Unwetter-Ticker
Winter-Chaos hält an: Mann kracht in Stauende und stirbt in Hessen – DWD kündigt Wetter-Wende an
VonMaximilian Kettenbachschließen- Natascha Heidenreichschließen
Frostige Aussichten fürs Wochenende: Der Deutsche Wetterdienst hat eine Unwetterwarnung zwar aufgehoben. Kalt bleibt es in den nächsten Tagen aber trotzdem.
Update vom 19. Januar, 11.41 Uhr: Das Schlimmste auf den Straßen scheint bald überstanden, doch nach wie vor hält sich in weiten Teilen Deutschlands die eingeflossene polare Kaltluft. Doch laut Deutschem Wetterdienst (DWD) gerät diese nun in einen „Zwischenhocheinfluss, das auch noch am Wochenende weitgehend anhält. Nur den Norden streifen zeitweise Tiefausläufer und gestalten das Wetter unbeständig“.
In der Nacht auf Samstag dürfte es allenfalls im äußersten Nordosten noch vereinzelt zu Schneefall kommen. Es wird stürmischer, vereinzelt soll es zu schweren Sturmböen kommen. Die Warnung vor Glätte durch „tagsüber angetauten Schnee oder in Regionen mit dichtem Nebel durch gefrierende Nebelnässe“ hält der DWD weiter aufrecht.
Warum, das zeigen noch immer einige schwere Unfälle. Bei einem Auffahrunfall auf der Autobahn 5 bei Reinhardshain nahe Gießen (Hessen) ist ein 50 Jahre alter Lkw-Fahrer gestorben. Der Mann war mit seinem Laster kurz nach Mitternacht nahezu ungebremst auf das Ende eines Staus aufgefahren, wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilte. Der Stau hatte sich wegen im Schnee liegengebliebener Fahrzeuge gebildet.
In Oberbayern traf es vier Menschen. Sie waren nach einem Autounfall auf Blitzeis in Oberbayern verletzt worden. Drei Unfallbeteiligte sollen schwere Verletzungen erlitten haben, darunter ein neunjähriges Mädchen, wie die Polizei am Freitag mitteilte.
In Baden-Württemberg wurden ebenfalls vier Menschen bei einem Glatteisunfall verletzt, darunter ein Kind. Auf einer Bundesstraße bei Freudenstadt überholte ein mit fünf Menschen besetztes Auto am Donnerstagabend einen Sattelzug, wie die Polizei Pforzheim am Freitag mitteilte.
Update vom 19. Januar, 6.59 Uhr: An einigen Stellen sorgt der Schnee noch für Beeinträchtigungen, doch aus dem gröbsten Wetter-Chaos ist Deutschland wohl vorerst raus. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt nach dem mehrtägigen Wintereinbruch Entwarnung. Nur in den Alpen ist weiterhin mit Schneefall zu rechnen, während in den Tieflagen höchstens vereinzelte Schneeflocken zu erwarten sind.
Glatt kann es aber gebietsweise auch noch bis in die Vormittagsstunden bleiben, warnen die Meteorologen. Kalt bleibt es bei maximal 4 Grad Celsius überall. Vor allem in Mitteldeutschland bewegen sich die Temperaturen um den Nullpunkt. Dafür zeigt sich fast überall die Sonne. An der Alpenkante und in den Küstenregionen muss man allerdings mit einer dichteren Wolkendecke rechnen; hier könnten auch Schneeschauer auftreten, so die Experten von wetter.com.
Derweil sorgt der Schnee noch für Verkehrsprobleme auf Autobahnen: am frühen Freitagmorgen war die A5 in Osthessen noch gesperrt. Lastwagen blieben im Schnee stecken und versperrten die Straße. Bergungsarbeiten laufen noch, es kommt zu Rückstau.
DWD weitet Wetterwarnung aus – Meteorologe prognostiziert Ende des „Winter-Intermezzos“
Erstmeldung vom 18. Januar, 14.27 Uhr: Frankfurt – „Auf Regen folgt Sonne“, lautet ein bekanntes Sprichwort. Ein Blick aus dem Fenster verrät in diesen Tagen: Auf Eisregen folgt offenbar Schnee. Das Eisregentief Gertrud ist mittlerweile abgezogen, wie Meteorologe Dominik Jung von wetter.net verrät.
Ein bisschen Aufatmen ist also erlaubt: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Donnerstagmorgen die Unwetterwarnungen vor extremer Glätte aufgehoben. Die amtliche Warnmeldung ist von den Smartphones verschwunden. Das sollte aber keine völlige Entwarnung sein.
