Putin bestätigt Tod
Prigoschin für tot erklärt: Wagner wird laut Lukaschenko weiter in Belarus bleiben
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Lucas Maier
Lukas Rogalla
Christian Stör
Nail Akkoyun
Jens Kiffmeier
Nach einem Flugzeugabsturz soll Jewgeni Prigoschin unter den zehn Toten sein. Präsident Putin bestätigt den Tod des Wagner-Chefs. Der News-Ticker.
- Kreml äußert sich: Putin-Sprecher weist Befehl für Tötung Prigoschins als „absolute Lüge“ zurück
- Prigoschin angeblich tot: USA vermuten Explosion an Bord des Flugzeugs
- Reaktionen auf Flugzeugabsturz: Putin bestätigt Prigoschins Tod
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist geschlossen. Die aktuelle Entwicklung im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen News-Ticker verfolgen.
Update vom 25. August, 22.46 Uhr: Neue Spekulation um mögliche Drahtzieher eines Attentats: Nach dem Flugzeugabsturz von Wagner-Söldner Jewgeni Prigoschin gerät der Militärnachrichtendienst GRU ins Visier. Laut britischen und ukrainischen Geheimdiensten stehe die Spezialeinheit 29155 von Generaloberst Andrei Awerjanow unter dringendem Tatverdacht, berichtete die britische Nachrichtenseite „iNews“. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben aber nicht. Dem Bericht zufolge soll die Einheit aber auch hinter dem Attentat auf den russischen Ex-Spion Alexander Litwinenko stecken, der in London vergiftet worden ist.
Update vom 25. August, 20:41 Uhr: Die Untersuchungen zur Ursache vom Flugzeugabsturz in Russland gehen weiter. Zwei Tage nach dem mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin sind die Flugschreiber und Trümmer der Maschine abtransportiert worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ria Novosti am Freitag meldete. Deren Auswertung könne die Hintergründe zum Absturz des Privatjets erklären, hieß es. Zudem sollen die Leichen der zehn Insassen nun anhand molekular-genetischer Analysen identifiziert werden. Nach vorläufigen Erkenntnissen soll sich unter den Toten auch Prigoschin befinden. Dies gaben Quellen eines Untersuchungsausschusses der Nachrichtenagentur bekannt.
Litauen besorgt wegen Aktivitäten der Wagner-Gruppe
Update vom 25. August, 18.40 Uhr: Litauens Ministerpräsident Arvydas Anusauskas lässt die Aktivitäten der Wagner-Gruppe nach Prigoschins Tod genau beobachten: „Wir können bereits die Veränderungen sehen, wir können die Aufspaltung sehen, wir können die Versuche sehen, Belarus in Richtung Russland zu verlassen. Es passieren alle möglichen Arten von Dingen“, sagte er am Freitag bei einem Besuch in der Grenzregion im Südosten des baltischen EU- und Nato-Landes. Dort hielten der litauische Grenzschutz und die Armee gemeinsam eine taktische Übung ab.
Prigoschins Tod: Lukaschenko weist Beteiligung von Putin zurück
Update vom 25. August, 17.10 Uhr: Die Wagner-Gruppe wird auch nach dem vermeintlichen Tod ihres Anführers Prigoschin in Belarus stationiert bleiben. Das teile der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko gegenüber der Staatsagentur Belta mit.
Bis zu 10.000 Soldaten sollen sich in den nächsten Tagen in Belarus einfinden, wie die Agentur schreibt. Lukaschenko würde den Söldnern auch weiterhin alles garantieren, was er zuvor mit Prigoschin ausgehandelt habe. Fragen zu einer Verletzung seiner Sicherheitsgarantie gegenüber dem Wagner-Chef, wies der belarussische Präsident entschieden zurück. „Ich muss nicht für Prigoschins Sicherheit sorgen“, so Lukaschenko. Prigoschin habe nie nach einer Sicherheitsgarantie verlangt.
Update vom 25. August, 14.25 Uhr: Russische Ermittler haben nach Angaben aus informierten Kreisen einen ersten Toten aus dem Wrack des Flugzeuges, in dem auch Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin gereist sein soll, identifiziert. Demnach liegen „dokumentarische Beweise“ vor, dass Pilot Alexej Lewschin unter den Toten ist, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person. Ein genetischer Abgleich mit seinen Verwandten stehe aber noch aus.
