45 Millionen US-Dollar im Monat

Musk greift wohl in den US-Wahlkampf ein – neue Super-Lobby bringt sich für Trump in Stellung

  • Felix Durach
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Donald Trump darf sich im US-Wahlkampf über einen Geldsegen freuen. Elon Musk hat sich für ihn ausgesprochen und bereitet wohl mehrere Großspenden vor.

Washington, D.C. – „Money makes the world go round“. In wenigen Bereichen ist die berühmte Textzeile so wahr, wie im US-Präsidentschaftswahlkampf. Der Weg ins Weiße Haus kostet vor allem Geld und deswegen ist der Wahlkampf in den vergangenen Jahren auch immer mehr zum Kampf der Kandidaten um Großspender verkommen. Donald Trump könnte es nun gelungen sein, den reichsten Mann der Welt endgültig auf seine Seite zu ziehen – Elon Musk will offenbar bis zur US-Wahl im November 45 Millionen US-Dollar pro Monat spenden.

Musk greift wohl mit Spenden in US-Wahl 2024 ein – Geldsegen für Trump

Wie das US-amerikanische Wall Street Journal berichtet, will Musk die entsprechende Summe an eine erst vor wenigen Monaten neu gegründeten Gruppe mit dem Namen „America PAC“ spenden. America PAC will Trump bei seiner Rückkehr ins Weiße Haus unterstützen, in dem sie unter anderem Wählerregistrierung und vorzeitige Stimmabgabe per Briefwahl in wichtigen Swing States fördert. Swing States sind Bundesstaaten, in dem sich Demokraten und Republikaner häufig sehr enge Rennen liefern und die daher wahlentscheidend sind.

Musk selbst dementierte die Berichte des WSJ kurz nach der Veröffentlichung auf X. Unter einem Beitrag des US-Mediums postete er ein Bild mit den Worten „Fake Gnus“ – ein Internet-Meme, mit dem vermeintliche Fake News versehen werden.

Elon Musk (r.) bereitet offenbar mehrere Großspenden an eine neue Super-Lobby für Donald Trump im US-Wahlkampf vor.

45 Millionen US-Dollar pro Monat könnten im US-Wahlkampf große Wirkung entfalten, dürften aber keine großen Löcher in das Vermögen von Musk reißen. Das Forbes-Magazin schätzt den „Net Worth“ des Tech-Unternehmers (Tesla, SpaceX, X) auf 252,3 Milliarden Dollar.

Nach Attentat auf Trump – Musk spricht sich vor US-Wahl 2024 öffentlich für Ex-Präsident aus

Musk hatte noch Anfang März auf Berichte über mögliche Spenden für den Wahlkampf von Trump reagiert und die Meldungen zurückgewiesen. „Um das ganz klarzustellen: Ich spende keinem der US-Präsidentschaftskandidaten Geld.“ In den zurückliegenden Wochen hat sich der Tech-Milliardär jedoch auch immer wieder für Trump ausgesprochen. Nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf den früheren US-Präsidenten am Wochenende schrieb Musk auf X: „Ich unterstütze Präsident Trump voll und ganz und hoffe auf seine rasche Genesung.“

