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Ukrainisches Militär meldet weiter schwere Gefechte im Raum Donezk. Einen neuen Angriff Russlands will Kiew abgewehrt haben. Der Ukraine-Krieg im News-Ticker.
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle militärische Entwicklung im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 11. Oktober, 22.30 Uhr: Nach einem Tag mit neuen Zusagen militärischer Hilfe für die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Verbündeten gedankt. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Stärkung unserer Luftverteidigung und den wichtigsten Instrumenten an der Front, Artillerie, Systeme mit hoher Reichweite“, sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft am Mittwochabend. Ungewöhnlich war, dass der ukrainische Staatschef sich in einem Zug selbst filmte; Fahrgeräusche waren zu hören.
Update vom 11. Oktober, 22.00 Uhr: Im Süden der Ukraine ist es zu mehreren russischen Drohnenangriffen gekommen. Gestartet wurden diese offenbar von der Krim. Dies teilte ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit und gab mehrere Warnungen heraus. „Es ist möglich, dass sich die Luftangriffswarnungen in die Richtung der Bewegung der Angriffsdrohnen ausbreiten werden. Ignorieren Sie keine Luftangriffswarnungen!“
Trotz Krieg in Israel: USA sagen der Ukraine weitere Unterstützung zu
Update vom 11. Oktober, 18.35 Uhr: Die USA wollen nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin bei der Unterstützung der Ukraine trotz angekündigter Hilfen für Israel nicht nachlassen. Die Vereinigten Staaten seien weiterhin in der Lage, „an mehreren Schauplätzen“ Ressourcen zur Bewältigung von Krisen bereitzustellen, sagte Austin am Mittwoch nach einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine in Brüssel. „Wir werden also fest an der Seite Israels stehen, während wir die Ukraine weiterhin unterstützen.“
Update vom 11. Oktober, 14.10 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben neue schwere russische Angriffe auf die bereits seit Monaten umkämpfte Stadt Awdijiwka im Gebiet Donezk abgewehrt. Russlands Militär sei mit einer Stärke von bis zu drei Bataillonen unterstützt von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen in die Offensive gegangen, meldete der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Mittwochmorgen. „Unsere Verteidiger haben alle Attacken des Feindes zurückgeschlagen und keinen Verlust von Positionen zugelassen.“ Moskauer Militärblogger hatten zuvor von russischen Geländegewinnen gesprochen. Unabhängig lassen sich diese Berichte nicht prüfen.
Das Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington berichtete ebenfalls von verstärkten Angriffsbemühungen Russlands rund um Awdijiwka. Derzeit gebe es allerdings noch keine Bestätigung für die von Moskau beanspruchten Geländegewinne, heißt es in der Analyse.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Russische Soldaten in der Ukraine in psychischer Krise
Update vom 11. Oktober, 10.05 Uhr: Zehntausende russische Soldaten stecken nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten in einer psychischen Krise. Bei etwa 100.000 Militärangehörigen sei zum Ende 2022 eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert worden, hieß es in dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Ukraine-Krieg. Diese Zahl liege inzwischen wahrscheinlich höher, weil das russische Militär keine Rotation und Erholung vom Schlachtfeld mehr ermögliche.
Ein russischer Offizier, der auf das Problem hingewiesen habe, sei abgelöst worden, hieß es weiter in der Mitteilung. Es gebe auch zusätzliche Hinweise darauf, dass Ärzte Militärangehörige an die Front schickten, die nicht in der Lage seien zu kämpfen. Die Zahl der Einsprüche bei der medizinischen Kommission des russischen Militärs seien in diesem Jahr höher als im vergangenen Jahr. Viele Anträge würden abgewiesen. Angesichts dieser geringen Sorge um die psychische Gesundheit der Soldaten und ihrer Kampffähigkeit, sei Russlands Kampfkraft weiterhin „auf einem suboptimalen Niveau“, so das Fazit der britischen Fachleute.
Schwere Verluste für Russland: Kiew veröffentlicht aktuelle Zahlen
Update vom 11. Oktober, 9.45 Uhr: Im Süden des Landes soll die Armee von Russlands Präsident Wladimir Putin weiter herbe Verluste erleiden. Laut Angaben der ukrainischen Streitkräfte sei es Kiew gelungen, innerhalb der vergangenen 24 Stunden 820 russische Soldaten außer Gefecht zu setzen. Unabhängig prüfen lassen sich diese Angaben zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg aber nicht. Die Zahlen in Klammern sind die Veränderungen zum Vortag.