Putin-Sprecher weist Befehl für Tötung Prigoschins als „absolute Lüge“ zurück
Update vom 25. August, 12.40 Uhr: Der Kreml hat am Freitag bestritten, den Befehl für den mutmaßlichen Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin gegeben zu haben. „Das ist eine absolute Lüge“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Der Fall des Flugzeugabsturzes müsse „auf der Basis von Fakten“ behandelt werden.
Peskow sagte weiter, es sei unmöglich zu sagen, ob Putin an der Beerdigung von Prigoschin teilnehmen werde, da der Präsident „einen sehr vollen Terminkalender“ habe. Er fügte hinzu, die Söldnertruppe Wagner habe keine formale rechtliche Existenz. Wagner existiere als eine Gruppe, die einen „großen Beitrag“ zu Russlands militärischer Kampagne in der Ukraine geleistet habe, und lobte das „Heldentum“ ihrer Kämpfer.
ISW: Prigoschins Tod ist das Ende von Wagners Unabhängigkeit
Update vom 25. August, 12.15 Uhr: Nach dem möglichen Tod von Jewgeni Prigoschin infolge des Flugzeugabsturzes in der Nähe von Moskau bleibt vor allem für Russlands Elite eine wichtige Erkenntnis zurück: Leg dich nicht mit Putin an.
Der mögliche Abschuss von Prigoschins Flugzeug, über den auch über die Grenzen Russlands hinaus spekuliert wird, hat Wladimir Putins Machterhalt gestärkt, zumindest kurzfristig, so Beamte und Analysten. Zudem habe dies seinen Ruf für seine Rücksichtslosigkeit wiederhergestellt, der durch seine zögerliche Reaktion auf die Wagner-Meuterei im Juni und den rätselhaften Waffenstillstand mit dem abtrünnigen Kriegsherrn untergraben worden war.
Gleichzeitig spiegelt der Ablauf einen weiteren Abstieg in die mafiöse Dysfunktion des russischen Staates wider, den Putin in zwei Jahrzehnten im Amt geformt hat. Das Bild eines Staates, der während Prigoschins Marsch auf Moskau wie gelähmt schien. Das Bild eines Staates, der nun im Verdacht steht, seinen mutmaßlichen Verrat nicht durch eine Verhaftung und einen Prozess zu lösen, sondern dadurch, dass er einen Jet mit neun weiteren Passagieren an Bord auf die Erde stürzen ließ.
Prigoschin für tot erklärt: Wagner-Gruppe steht vor einem Scherbenhaufen
Update vom 25. August, 12.00 Uhr: Der mutmaßliche Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bedeutet nach Einschätzung von US-Militärexperten wohl das Ende der Wagner-Gruppe als quasi-unabhängige Privatarmee. Der Verlust der zentralen Führungsfigur schwäche ihre Fähigkeit, der Kampagne des Kremls und des russischen Verteidigungsministeriums entgegenzutreten, die die Gruppe nach ihrer Rebellion am 24. Juni destabilisieren und zerstören wollten, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien ISW in seiner Analyse am Donnerstag (24. August, Ortszeit). Im Prinzip steht die Wagner-Gruppe nach dem womöglichen Tod Prigoschins vor einem Scherbenhaufen.
Berichten zufolge habe das Ministerium bereits selbst private Militärgruppen eingerichtet, welche derzeitiges und früheres Wagner-Personal rekrutierten, hieß es weiter. Dabei gehe es um die Kontrolle von Wagner-Operationen im Ausland. Unklar sei, ob der Kreml Wagner komplett auflösen oder als kleinere, dem Verteidigungsministerium unterstehende Organisation neu aufstellen wolle.
London zum Flugzeugabsturz: Prigoschin „sehr wahrscheinlich“ tot
Update vom 25. August, 9.30 Uhr: Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin ist nach Einschätzung britischer Geheimdienste „sehr wahrscheinlich“ tot. Zwar gebe es noch keinen endgültigen Beweis, dass Prigoschin an Bord des abgestürzten Flugzeugs gewesen sei, zumal er stets außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen ergreife, betonte das britische Verteidigungsministerium am Freitag. Doch Prigoschins Tod würde die Privatarmee Wagner zutiefst destabilisieren, hieß es in London weiter.
