Gaza-Krieg

„Der Kampf gilt der Hamas“: Baerbock startet Reise in Nahen Osten

  • Andreas Apetz
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Außenministerin Baerbock bricht zu Krisengesprächen in den Nahen Osten auf. Im Mittelpunkt steht die Befreiung der verschleppten deutschen Geiseln in Gaza.

Berlin – Angesichts des Krieges in Israel hat sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zu einer neuen Runde von Krisengesprächen nach Jordanien, Israel und Libanon aufgemacht. Vor ihrem Flug nach Jordanien sprach die Grünen-Politikerin ihre „unverbrüchliche Solidarität“ gegenüber Israel aus. „Der Kampf gilt der Hamas, nicht der palästinensischen Zivilbevölkerung“ – auch diese leide enorm, erklärte Baerbock am Donnerstag (19. Oktober).

Baerbock bemüht sich im Krieg in Nahost um deutsche Geiseln im Gazastreifen

Bei den Krisengesprächen in Israel soll es auch um die Freilassung der von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln gehen. Unter den Gefangenen befinden sich derzeit auch mehrere Deutsche. Bereits am vergangene Woche war Baerbock nach Kairo gereist, „um Informationen zu bekommen, in wessen Händen die Geiseln sind und um alles dafür zu tun, dass diese unschuldigen Menschen freigelassen werden“, so die Politikerin.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock begibt sich am Donnerstag zu Krisengesprächen in den Nahen Osten. (Archivfoto)

Der Bundesregierung seien acht Fälle von deutschen Staatsangehörigen unter den Verschleppten bekannt, darunter die meisten Doppelstaatler, sagte die Grünen-Politikerin nach ihrem Treffen mit ihrem ägyptischen Kollegen Samih Schukri. Bei einem Besuch in Israel am vergangenen Freitag (13. Oktober) traf Baerbock einige Angehörigen der verschleppten Familienmitglieder und appellierte an die Hamas zur Freilassung der Geiseln.

Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker an israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Staatsgeschichte. Mehr als 1400 Menschen starben dabei und in den folgenden Tagen. Militante Palästinenser verschleppten an dem Tag mindestens 199 Menschen, darunter auch deutsche Staatsbürger.

Wegen Angriff der Hamas und Ausbruch des Israel-Kriegs: Mehr als 3000 Deutsche aus Israel ausgereist

Um die Unterstützung für die Zivilbevölkerung im von Israel abgeriegelten Gazastreifen zu koordinieren, ernannte Baerbock eine Sondergesandte für Fragen der humanitären Hilfe im Nahen Osten. Deutschland stehe bereit, umfassend Hilfe zu leisten, sagte sie. Außerdem arbeite man intensiv daran, dass deutsche Staatsbürger schnellstmöglich aus Gaza ausreisen könnten.

Baerbock geriet für ihre Rückholaktion deutscher Bundesbürger in die Kritik. Die Opposition bezeichnete die Rückflüge aus Israel als „chaotisch“ organisiert. Der Staat habe sich von seiner schlechten Seite gezeigt, nun müsse es wieder die Bundeswehr richten, hieß es vonseiten der CDU.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

Die Bundesregierung geht davon aus, dass seit Beginn der Terrorangriffe der islamistischen Hamas auf Israel insgesamt rund 4000 Deutsche das angegriffene Land verlassen haben. Das Auswärtige Amt hatte Sonderflüge der Lufthansa, einen Condor-Flug aus Ägypten, Flüge der Luftwaffe sowie Fähr- und Busverbindungen organisiert. Insgesamt seien bislang rund 3000 Deutsche zurück nach Deutschland gebracht worden. Laut dem Auswärtigen Amt befände sich derzeit noch von einer niedrigen dreistelligen Zahl an deutschen Staatsbürgern im abgeriegelten Gazastreifen. (aa/dpa)

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