Der ehemalige US-Präsident Donald Trump.
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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump.

Washington Post

Trump im Glück: Millionen-Dollar Spende aus dem Silicon Valley

Donald Trump ist bei seinen Bemühungen, erneut Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, auf finanzielle Zuwendungen aus der Industrie angewiesen.

Mountain View – Vor vier Jahren sammelte der Tech-Berater Jacob Helberg innerhalb seines elitären Kreises Geld für die verlorene Präsidentschaftskampagne des Demokraten Pete Buttigieg. Aber die Pandemie, das Wettrüsten mit künstlicher Intelligenz gegen China und der Kreuzzug für ein Verbot von TikTok in den Vereinigten Staaten haben seine Ansichten und Parteizugehörigkeit verändert, sagt er.

Heute schießt Helbergs bisher nicht gemeldete Spende von einer Million Dollar an die Trump-Kampagne ihn in die obere Riege der Geldgeber für Donald Trump zur US-Wahl 2024. Und das zu einer Zeit, in der Trumps Kampagne bei der Jagd nach Geld hinter der von Präsident Joe Biden liegt. Er ist Teil einer kleinen, aber einflussreichen Gruppe von Tech-Führungskräften, die beschlossen haben, den ehemaligen Präsidenten zu unterstützen – trotz ihres eigenen Zauderns und der allgemeinen Feindseligkeit der Branche gegenüber Trump.

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Im Silicon Valley sind „die sozialen Kosten der Unterstützung von Trump nicht so hoch wie früher“, so Helberg über seine Entscheidung, die Partei zu wechseln. Das liege daran, dass „Trump in vielen Fragen, die für Amerika entscheidend sind, Recht hatte“.

Der Großteil von Helbergs Spende - 844.600 Dollar - ging an das gemeinsame Fundraising-Komitee von Trump. Mindestens 20 Spender hatten bis Ende März den Höchstbetrag von mehr als 800.000 Dollar an das Komitee „Trump 47“ gespendet, wie aus den jüngsten Berichten der Federal Election Commission hervorgeht. Trump hat in den vergangenen anderthalb Monaten bei mehreren hochkarätigen Spendenveranstaltungen weitere Spender aufgefordert, sich diesem elitären Kreis anzuschließen. Helberg ist der einzige öffentlich bekannte Geldgeber, der aus der Tech-Welt stammt.

Trump sammelt fleißig Spendengelder

Trump hat seine Fundraising-Bemühungen verstärkt, da seine politischen Komitees sich bemühen, die steigenden Kosten für seine eigenen Anwaltsrechnungen zu decken – während sie gleichzeitig die Kosten für einige seiner Mitarbeiter übernehmen. Aus den FEC-Berichten geht hervor, dass Biden und die Demokraten einen enormen finanziellen Vorsprung vor Trump haben.

Bei einem privaten Mittagessen in seinem Mar-a-Lago Club, an dem Spender teilnahmen, die 40.000 Dollar oder mehr gespendet hatten, sagte Trump zu den Anwesenden: „Jeder, der jetzt eine Spende von einer Million Dollar an die Republikanische Partei tätigt, darf nach oben kommen und das Wort ergreifen“, heißt es in einer Aufzeichnung seiner Rede, die der Washington Post vorliegt. Helberg sagt, seine Spende sei erst wenige Tage zuvor getätigt worden.

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

Während Trump als Präsident versuchte, TikTok zu verbieten, wenn dessen Muttergesellschaft es nicht innerhalb von 45 Tagen verkaufen würde, hat er kürzlich eine ähnliche Initiative kritisiert, die Biden in ein Gesetz aufgenommen hat, was ihn scheinbar mit Helberg in Konflikt bringt. Helberg und Trump vertreten jedoch ähnliche chinafeindliche Positionen, die ihnen geholfen haben, eine gemeinsame Basis zu finden.

Helberg in Trump „verliebt“

Anfang dieses Monats reiste Helberg nach Mar-a-Lago, wo er sich, wie er sagt, in Trump „verliebte“, während er sich mit einer Reihe von Vizepräsidentschaftskandidaten der Republikaner traf. Er verbrachte den größten Teil der letzten Woche im Gespräch mit dem ehemaligen Präsidenten über Themen wie die Risiken einer Überregulierung der künstlichen Intelligenz und die Bedeutung des Silicon Valley für die Entwicklung von Militärtechnologien, so Helberg.

David Sacks, der wie Helberg ein enger Mitarbeiter des Milliardärs Peter Thiel ist, ist ein weiteres Mitglied der Silicon-Valley-Kohorte, das sich dem ehemaligen Präsidenten zugewandt hat. Sacks unterstützte zunächst den Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, und half, dessen Kampagne auf X zu starten. Dann veranstaltete er Spendenaktionen für Vivek Ramaswamy und den inzwischen unabhängigen Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy Jr.