„Seine persönlichen Eigenschaften wie Hyperaktivität, außergewöhnliche Kühnheit, Ergebnisorientierung und extreme Brutalität haben Wagner geprägt und dürften von keinem Nachfolger erreicht werden“, teilte das britische Ministerium weiter mit. Das Führungsvakuum bei Wagner würde sich noch verschärfen, wenn Berichte zuträfen, dass Gründer und Feldkommandant Dmitri Utkin und Logistikchef Waleri Tschekalow tot sind.
Prigoschin für tot erklärt: USA vermuten Explosion an Bord des Flugzeugs
Update vom 24. August, 21.25 Uhr: US-Geheimdienste ziehen die Möglichkeit in Betracht, dass das Flugzeug, in dem sich vermutlich der Chef der Wagner-Gruppe Jewgeni Prigoschin befand, nach einer Explosion an Bord abgestürzt ist. Das berichtet die Washington Post und beruft sich dabei auf zwei Beamte, die mit der vorläufigen Einschätzung vertraut sind. Es gebe bisher keine Anzeichen dafür, dass das Flugzeug durch eine Rakete abgeschossen wurde, heißt es demnach. Es wurde zwar eine Explosion entlang der Flugbahn des Flugzeugs festgestellt, aber es gibt keine Hinweise auf einen Raketenstart, so die Beamten.
Die Ungewissheit lasse die Möglichkeit offen, dass der Privatflieger sabotiert wurde. Was genau passiert ist, bleibt unklar. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf US-Kreise berichtet, dass Prigoschins Flugzeug wohl durch eine Rakete abgeschossen worden war.
Prigoschin stirbt bei Flugzeug-Katastrophe – Bilder vom Unglücksort




Flugzeugabsturz in Russland: Putin bestätigt Prigoschins Tod
Update vom 24. August, 18.25 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Tod von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin bestätigt. Er kondolierte am Donnerstag der Familie des mutmaßlich bei einem Flugzeug-Absturz getöteten Wagner-Chefs. Man werde sehen, was die Ermittler herausfänden, sagte Putin weiter. Dies könne dauern.
Prigoschin nach Flugzeugabsturz tot? US-Kreise gehen laut Bericht von Raketenabschuss aus
Update vom 24. August, 17.15 Uhr: Hat eine Rakete das Flugzeug getroffen, in dem sich Jewgeni Prigoschin und Dmitri Utkin befunden haben sollen? „Ich halte es für wahrscheinlich“, sagte Luftfahrexperte Heinrich Großbongardt der Süddeutschen Zeitung. Ein technisches Versagen schließt er aus, wie auch einen medizinisch bedingten Ausfall des Kapitäns. Eine Bombe an Bord halte er für unwahrscheinlich. Sowohl die Rauchentwicklung, die auf einer mutmaßlichen Videoaufnahme des Absturzes zu sehen ist, als auch die Manövrierunfähigkeit des Flugzeugs würden demnach für einen Raketenabschuss sprechen.
Auch die USA gehen Insidern zufolge davon aus, dass die Prigoschin-Maschine durch eine Luftabwehr-Rakete abgeschossen wurde. Die Rakete sei demnach innerhalb Russlands abgefeuert worden, soll die Nachrichtenagentur Reuters aus US-Kreisen erfahren haben. Die Regierung in Moskau hat zu dem Vorfall vom Mittwoch geschwiegen.
Prigoschin tot? Spekulationen um Tod des Wagner-Chefs
Update vom 24. August, 15.30 Uhr: Die Spekulationen um den möglichen Tod von Prigoschin reißen nicht ab. Offenbar ist der Wagner-Chef zusammen mit dem Mitbegründer und militärischem Kopf der Söldner-Truppe, Dmitri Utkin, beim Flugzeugabsturz in der Nähe von Moskau umgekommen. Nun ist im Telegram-Kanal von „Grey Zone“ ein Video aufgetaucht, das womöglich Prigoschin und Utkin zeigt, wie sie über den Tod sprechen.
Verifizieren lässt sich das Video nicht. Das Gespräch wirkt zumindest echt. „Der Tod ist nicht das Ende, er ist nur der Anfang von etwas anderem“, sagt der Mann, der Utkin sein soll. „Wir werden alle in die Hölle kommen, aber in der Hölle werden wir die Besten sein“, antwortet ihm Prigoschin. Nun sind beide wohl wirklich tot.