Das Trump-Attentat in Bildern: Schüsse, Chaos und ein blutender Ex-Präsident

US-Wahlkampf in Butler, Pennsylvania. Die Menge wartet auf Donald Trump, nicht wissend, dass gleich Schüsse fallen werden.
US-Wahlkampf in Butler, Pennsylvania. Die Menge wartet auf Donald Trump, nicht wissend, dass gleich Schüsse fallen werden. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Donald Trump auf der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania.
Donald Trump auf der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Kurze Zeit später fielen die Schüsse. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Schüsse fallen, Trump duckt sich weg. Der Secret Service eilt herbei. Als die Gefahr gebannt ist, wird Trump behandelt und von der Bühne gebracht.
Schüsse fallen, Trump duckt sich weg. Der Secret Service eilt herbei. Als die Gefahr gebannt ist, wird Trump behandelt und von der Bühne gebracht. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Schwerbewaffnete Soldaten bewachen die Bühne nach den Schüssen auf Donald Trump.
Schwerbewaffnete Soldaten bewachen die Bühne nach den Schüssen auf Donald Trump. Im Hintergrund decken Secret-Service-Mitarbeiter den Ex-Präsidenten hinter dem Pult. © dpa/AP | Evan Vucci
Auf Videos ist zu hören, wie der Secret Service bestätigt, dass der Täter „neutralisiert“ sei. Daraufhin wird Trump von der Bühne eskortiert.
Auf Aufnahmen ist zu hören, wie der Secret Service bestätigt, dass der Täter „neutralisiert“ sei. Daraufhin wird Trump von der Bühne eskortiert. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Nach den Schüssen auf Donald Trump erwidern Scharfschützen der Polizei das Feuer auf den Täter.
Nach den Schüssen auf Donald Trump erwidern Scharfschützen der Polizei das Feuer auf den Täter. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Wenige Momente nach dem versuchten Mordanschlag auf ihn reißt Trump kämpferisch die Faust in die Höhe.
Ein Bild, das wohl auch im US-Wahlkampf immer wieder auftauchen wird. Wenige Momente nach dem versuchten Mordanschlag auf ihn reißt Trump kämpferisch die Faust in die Höhe. © dpa/AP | Evan Vucci
Donald Trump direkt nach den Schüssen auf ihn: Der Ex-Präsident ist blutverschmiert, scheint am Ohr getroffen.
Donald Trump direkt nach den Schüssen auf ihn: Der Ex-Präsident ist blutverschmiert, scheint am Ohr getroffen. © dpa/AP | Evan Vucci
In einer Traube von Secret-Service-Mitarbeitern verlässt der blutverschmierte Trump nach den Schüssen die Bühne.
In einer Traube von Secret-Service-Mitarbeitern verlässt der blutverschmierte Trump nach den Schüssen die Bühne. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Agenten des Secret Service umringen Ex-Präsident Trump. Der zeigt sich kämpferisch, hebt die Faust.
Agenten des Secret Service umringen Ex-Präsident Trump. Der zeigt sich kämpferisch, hebt die Faust. Zuvor rief er noch „fight“ in das Pult-Mikrofon. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Donald Trump ist nach dem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung verletzt – Bilder zeigen ihn mit blutendem Ohr.
Donald Trump ist nach dem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung verletzt – Bilder zeigen ihn mit blutendem Ohr. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Panik im Publikum: Nach den Schüssen auf Donald Trump gehen Menschen in Deckung, Sicherheitskräfte assistieren.
Panik im Publikum: Nach den Schüssen auf Donald Trump gehen Menschen in Deckung, Sicherheitskräfte assistieren. © dpa/AP | Evan Vucci
Eskortiert vom Secret Service steigt Trump nach den Schüssen auf ihn in ein Auto, das ihn vom Ort des Angriffs weg bringt. Noch immer hat er die Faust erhoben.
Eskortiert vom Secret Service steigt Trump nach den Schüssen auf ihn in ein Auto, das ihn vom Ort des Angriffs weg bringt. Noch immer hat er die Faust erhoben. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Das Gelände der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Hier kam es zu den Schüssen auf Trump
Das Gelände der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Hier kam es zu den Schüssen auf Trump – das Chaos lässt auf die entstandene Panik deuten. © dpa/AP | Evan Vucci
Der Ort des Geschehens nach dem Anschlag. Die Umgebung ist mit gelbem Flatterband abgesperrt.
Der Ort des Geschehens nach dem Anschlag. Die Umgebung ist mit gelbem Flatterband abgesperrt.  © dpa/AP | Evan Vucci

Tech-Milliardäre für Trump – Neue Super-Lobby bringt sich für US-Wahl in Stellung

Das US-Recht erlaubt direkte Spenden an einen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl nur in einer Höhe von bis zu 3300 Dollar pro Person. Schlupflöcher im System der Wahlkampffinanzierung ermöglichen es politischen Großspendern jedoch, an Fonds zu spenden, die Kandidaten unterstützen. Diese Fonds – Super-PACs genannt – müssen die Herkunft der Gelder spätestens nach der Wahl offenlegen.

America PAC ist ein solcher Fond, der vor allem von den Republikanern nahestehenden Tech-Unternehmern gestützt wird – auch aus dem erweiterten Dunstkreis von Musk. Einem Bericht der New York Times zufolge, soll America PAC zum Teil von Joe Lonsdale, einem der Gründer des Unternehmens Palantir, geführt werden. Zu den Geldgebern zählen bislang der Investor und Musk-Loyalist Antonio Gracias und Ken Howery, gemeinsam mit Musk Co-Gründer von PayPal und früherer US-Botschafter in Schweden unter Trump.

Weitere bekannte Namen unter den Spender sind die Krypto-Unternehmer Cameron und Tyler Winklevoss, die vor allem durch ihren Rechtsstreit mit Meta-Gründer Mark Zuckerberg größere Bekanntheit erlangten.

Spenden im US-Wahlkampf: Musk will zweite Biden-Amtszeit verhindern

„Wir glauben, dass vier weitere Jahre Joe Biden eine ernsthafte Bedrohung für die finanzielle und physische Sicherheit der Vereinigten Staaten darstellen“, zitiert die New York Times America PAC in einer Stellungnahme. Die Gruppe kritisierte vor allem Bidens Politik mit Blick auf die Inflation, die Staatsverschuldung und die Migration.

Wie das Wall Street Journal weiter berichtet, sollen Trump und Musk in den letzten Monaten häufig miteinander gesprochen und ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt haben. Das US-Medium berichtet im Mai auch darüber, dass sie über eine mögliche Rolle für Musk als Berater in einer von Trump geführte Regierung gesprochen haben sollen. Musk widersprach dem Bericht jedoch. (fd)

Rubriklistenbild: © Montage: Bruno Bebert/imago-images/ Carolyn Kaster/dpa