Soldaten: 283.900 (+820)
Panzer: 4863 (+34)
Gepanzerte Kampffahrzeuge: 9220 (+91)
Artilleriesysteme: 6731 (+18)
Mehrfachraketenwerfer: 809 (+1)
Luftabwehrsysteme: 545 (+1)
Flugzeuge: 316 (+1)
Hubschrauber: 315
Drohnen: 5226 (+19)
Langstrecken-Raketen: 1530
Schiffe und Boote: 20
U-Boote: 1
Fahrzeuge und Tanklastzüge: 9145 (+20)
Spezialfahrzeuge: 965 (+4)
Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 11. Oktober 2023. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Ukraine-Krieg: Schwere Gefechte im Gebiet Donezk
Update vom 10. Oktober, 21.45 Uhr: Die Ukraine hat von besonders heftigen russischen Angriffen auf die bereits seit Monaten umkämpfte Stadt Awdijiwka im östlichen Gebiet Donezk berichtet. „Nördlich der Stadt dauern schwere Kämpfe an“, sagte der Chef der Militärverwaltung von Awdijiwka, Vitali Barabasch, am Dienstag ukrainischen Medien zufolge. Auch der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, sprach von „massiven Angriffen russischer Artillerie“.
Krieg in der Ukraine: Deutschland kündigt neues Hilfspaket in Milliardenhöhe an
Update vom 10. Oktober, 18.50 Uhr: Deutschland hat vor dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel eine deutliche Aufstockung der Militärhilfe für die anstehenden Wintermonate in der Ukraine angekündigt. Das Luftabwehrpaket, welches das vergangene Woche zugesagte zweite Patriot-Luftabwehrsystem beinhaltet, habe einen Wert von rund einer Milliarde Euro, erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Zusätzlich gebe es ein Unterstützungspaket für die ukrainischen Spezialkräfte im Wert von mehr als 20 Millionen Euro.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte der Ukraine am Rande des EU-Gipfels in Granada die Lieferung eines weiteren Patriot-Systems zugesagt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hat dieses zweite System einen deutlich größeren Umfang als das im April gelieferte erste System: Neben dem Feuerleitstand und dem Radargerät werden „acht weitere Startgeräte und voraussichtlich über 60 Lenkflugkörper“ geliefert. Die Ausbildung für das zweite Patriot-System soll in den kommenden Wochen starten.
Noch in diesem Monat will die Bundesregierung zudem zwei weitere IRIS-T-Systeme für die ukrainische Luftabwehr liefern. In dem Paket sind ferner drei weitere Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard enthalten. Das Paket für die ukrainischen Spezialkräfte bestehe aus Fahrzeugen, Waffen und persönlicher Ausrüstung, erklärte Pistorius.
Update vom 10. Oktober, 13.30 Uhr: Russland wird die Ratifizierung des weltweiten Verbots von Atomtests aufheben, um mit den USA gleichzuziehen, wird aber nur dann wieder Atomtests durchführen, wenn Washington dies zuerst tut, so ein hochrangiger russischer Diplomat.
Der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow erklärte gegenüber Reportern, Moskau werde die Ratifizierung des Atomteststoppvertrags rückgängig machen, um die Aktion der USA zu „spiegeln“, wie die Nachrichtenagentur Associated Press berichtet. Er fügte hinzu, wenn die USA einen Atomtest durchführten, „werden wir gezwungen sein, dies ebenfalls zu tun“.
Fast 100.000 Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg dokumentiert
Update vom 10. Oktober, 12.25 Uhr: Die Polizei der Ukraine hat nach Angaben des Leiters der Behörde fast 100.000 Kriegsverbrechen dokumentiert, die von russischen Streitkräften in der Ukraine begangen wurden. In einem Gespräch mit der ukrainischen Nachrichtenagentur Interfax sagte Iwan Wyhovsky, die gesammelten Beweise wären die Grundlage dafür, die Täter in Zukunft strafrechtlich zu verfolgen.