Wagner-Chef Prigoschin wohl tot: Söldner drohen – „Wir beginnen, seid bereit für uns.“
Update vom 24. August, 15.15 Uhr: Eine offizielle Bestätigung zum Tod von Jewgeni Prigoschin steht noch aus. Allerdings mehr sich die Spekulationen darum, was die Söldner der Wagner-Gruppe unternehmen. Nach dem Absturz von Prigoschins Flugzeug veröffentlichten ukrainische und osteuropäische Medien, einschließlich des Nachrichtenportals Visegrad 24, ein Video, das angeblich Wagner-Söldner in Belarus zeigt.
Drei Wagner-Söldner stehen vor der Kamera, während im Hintergrund Fahrzeuge – vermutlich Teile eines Konvois – zu sehen sind. „Es wird jetzt viel darüber gesprochen, was die Wagner-Gruppe tun wird“, sagt einer der Kämpfer und fügt hinzu: „Wir beginnen, seid bereit für uns.“
Prigoschin offenbar tot: „Volle Mobilisierung“
Die Aussage des Wagner-Söldners in der Aufnahme scheint eine klare Andeutung auf mögliche Vergeltungsaktionen zu sein. Damit dürften auch die jüngsten Informationen des Nationalen Widerstandszentrums der Ukraine zusammenhängen. Das Widerstandszentrum berichtete in den Abendstunden von Aktivitäten in den Wagner-Lagern in Belarus.
Demzufolge würden sich die Wagner-Kämpfer in Konvois formieren und in Richtung der russischen Grenze aufbrechen wollen. „Spezialeinheiten von Belarus hindern sie aber an der Abreise“, so das Widerstandszentrum. Es wurde weiter berichtet, dass Prigoschins Männer bereits einige Lager räumen würden. Zudem berichteten mehrere russische Medien, die Wagner-Gruppe habe bereits einen Mechanismus der „vollen Mobilisierung“ implementiert. Dieser sei zuvor für den Fall des Todes von Prigoschin vorbereitet worden.
Prigoschin offenbar tot: Handy des Wagner-Chefs entdeckt
Update vom 24. August, 14.45 Uhr: Die Ukraine hat laut Präsident Wolodymyr Selenskyj nichts mit dem möglichen Tod der Führung der russischen Söldnertruppe Wagner um Jewgeni Prigoschin zu tun. „Alle begreifen, wer daran beteiligt ist“, sagte er vor Journalisten am Donnerstag. Gleichzeitig nutze der Tod der Söldnerführung Kiew „im bestimmten Sinne“.
Update vom 24. August, 12.00 Uhr: Nach Angaben russischer Medien werden die Leichen der zehn Insassen des abgestürzten Flugzeugs, in dem sich laut ihnen auch Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin befunden haben soll, derzeit untersucht. Dazu sind sie der Online-Zeitung Fontanka zufolge in eine Leichenhalle in der Stadt Twer gebracht worden.
Wagner-Chef tot: Leiche von Prigoschin nach Flugzeugabsturz noch nicht identifiziert
Update vom 24. August, 11.20 Uhr: Unter den geborgenen Leichen soll sich bislang noch nicht die von Jewgeni Prigoschin befinden. Oder zumindest konnte diese noch nicht identifiziert werden. Dies berichtet Al Jazeera unter Berufung auf das russische Untersuchungsteam. Allerdings sei das Handy des Wagner-Chefs zwischen den Trümmerteilen entdeckt worden.
Update vom 24. August, 9.55 Uhr: Bei dem Flugzeug, mit dem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mutmaßlich abgestürzt ist, handelt es sich um eine Maschine vom Typ Embraer Legacy 600. Diese verzeichnete laut der Website International Aviation HQ in mehr als 20 Jahren nur einen einzigen Unfall, der auf Fehler der Besatzung und nicht auf mechanisches Versagen zurückzuführen war. Den Flugdaten zufolge zeigte die Maschine bis zu einem abrupten Absturz in den letzten 30 Sekunden keine Anzeichen eines Problems. In russischen Medien wird spekuliert, das Flugzeug sei möglicherweise von einer oder mehrerer Boden-Luft-Raketen abgeschossen worden.
