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Merz wechselt das Personal: Linnemann wird CDU-Generalsekretär – neuer Kurs für Union?
VonBona Hyun
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Parteichef Friedrich Merz (CDU) wechselt seinen Generalsekretär Mario Czaja aus. Sein Nachfolger schielte offenbar schon vorher auf den Posten.
Berlin – Aus für Mario Czaja: CDU-Chef Friedrich Merz ersetzt nach gut eineinhalb Jahren seinen Generalsekretär. Beide hätten sich „heute einvernehmlich darauf verständigt, ihre Zusammenarbeit an der Parteispitze zu beenden“, teilte die CDU am Dienstag in Berlin mit. Nachfolger soll demnach der Bundestagsabgeordnete und Chef der Grundsatzkommission der CDU, Carsten Linnemann, werden. Dieser könnte Merz unterstützen, die Wirtschaftspolitik zu stärken.
Mario Czaja muss gehen – Carsten Linnemann wird neuer CDU-Generalsekretär
Nachfolger Linnemann war Czaja als Chef der Grundsatzkommission zunehmend in die Quere gekommen. Czaja, der auch das gescheiterte Ausschlussverfahren gegen Maaßen verantwortet, wurde in die Entwicklung des Programms zwar eingeschlossen, die Führung des Gremiums lag jedoch bei Linnemann. Dieser wollte ursprünglich ebenfalls Generalsekretär werden und gilt Merz inhaltlich als näher.
Der 45-jährige Linnemann gilt als Wirtschaftsexperte in der Partei und könnte Merz dabei behilflich sein, die Wirtschaftspolitik künftig stärker zum Thema der CDU machen. Von 2013 bis 2021 war Linnemann Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) - mit rund 25 000 Mitgliedern der größte parteipolitische Wirtschaftsverband in Deutschland. Seit 2022 ist er stellvertretender Parteivorsitzender und Vorsitzender der Programm- und Grundsatzkommission. Linnemann hatte zuletzt für Aufruhr gesorgt, als er eine Arbeitspflicht für Joblose forderte. Zudem verlangte Linnemann, Überstunden steuerfrei zu entlohnen.
Neuer CDU-Generalsekretär – Merz bedankt sich bei Czaja für „hoch engagierte Arbeit“
Noch Ende Juni hatte Merz Spekulationen über eine bevorstehende Ablösung Czajas zurückgewiesen. „Das wird nicht passieren“, sagte Merz damals: „Er macht sehr gute Arbeit. Hören Sie ihm zu, er hat viel zu sagen.“ Doch in der Partei gab es schon seit längerem Unzufriedenheit mit Czaja – ihm wurde unter anderem vorgehalten, zu wenig präsent in der Öffentlichkeit zu sein. Auch in Parteigliederungen in den Ländern komme er nicht an, war zu hören.
Merz erklärte nun auf Twitter, er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Er schätze Czaja sehr und danke ihm für seine „hoch engagierte Arbeit“. Und weiter: „Er hat großen Anteil daran, dass der CDU nach der letzten Bundestagswahl ein erfolgreicher Neustart gelang, die Partei Landtagswahlen gewinnen konnte und sich an die Spitze im Ringen um die Wählergunst setzen konnte.“ Merz kündigte an, sich persönlich dafür einzusetzen, dass der frühere Berliner Gesundheits- und Sozialsenator Czaja innerhalb der Union eine herausgehobene Aufgabe im Bereich der Gesundheits-, Pflege- und Sozialpolitik übernehmen wird.
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Merz wegen AfD-Erfolg in Bedrängnis – CDU-Chef will sich härter mit Grünen auseinandersetzen
Derzeit führt die Union bei den Umfragewerten, doch die AfD bringt die CDU mit ihrem Höhenflug zunehmend in Bedrängnis. Angesichts der hohen AfD-Umfragewerten will Merz sich härter mit den Grünen auseinandersetzen. „Wir sind nicht nur in Details, sondern im Grundsatz anderer Meinung als die Grünen in der Bundesregierung, wenn es um Themen der Wirtschaftspolitik, Energiepolitik und Klimapolitik geht“, sagte Merz am Dienstag dem Verein der Auslandspresse in Berlin.
„Deswegen habe ich das gesagt: Wir müssen uns mit den Grünen in Deutschland etwas härter und etwas klarer auseinandersetzen. Sie sind diejenigen, die zurzeit für diesen Kernbereich der Bundespolitik Verantwortung tragen.“ Merz hatte die Grünen in der Debatte über die Konsequenzen aus dem AfD-Höhenflug in den Umfragen als „Hauptgegner“ der Union „in dieser Bundesregierung“ bezeichnet. Die Äußerung ist auch parteiintern umstritten. (bohy/dpa)