„Wir haben Material über Raketenangriffe, Verbrechen des russischen Militärs in den besetzten Gebieten – Gewalt, Folter, Vergewaltigung“, sagte Wyhovsky. „In der überwältigenden Mehrheit [der Fälle] dokumentieren wir, untersuchen und übergeben an den SBU [ukrainischer Sicherheitsdienst], weil dies in deren Zuständigkeit fällt“. Seine Behörde habe bisher Beweise für 96.500 Kriegsverbrechen gesammelt.
Ukraine-Krieg: Kamikaze-Drohnen über Odessa
Update vom 10. Oktober, 10.45 Uhr: Der Süden der Ukraine wurde in den frühen Morgenstunden erneut Ziel einer massiven Attacke durch die russische Armee. Moskau setzte dabei Dutzende Drohnen ein. Insbesondere über Odessa kam es zum Abschuss von 23 sogenannten Kamikaze-Drohnen. Diese gehören zum iranischen Modell Shahed, wie die Militärverwaltung der Region mitteilte.
Laut Angaben des ukrainischen Militärs wurden insgesamt 36 russische Kamikaze-Drohnen vernichtet. Die Drohnen, die von der von Russland besetzten Halbinsel Krim gestartet waren, wurden größtenteils von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen. Es gelang, 27 Drohnen über den Küstenregionen Odessa, Mykolajiw und Cherson abzuschießen.
Berichte über russische Angriffe kamen auch aus dem Norden der Ukraine. In einem Ort in der Nähe der Frontstadt Kupjansk in der Region Charkiw wurden zwei Frauen und ein Polizist bei einem Raketeneinschlag verletzt. Die ukrainischen Behörden gaben an, dass vermutlich eine S-300-Rakete eingesetzt wurde. Eine unabhängige Bestätigung dieser Angaben war zunächst nicht möglich.
Erstmeldung: Kiew/Moskau – Nach dem vorerst Ruhe um die monatelang umkämpfte Kleinstadt Bachmut eingekehrt war, liefern sich die Ukraine und Russland inzwischen wieder schwere Gefechte in der Region in Donezk. Nun teilte die 3. Separatisten-Brigade am Montag auf ihrem Telegram-Kanal mit, dass ihre Kämpfer den Anführer des russischen Alga-Freiwilligenbataillons gefangen genommen hätten. Der Name des Kommandeurs wurde bislang nicht veröffentlicht.
In einem beigefügten Video, das angeblich den Moment zeigt, in dem der russische Kommandeur gefangen genommen wurde, sind ukrainische Soldaten zu sehen, die den verwundeten Beamten in ein zerfallenes Gebäude bringen und ihn mit Wasser versorgen. Laut auf X (ehemals Twitter) kursierenden Übersetzungen, erzählt der Russe den ukrainischen Streitkräften, dass er am Morgen mit etwa 120 Männern in die Region eingedrungen sei.
Russischer Kommandeur soll der Ukraine beim Gefangenenaustausch helfen
„Es gibt eine sch*** Menge Menschen, die hier gestorben sind“, sagte der russische Kommandeur auf die Frage nach dem Zustand seines Bataillons. Die gemeldete Gefangennahme, die nicht unabhängig bestätigt werden konnte, käme zu einem Zeitpunkt, in dem Kiew weitere Fortschritte bei seiner Gegenoffensive macht. Der Gefangene soll jetzt als „Vertreter des Austauschfonds unter den hohen Offizieren der Besatzer“ dienen. Im August erklärte der Sprecher des ukrainischen Geheimdienstes, Andrij Jussow, dass die Zahl der russischen Kriegsgefangenen im Besitz die Zahl 200 überschritten habe, wie unter anderem Interfax-Ukraine berichtete.
Die Industriestadt Bachmut befindet sich nach Monaten voller brutaler Kämpfe seit Mai 2023 in russischer Hand. Traurige Bekanntheit erlitt der Ort aufgrund des riesigen Ausmaßes der Zerstörung und den Aktivitäten der Privatmiliz Wagner. Nach dem Abzug der Söldner gelang es der Ukraine nach und nach, wichtige Dörfer südlich der einst 74.000 Einwohnerinnen und Einwohner großen Stadt zurückzuerobern. (mit Agenturen)