Reaktionen auf Flugzeugabsturz: „Mord an Prigoschin wird katastrophale Folgen haben“
Update vom 24. August, 8.35 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Tod von Jewgeni Prigoschin stellt sich die Frage, wie die Wagner-Gruppe jetzt reagieren wird? „Der Mord an Prigoschin wird katastrophale Folgen haben“, schrieb der Militärjournalist Roman Saponkow auf Telegram. „Die Leute, die den Befehl gegeben haben, verstehen nichts von der Stimmung in der Armee und ihrer Moral.“ Prigoschin war wegen seiner Kritik an der regulären Armeeführung und einigen Erfolgen seiner Söldner auf dem Schlachtfeld beliebt bei Soldaten. Eine offizielle Bestätigung für Prigoschins Tod liegt bis jetzt noch nicht vor.
Update vom 24. August, 6.45 Uhr: Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ist offenbar bei einem Flugzeugabsturz nördlich von Moskau ums Leben gekommen. Die Luftfahrtbehörde Rosawiatsia listete ihn wie auch den Kommandeur der Wagner-Gruppe Dmitri Utkin unter den zehn Menschen an Bord eines abgestürzten Flugzeugs auf. Das Katastrophenschutz-Ministerium hatte zuvor erklärt, es gebe nach ersten Erkenntnissen keine Überlebenden.
Wagner-Chef Prigoschin tot? Zweites Flugzeug sorgt für Verwirrung
Allerdings ist noch unklar, ob sich Prigoschin tatsächlich auf dem abgestürzten Flugzeug befand. Ein weiteres Privatflugzeug, das Prigoschin zugeordnet wird und laut Flugdaten ebenfalls auf dem Weg nach St. Petersburg war, kehrte nach dem Absturz des ersten Flugzeugs um und landete später in Moskau.
Update vom 24. August, 5.15 Uhr: Jewgeni Prigoschin ist zwei Monate nach seiner Meuterei offenbar beim Absturz eines Flugzeugs in Russland getötet worden. Eine amtliche Bestätigung oder eindeutige Belege für den Tod des Wagner-Chefs gab es bis zum Donnerstagmorgen nicht.
Selenskyj-Berater über Prigoschin: „Hat sein eigenes Todesurteil unterschrieben“
Update vom 24. August, 4.00 Uhr: Für den Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, war der aus Russland gemeldete Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin seit dessen Meuterei gegen den Kreml im Juni absehbar. „Prigoschin hat in dem Moment, als er 200 Kilometer vor Moskau stehen blieb, sein eigenes Todesurteil unterschrieben“, sagte Podoljak der Bild-Zeitung. „Der Aufstand von Prigoschin im Juni hat (Russlands Präsidenten Wladimir) Putin wirklich erschreckt“ und habe absehbar zu Konsequenzen führen müssen, denn: „Putin verzeiht niemandem seine eigene Angst.“
Sollte sich die These bestätigen, dass der Absturz des Flugzeugs mit Prigoschin an Bord auf ein Mordkomplott zurückgehe, handele es sich um eine „demonstrative Beseitigung“ und „ein direktes Signal an die Eliten (...), dass die brutalen Morde an den „eigenen Leuten“ in Russland beginnen“. Damit hätte Moskau aus Sicht Podoljaks auch ein Signal an die eigene Armee gesendet, „dass es dort wirklich keine Helden gibt und dass jede Illoyalität mit dem Tod bestraft wird“.
Update vom 24. August, 00.18 Uhr: Nach dem Flugzeugabsturz wächst in Russlands Elite die Sorge vor Rache-Aktionen. Die Wagner-Gruppe geht von einem Anschlag aus und drohte dem Kreml bereits mit Vergeltung, weswegen die Sicherheitsmaßnahmen rund um Präsident Wladimir Putin verstärkt wurden. Der Kremlherrscher hatte zum Zeitpunkt des Absturzes ein Konzert in Kursk besucht. Am Abend kehrte er unter großem Polizeischutz nach Moskau zum Kreml zurück, wie BBC Russia berichtete. „Alle Strafverfolgungsbehörden wurden alarmiert – das Innenministerium, die Nationalgarde. Sie werden aus dem Urlaub zurückgerufen“, sagte demnach eine nicht näher benannte Quelle aus dem Sicherheitsapparat. Bei dem Absturz ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, ums Leben gekommen.
Nach Flugzeugabsturz von Prigoschin: Rettungskräfte stellen Suchaktion ein
Update vom 23. August, 23.27 Uhr: Die Suchaktion nach dem Flugzeugabsturz in Russland ist abgeschlossen. Die Leichen aller zehn Personen an Bord des abgestürzten Privatflugzeugs sollen am Unfallort geborgen worden sein, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax am späten Abend unter Berufung auf die Rettungskräfte meldete. Neben Wagner-Boss Prigoschin soll auch sein Stellvertreter Dmitri Utkin an Bord gewesen sein.