Denn die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes haben sich bewahrheitet: Der starke Eisregen und teilweise schon gestern beginnende Schneefall sorgten bereits am Mittwoch zu starken Beeinträchtigungen auf den Straßen in ganz Deutschland. Auch am Donnerstag bleibt die Lage weiterhin angespannt.
Warnung für Süden und Osten: Schnee und Glätte haben beeinträchtigen noch immer Verkehr
Eins muss jeder im Hinterkopf haben: Die Straßen sind immer noch glatt. Wer heute nicht unbedingt Auto fahren muss, sollte es besser vermeiden. Wenn das nicht möglich ist, dann ist auch am Donnerstag noch äußerste Vorsicht geboten.
Insbesondere für den Süden und Osten des Landes, spricht der DWD weiterhin gebietsweise eine Warnung aus – beispielsweise gilt für Offenbach weiterhin eine Schnee- und Glatteiswarnung. Schnee und Glätte haben Auswirkungen auf den Verkehr. Gerade in Hessen und Rheinland-Pfalz kam es in der Nacht durch den heftigen Schneefall zu einem Verkehrschaos auf den Autobahnen. Die Menschen saßen in teilweise kilometerlangen Staus.
Wetter-Experte prognostiziert Ende des „Winter-Intermezzos“
Auf ihrer Website prognostiziert der DWD Schnee-Staulagen in Süddeutschland von zehn bis 15 Zentimeter Höhe. Der Schneefall soll bis zur Mitte des Tages andauern und dann nachlassen, beziehungsweise in Richtung Südosten abziehen.
Meteorologe Jung ist sicher: Das Winter-Intermezzo wird am Montag und Dienstag enden. Dann – so Jung – komme das Tauwetter.
Wer sich mit Sorge an den letzten Wintereinbruch erinnert, kann sich beruhigen. Jung geht nicht davon aus, dass das Tauwetter Hochwasser bringt. „Die Schneefallgrenze sinkt am Donnerstag bis in tiefe Lagen ab. Die Nacht zum Freitag und auch zum Samstag ist bitterkalt“, erklärt Jung. Mit Schneeschauern und Frost ist besonders im Norden zu rechnen. Das Winter-Wunderland-Wetter könne man noch bis zum Wochenende genießen. Dann wird es milder und stürmischer.
Auch an den Küsten ist mit dem einen oder anderen Schneeschauer zu rechnen.
Es wird richtig kalt: DWD weitet Wetterwarnung aus
Für einige Kreise weitet der DWD die Wetterwarnung erneut aus. Es wird mit viel Frost gerechnet. Spätestens in der Nacht zum Freitag soll dann auch südlich der Donau der Niederschlag in Schnee übergehen und bis zum Morgen in Richtung Alpen ziehen. Am Wetter-Chaos-Tag Mittwoch blieb der Norden Deutschlands noch halbwegs verschont. Am Donnerstag ändert sich das: In Küstennähe gibt es Schnee und bis zu drei Zentimeter Höhe soll er liegen bleiben.
Im Laufe des Donnerstags verbreitet sich im Norden und in der Mitte des Landes, sowie in Ost- und Südostbayern Frost. Im Schwarzwald bleibt es bis zum Nachmittag noch beim Dauerregen.
Auf dem Feldberg im Schwarzwald wird mit orkanartigen Böen gerechnet und auch auf den süddeutschen Berggipfeln und an der Nordsee und Ostsee soll es sehr windig werden. Die Böen bleiben bis Samstag. Am Wochenende ist im äußersten Südosten strenger Frost begleitet von Temperaturen unter -10 Grad wahrscheinlich.
Einige Schulen geschlossen: Unterricht fällt teilweise noch Donnerstag aus
Flughäfen, Busse und Bahnen – das Wetter hatte Deutschland in den vergangenen Tagen und Stunden im Griff. Am Mittwoch setzten zudem einige Schulen im Bundesgebiet noch auf den aus Corona-Zeiten bekannten Onlineunterricht oder blieben gleich ganz geschlossen. Und auch am Donnerstag fiel der Unterricht für einige Schülerinnen und Schüler noch komplett aus. Davon betroffen sind insbesondere in einige Schulen aus den Landkreisen Bayerns. Darunter zum Beispiel Altötting, Tirschenreuth und Ansbach. Informationen dazu sollen bei den Schulen selbst abgefragt werden. (afp/dpa/nhf)
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