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Küstenstreifen „in zwei Hälften geteilt“: Gaza vollständig eingekreist – Entscheidender Schritt im Israel-Konflikt
VonErkan Pehlivan
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Israels Armee will die islamistische Hamas im Gazastreifen offenbar einkesseln. Die Angriffe werden weiter fortgesetzt.
Gaza – Die israelischen Kampfverbände sind im dicht besiedelten Gazastreifen weiter vorgerückt und haben das Küstengebiet nach eigenen Angaben nun komplett in zwei Hälften geteilt. Die Stadt Gaza im Norden sei vollständig eingekreist, teilte die israelische Armee am Sonntagabend (5. November) mit. Dies sei ein entscheidender Schritt im Kampf gegen die islamistische Hamas. Zivilisten solle es aber dennoch möglich sein, in den südlichen Teil des Gazastreifens zu fliehen. Nach Angaben der palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft Paltel fielen in Gaza erneut alle Kommunikations- und Internetdienste aus.
Israel schaltet Kommunikationsverbindungen in Gaza ab
Es gebe jetzt „ein Nordgaza und ein Südgaza“, so der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntag. Die Einheiten hätten die Küste im südlichen Teil der Stadt Gaza erreicht und würden den Bereich „halten“. Die Luftangriffe und Attacken am Boden habe man am Abend ausgeweitet. „Heute Abend führen wir eine wichtige Operation durch“, sagte Hagari weiter. Laut der palästinensischen Telekomfirma Paltel wurden alle Hauptleitungen für die Internet- und Kommunikationsverbindungen in Gaza von den Israelis abgeschaltet. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung dafür.
Israel setzt massive Bombardierung im Gazastreifen fort
Israel setzte sein massives Bombardement des dicht besiedelten Gazastreifens fort. Die israelische Luftwaffe bombardierte in den vergangenen 24 Stunden rund 450 Ziele, teilte das Militär am Montagmorgen mit. Darunter seien Tunnel, militärische Anlagen sowie Abschussrampen für Panzerabwehrraketen der islamistischen Hamas gewesen. Zudem hätten die Truppen am Boden einen militärischen Komplex übernommen. Bei dem Einsatz seien „mehrere Hamas-Terroristen“ getötet worden, hieß es. Unabhängig waren die Angaben zunächst nicht zu überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.
In der Nacht zum Montag warf die jordanische Luftwaffe medizinische Hilfsgüter und Medikamente über einem jordanischen Feldlazarett in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen ab. Die Arbeit dort werde trotz extremer Engpässe bei der Versorgung fortgesetzt, berichtete die Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf Militärquellen. „Es ist unsere Pflicht, unseren Brüdern und Schwestern zu helfen, die im Krieg gegen Gaza verletzt wurden. Wir werden immer für unsere palästinensischen Brüder da sein“, schrieb Jordaniens König Abdullah II. bei X. Nach Angaben eines israelischen Armeesprechers erfolgte der Abwurf in Abstimmung mit dem Militär.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Hilfsorganisationen klagen über zu wenig Hilfsgüter für Gazastreifen
Hilfsorganisationen beklagen, dass die bislang mit Lastwagen in den Gazastreifen gelangten Hilfsgüter bei weitem nicht ausreichen. In dem dicht besiedelten Küstenstreifen, wo rund 2,2 Millionen Menschen leben, ist die humanitäre Lage weiter verheerend. Die Zahl der getöteten Mitarbeiter der Vereinten Nationen stieg derweil auf 79. Fünf Mitarbeiter seien innerhalb der vergangenen 48 Stunden getötet worden, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA am Sonntag mit. Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser stieg nach Darstellung der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 9.770.
Der Krieg war ausgebrochen, nachdem die Terrormiliz am 7. Oktober Israel überfallen hatte. Rund 1.400 Israelis wurden dabei getötet, Tausende verletzt und mehr als 200 in den Gazastreifen verschleppt. Einen Waffenstillstand lehnt Israel bislang ab. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte vor seinen Soldaten bekräftigt, dass es keinen Waffenstillstand geben wird, solange noch israelische Geiseln in der Hand der Hamas gibt. (erpe/dpa)