Flugzeugabsturz in Russland: Prigoschin und Utkin standen auf Passagierliste
Update vom 23. August, 22.24 Uhr: Die Hinweise auf den Tod von Jewgeni Prigoschin verdichten sich. So sollen sich der Wagner-Boss und sein Stellvertreter Utkin definitiv an Bord der abgestürzten Maschine befunden haben. Das sollen russische Behörden erstmals bestätigt haben, berichtet tagesschau.de. Insgesamt standen die Namen von sieben Passagieren, unter ihnen auch Wagner-Kommandeur Dmitri Utkin, und drei Besatzungsmitglieder auf der am Mittwoch von der Behörde veröffentlichten Liste. Die Angaben beruhen auf Informationen der Fluglinie. Eine direkte Bestätigung für den Tod Prigoschins gab es aber weiterhin nicht.
- Flugzeugabsturz in Russland - diese Personen standen auf der Passagierliste:
- Sergej Propustin
- Jewgeni Makaryan
- Aleksandr Totmin
- Valerij Chekalov
- Nikolaj Matuseev
- Dmitri Utkin
- Jewgeni Prigoschin
- Hinzu kommen die drei Crewmitglieder:
- Aleksei Levshin
- Rustam Karimov
- Kristina Raspopva
Prigoschin tot? Telegram-Kanal der Wagner-Söldner geht von Attentat aus
Update vom 23. August, 21.55 Uhr: Grey Zone, ein mutmaßlicher Telegram-Kanal der Söldnergruppe Wagner, meldet den angeblichen Tod Jewgeni Prigoschins. Der „Held Russlands, echter Patriot seiner Heimat“ sei „infolge von Handlungen von Verrätern Russlands“ gestorben, heißt es in der jüngsten Mitteilung der Gruppe. „Sogar in der Hölle wird er der Beste sein!“
Auch der ehemalige stellvertretende Innenminister Russlands, Anton Geraschenko, teilte auf X mit, dass die Leichen von Prigoschin sowie Wagner-Gründer Dmitri Utkin „vorläufig identifiziert“ worden seien.
Russische Medien vermelden Tod von Jewgeni Prigoschin
Update vom 23. August, 20.50 Uhr: Mehreren russischen Quellen vermelden inzwischen den Tod von Wagner-Chef Prigoschin. Auch der Gründer der Söldnergruppe, Dmitri Utkin, sei ums Leben gekommen. Unter anderem hatte Wladimir Rogow, ein russischer Mitarbeiter in der Region Saporischschja, berichtet, dass er mit einigen Wagner-Offiziellen gesprochen habe. Sie hätten den Tod ihres Anführers ebenfalls bestätigt.
Inzwischen hat auch der staatliche russische Fernsehsender Rossiya-24 über den Tod Prigoschins berichtet. Dabei handelt es sich um die erste offizielle Bestätigung seines Todes auf Bundesebene.
Update vom 23. August, 20.45 Uhr: Nach dem Absturz eines Flugzeugs in Russland, bei dem auch Söldnerchef Jewgeni Prigoschin getötet worden sein soll, verbreitetet sein Internetmedium die Version eines gezielten Abschusses. Die Maschine sei über dem Gebiet Twer von der Flugabwehr abgeschossen worden, hieß es auf dem Telegram-Kanal Grey Zone. Priogoschin nutzte ihn üblicherweise, um seine Videos zu verbreiten. Überprüfbar war die Behauptung eines Abschusses nicht.
Grey Zone schrieb, es seien zwei Flugzeuge der Privatarmee Wagner in der Luft gewesen. Das zweite habe auf dem Flug nach St. Petersburg kehrtgemacht und sei im Flughafen Ostafjewo südlich von Moskau gelandet. Grey Zone zog die Behördenversion in Zweifel, wonach Prigoschin auf der Passagierliste der ersten Maschine gestanden habe und getötet worden sei. „Wo Jewgeni Prigoschin letztlich war, dazu gibt es im Moment keine genauen Informationen“, hieß es.
