kiew, habe es Angriffe auf eine solche Anlage gegeben, hieß es weiter. Bereits am Montag (17. Oktober) hatte Russland wichtige Infrastruktur in drei ukrainischen Regionen angegriffen. Dadurch fiel nach Angaben der ukrainischen Regierung in hunderten Städten und Dörfern der Strom aus.

Ukraine-Krieg: „Zwei Explosionsserien in fünf Minuten“ – Angriffe in mehreren Regionen

+++ 8.38 Uhr: Die russischen Raketen- und Drohnenangriffe auf die Ukraine gehen am Dienstag (18. Oktober) weiter. Im ganzen Land wurde Luftalarm ausgelöst. Unter anderem Charkiw, Dnipropetrowsk und Mykolajiw meldeten, dass die Luftverteidigung aktiv sei. Nicht überall gelang aber die Abwehr der Attacken, vielerorts schlugen Raketen ein. Auch aus der Hauptstadt Kiew gab es erneut Berichte über Explosionen.

In Mykolajiw sei bei nächtlichem Raketenbeschuss ein Wohnhaus getroffen worden, Einsatzkräfte hätten die Leiche eines Mannes aus den Trümmern geborgen, teilte Gouverneur Witalij Kim mit. Auch in der Stadt Charkiw berichtete Bürgermeister Ihor Terechow von Raketenbeschuss. „In der Stadt gab es innerhalb von fünf Minuten zwei Explosionsserien“, sagte er. Getroffen wurde nach ersten Erkenntnissen ein Industriebetrieb. Die U-Bahn stellte den Zugverkehr ein und nahm erneut den Betrieb als Schutzbunker auf.

Im Gebiet Dnipropetrowsk wurden in Kriwyj Rij und in der Gebietshauptstadt Dnipro Explosionen gemeldet. In Schytomyr hätten Raketen Energieinfrastruktur getroffen, hieß es. Das russische Militär hatte erklärt, gezielt Energieanlagen unter Beschuss zu nehmen.

Ukraine-News: Luftalarm wegen Drohnen über Kiew – Sanktionen gegen Iran gefordert

+++ 8.15 Uhr: Die USA haben im Zusammenhang mit den jüngsten Luftangriffen in der Ukraine mit Sanktionen gegen Unternehmen und Länder gedroht, die in das iranische Drohnen-Programm involviert sind. „Jeder, der mit dem Iran Geschäfte macht, die eine Verbindung zu unbekannten Luftfahrzeugen oder der Entwicklung ballistischer Raketen haben, sollte sehr vorsichtig sein“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, am Montag (17. Oktober). Die USA würden „nicht zögern, Sanktionen einzusetzen“, fügte er hinzu. Patel warnte zudem, Russlands enger werdende Allianz mit dem Iran sollte weltweit als „große Bedrohung“ gesehen werden. Die Lieferung der Drohnen verdeutliche, unter welchem „gewaltigen Druck“ Russland stehe.

Ukraine-Krieg: Luftalarm in Kiew und Odessa – Energieversorgung getroffen

Erstmeldung vom Dienstag, 18. Oktober: Erst gegen Mitternacht ist in der ukrainischen Hauptstadt Kiew der vierte Luftalarm des Montags (17. Oktober) zu Ende gegangen. Um die Millionenstadt zu schützen, war nach Behördenangaben die Luftabwehr im Einsatz, um anfliegende Drohnen abzufangen. Ein Abschuss einer solchen Drohne wurde aus dem Ort Browary am östlichen Stadtrand gemeldet. Bei Drohnenangriffen auf Kiew am Morgen waren vier Menschen getötet worden, darunter ein junges Paar mit einer schwangeren Frau. „Wladimir Putin kann sich eine weitere Leistung zuschreiben, er hat noch eine Schwangere getötet“, sagte der ukraininsche Präsident Wolodymyr Selenskyj .

Abends gab es Luftalarm auch über den südlichen Gebieten Mykolajiw und Odessa. In Odessa waren demnach Explosionen zu hören. Im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk wurde nach Behördenangaben am Tag ein Objekt der Energieversorgung getroffen. Die Ukraine habe seit Sonntagabend 37 Drohnen und mehrere Marschflugkörper abgefangen, sagte Selenskyj. Beobachtet wurden über Kiew die zur einmaligen Verwendung bestimmten Kampfdrohnen vom Typ Shahed 136 aus dem Iran. Seit der vergangenen Woche habe es mehr als 100 Angriffe mit solchen Drohnen gegeben, teilte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba mit. „Wir rufen Teheran auf, sofort jede Waffenlieferung an Russland einzustellen“, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. „Sonst werden der Iran und seine Führung streng zur Verantwortung gezogen werden.“

Kuleba rief die EU zu Sanktionen gegen den Iran auf. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock stellte ebenjene in Aussicht, falls die Lieferung der Drohnen durch die Islamische Republik an Moskau nachgewiesen werde. Sie habe am Montag bereits im Europäischen Rat angekündigt, „dass aus meiner Sicht auch mit Blick auf diese Drohnenlieferung aus Iran nach Russland eben ein weiteres Sanktionspaket gegenüber dem iranischen Regime folgen muss“, sagte sie im ZDF-heute journal. Baerbock sagte auch, dass für ein weiteres Sanktionspaket Klarheit über die Herkunft der Drohnen herrschen müsse. „Es muss alles natürlich rechtlich sauber sein.“ (mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Dmytro Smoliyenko

Mehr zum Thema