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Umfrage-Schock für Söder: CSU rutscht unter die magische Marke
VonJens Kiffmeier
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In der CSU rumort es: Wenige Monate vor der Bayern-Wahl 2023 sinkt die Beliebtheit dramatisch – trotz Attacken auf die Ampel. Setzt Söder auf die falsche Strategie?
München – Er sendet mittlerweile auf allen Kanälen, doch es scheint nicht zu zünden: Trotz gestiegener Präsenz im heraufziehenden Wahlkampf zur Bayern-Wahl muss Ministerpräsident Markus Söder (CSU) einen herben Dämpfer hinnehmen. So kommen die Christsozialen in der Sonntagsfrage nur noch auf 38 Prozent, wie aus der aktuellen Umfrage des Civey-Instituts im Auftrag der Augsburger Allgemeinen hervorgeht. Ein Abrutschen unter die magische 40-Prozent-Marke kommt im Süden der Republik meistens in den eigenen Reihen nicht gut an.
Aktuelle Umfrage zur Bayern-Wahl 2023: CSU um Söder sackt ab – Freie Wähler und Grüne legen zu
Tatsächlich bestätigt die Umfrage einen anhaltenden Abwärtstrend. Im Vergleich zum Vormonat büßte die CSU von Söder zwei Prozentpunkte ein. Im Mai lag sie noch bei 43 Prozent. Zweitstärkste Kraft bleiben aktuell die Grünen mit 17 Prozent. Der Koalitionspartner, die Freien Wähler um Hubert Aiwanger, verbessert sich um einen Punkt und schafft es nun auf zwölf Prozent und liegt nun gleichauf mit der SPD, dicht gefolgt von der AfD mit elf Prozent. Die FDP würde mit vier Prozent aktuell an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
Vor diesem Hintergrund bleibt die CSU die stärkste Kraft in Bayern. Dank der Zugewinne der Freien Wähler spricht derzeit auch nichts gegen eine Fortsetzung der Bayern-Koalition. Dennoch löst das Umfrageergebnis in den Reihen der Christsozialen eine gewisse Unruhe aus. Dass absolute Mehrheiten mit Ergebnissen über 50 Prozent wie in früheren Jahrzehnten nicht mehr drin sind, wissen die Parteifreunde von Söder. Doch 40 Prozent plus x sollte es schon sein, bestätigten einige kürzlich dem Münchener Merkur.
Trotz Attacken auf die Grünen: Nach Umfrage-Absturz beginnt Rumoren in der CSU
Söder steht also unter Druck. Er muss liefern, weswegen er sich seit Jahresbeginn bei 350 Außenterminen blicken ließ und in 110 Bierzelten bereits auftrat. Leise ist er dabei nicht. Immer wieder fährt er harte Attacken auf die Ampel-Koalition in Berlin, denen er Unfähigkeit attestiert. Vor allem auf die Grünen hat er es abgesehen, wie ein umstrittener Auftritt mit seinem Vize-Ministerpräsidenten Aiwanger in Erding zeigte.
Wohin steuert die CSU? Landtagswahl in Bayern wird Abstimmung über Bundeskurs
Doch warum kann Söder damit nicht richtig punkten? Und warum geht der Aufstieg der AfD ungebremst weiter? Diese Frage stellen sie sich mittlerweile nicht nur in der CSU, sondern auch in der CDU. Während gemäßigte Kreise um NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Daniel Günther einen stärkeren Kurs der Mitte propagieren, geht es den Konservativen um Söder und CDU-Parteichef Friedrich Merz noch nicht hart genug zur Sache. Sie wollen noch stärker um die AfD-Anhänger buhlen.
Markus Söder in den verrücktesten Faschingskostümen über die Jahre
Doch ob diese Strategie wirklich aufgeht, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Die Söder-Wahl wird indirekt auch eine Abstimmung über den Kurs der Union sein. (jkf)