Jetzt organisiert Sacks eine eigene Spendenaktion für Trump und hat im April in seinem Haus in den Hollywood Hills Leute wie Elon Musk, Thiel und Rupert Murdoch zu einem Abendessen eingeladen, bei dem es darum ging, Anti-Biden-Beschwerden vorzutragen.

Die Stimmung im Silicon Valley wandelt sich

Sacks hat Trump auf X gelobt. Und er könnte bei seinen Fundraising-Bemühungen von Chamath Palihapitiya unterstützt werden, einem ehemaligen Facebook-Manager, der zusammen mit Sacks den All-In-Podcast moderiert und in der Vergangenheit Demokraten unterstützt hat.

Im vergangenen Jahr war die politische Stimmung unter den Geldgebern im Silicon Valley – und in der gesamten Branche – von Abscheu gegenüber beiden Kandidaten für die Wahl 2024 geprägt. Die Tech-Industrie ist eher jung; Biden wird von vielen als zu alt angesehen und seine Politik wird als unfreundlich gegenüber den Interessen der Branche betrachtet.

Selbst bei einigen Liberalen im Silicon Valley ist Biden so unbeliebt, dass Anfang des Jahres eine Gruppe demokratischer Tech-Führungskräfte mit Verbindungen zu OpenAI-CEO Sam Altman Millionenbeträge aufbrachte, um den aussichtslosen Biden-Herausforderer Repräsentant Dean Phillips zu unterstützen. Kennedy und seine Kandidatin Nicole Shanahan, die mit dem Google-Mitbegründer Sergey Brin verheiratet war, haben auch das Interesse von Führungskräften aus dem Silicon Valley geweckt, die von ihren anderen Optionen frustriert sind.

Trump im Aufwind

Trump erlebt gerade ein kleines Comeback, nachdem er einige wichtige Spender verloren hat. Einige Silicon-Valley-Republikaner und Gemäßigte haben nun beschlossen, dass Trump das kleinere Übel ist. Die Menschen im Silicon Valley, die sich für Trump entschieden haben, sagen, sie hätten in Biden einen gemäßigten Kandidaten erwartet. Stattdessen aber eine radikale Regierung bekommen, die künstliche Intelligenz aggressiv regulieren und die Kapitalertragssteuer auf den höchsten Stand aller Zeiten anheben will. Biden sprach sich dafür aus, die Steuern für die reichsten Amerikaner zu erhöhen.

Sie ärgerten sich auch über Bidens Ernennung der Kartellrechtsbeauftragten Lina Khan, deren Federal Trade Commission versucht hat, Fusionen zu blockieren und große Technologieunternehmen zu zügeln. In jüngster Zeit hat Bidens Entscheidung, die Militärhilfe für Israel zu stoppen, einige Leute auf die Palme gebracht, so Helberg und andere.

Biden „hat sich als der witzigste Präsident erwiesen, den wir je hatten“, so Helberg.

Helberg, der TikTok als chinesische „Kriegswaffe“ bezeichnet hat und nach eigenen Angaben im Laufe der Jahre rund 2 Millionen Dollar für die Demokraten gesammelt hat, sagte, er schätze Bidens Unterstützung für das Gesetz, das er als einen parteiübergreifenden Moment lobte. Er wies jedoch darauf hin, dass Trump bereits im Jahr 2020 ein Gegner von TikTok war, als seine Regierung versuchte, ByteDance zu zwingen, den Dienst an ein amerikanisches Unternehmen zu verkaufen.

Zu den Autoren

Lizza kam 2016 als Silicon-Valley-Korrespondentin zur Washington Post und wurde zu den Augen und Ohren der Zeitung in der Region. Ihr Schwerpunkt liegt auf sozialen Medien und der Macht der Tech-Industrie in einer demokratischen Gesellschaft. Davor war sie die erste Vollzeit-Reporterin des Wall Street Journal, die über KI und die Auswirkungen von Algorithmen auf das Leben der Menschen berichtete.

Maeve Reston ist eine nationale politische Reporterin für die Washington Post, die über das Präsidentschaftsrennen 2024 und die Politik des Westens berichtet. Sie kam 2023 zur Post, nachdem sie bei CNN, der Los Angeles Times, der Pittsburgh Post-Gazette und dem Austin American-Statesman über Politik und fünf Präsidentschaftskampagnen berichtet hatte.

Helberg sagte auch, dass ihn als schwuler Mann die Haltung der GOP zu LGBTQ+-Themen - zu denen ein Gesetz in seinem Heimatstaat Florida gehört, das einschränkt, was Lehrer über Geschlecht und sexuelle Orientierung sagen dürfen – nicht beunruhigt.

Nicht alle unterstützen Trump

Dennoch hat Trump nicht alle seine Unterstützer aus dem Silicon Valley zurückgewonnen. Der milliardenschwere Risikokapitalgeber Doug Leone sagte, er könne ihn nach dem Angriff eines Trump-freundlichen Mobs auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 nicht mehr unterstützen.

Ashley Parker hat zu diesem Bericht beigetragen.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 15. Mai 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung und einer gekürzten Version auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.