Update vom 23. August, 20.40 Uhr: Laut der russischen Zeitung Fontanka befanden sich neben Jewgeni Prigoschin auch mehrere Kommandeure der Wagner-Gruppe in dem Privatjet. Der Wagner-Chef könne aktuell von seinen Angehörigen nicht erreicht werden, berichtet die Publikation. Darüber hinaus seien inzwischen acht Leichen geborgen worden. Die Identitäten der Opfer müsse nun „durch DNA-Tests festgestellt werden“.
Anzeichen verdichten sich: Trümmer passen wohl zu Prigoschins Flugzeug
Update vom 23. August, 20.20 Uhr: Ein Video von Triebwerkstrümmern, das an der mutmaßlichen Absturzstelle aufgenommen wurde, passt offenbar zu einem auf den Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin registriertes Flugzeug. Dies berichtet CNN. Demnach seien auf dem Video die Zahlen 2795 auf letzte Ziffern zu erkennen – das Flugzeug von Prigoschin sei unter der Nummer RA-02795 registriert.
Eine weitere Analyse der Trümmer, die mit früheren Fotos des Flugzeugs verglichen wurde, zeige außerdem, dass bestimmte Merkmale, einschließlich die Farbe, mit dem Flugzeug übereinstimmen.
Update vom 23. August, 20.00 Uhr: Die Anzeichen auf Prigoschins Anwesenheit im abgestürzten Flugzeug verdichten sich. Übereinstimmenden Medienberichten war die Maschine vom Typ Embraer Legacy von Moskau nach St. Petersburg fliegen, wo Prigoschins Firmen ihren Sitz haben. Darüber hinaus soll der Jet dem Wagner-Chef gehört haben, was allerdings bislang nicht bestätigt werden konnte.
Wie die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf Rettungskräfte berichtet, wurden inzwischen vier Leichen nahe der Absturzstelle in der Oblast Twer geborgen.
Wagner-Chef Prigoschin möglicherweise bei Flugzeugabsturz ums Leben gekommen
Erstmeldung: Kuschenkino – Der in Ungnade gefallen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sowie weitere Insassen sollen in einem Privatflugzeug abgestürzt sein. Dies berichten russische Medien sowie die russische Staatsagentur Tass. Der Vorfall habe sich in der russischen Oblast Twer, nordwestlich von Moskau, bei dem Ort Kuschenkino zugetragen.
Während Reuters unter Berufung auf russische Quellen berichtet, dass der Name des Söldnerführers auf der Passagierliste gestanden habe, berichtet die Associated Press bereits über zehn Todesopfer. Tass zitierte Beamte des Katastrophenschutzes mit den Worten, dass an Bord des Flugzeugs drei Piloten und sieben Passagiere waren. Ob Prigoschin tatsächlich in dem Flieger saß und bei dem Absturz umkam, ist noch nicht bestätigt.
Derweil kursieren auf dem sozialen Netzwerk X, ehemals Twitter, zahlreiche Videos von der mutmaßlichen Absturzstelle. Unter anderem postete der Militärblogger Giorgi Revishvili einen Clip.
Prigozhin's personal jet crashed near Tver. Prigozhin and 10 other people including Wagner Commander Dmitry (Wagner) Utkin reportedly have died. The jet was flying from Moscow to St. Petersburg pic.twitter.com/zsjLG0tbsa
— Giorgi Revishvili (@revishvilig) August 23, 2023
Prigoschin kritisierte monatelang das Militär – dann kam es zum Putsch
Jewgeni Prigoschin war als Führer der berüchtigten Söldnergruppe Wagner monatelang im Ukraine-Krieg involviert. Dort war er für die Einnahme der Kleinstadt Bachmut in der Region Donezk zuständig. Aufgrund heftigen Widerstands der ukrainischen Armee zogen sich die Kämpfe jedoch weitaus länger als gedacht. Immer wieder kritisierte Prigoschin sowohl den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu als auch Waleri Gerassimow, den Generalstabschef der Armee. Dabei warf er der Militärführung Unfähigkeit und Korruption vor.
Nach seinem gescheiterten Putsch gegen die Militärführung wurde Prigoschin zunächst vom russischen Präsidenten Wladimir Putin begnadigt und daraufhin ins belarussische Exil geschickt. Dort verblieb der 62-Jährige aber offenbar nicht sonderlich lange. Selbst Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte wenig später, dass man nicht wisse, wo sich Prigoschin aufhalte. Die Spekulationen über ein Attentat auf den Kopf der Wagner-Gruppe nahmen seitdem deutlich zu. (nak)
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