Das Gehalt von den Führungskräften bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten kann sich sehen lassen – bisher. Das soll sich in Zukunft ändern.

Frankfurt – Wie viel Intendantinnen und Intendanten bei der ARD wirklich verdienen, wurde vor dem Hintergrund der Schlesinger-Affäre beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) vermehrt thematisiert. Einen anderen Aspekt beleuchtet ein Bericht über Finanzfragen der Rundfunkanstalten. Er fragt nämlich nach der Angemessenheit dieser Summe.

Die Landesregierungen wollen sich einen genauen Überblick über die Finanzlage der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten machen. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) macht aus diesem Grund alle zwei Jahre eine Untersuchung. Und sie schaut jedes Mal ganz genau hin. Schließlich finanziert der monatliche Rundfunkbeitrag die öffentlichen Anstalten zu großen Teilen.

Überdurchschnittliche Gehälter bei ZDF und ARD: Zwischenbericht gibt Details preis

In ihrer 400-seitigen Untersuchung spricht die KEF immer Empfehlungen zur Rundfunkbeitragshöhe aus und gibt einen detaillierten Zwischenbericht. Aktuell sind die Gehälter der Führungskräfte nachzulesen. Die Höhe des Vergütungsniveaus der Direktorinnen und Direktoren sowie Intendantinnen und Intendanten der Anstalten – durchaus bemerkenswert, weil überdurchschnittlichen, heißt es darin.

Die KEF will deswegen zukünftig einen gemeinsamen Rahmen schaffen, der auf die Vergütung von Führungskräften angewendet werden soll. Außerdem soll es signifikante Senkungen geben. Auch im mittleren Management muss mit Änderungen gerechnet werden: So sollen zukünftig klare Regeln für die Vergütung des mittleren Managements aufgestellt werden.

Fast eine halbe Millionen Euro im Jahr: Direktoren erhalten riesige Gehälter bei ZDF und ARD

Laut Medienberichten sollen 2022 bei den Rundfunkanstalten rund 24.000 Mitarbeiter gearbeitet haben. Wie aus den Untersuchungen der KEF hervorgeht, sollen sich darunter 335 Beschäftigte befinden, die außer- oder übertariflich bezahlt werden. Mitglieder der Führungsriege der öffentlichen Anstalten sollen im Jahr Brutto-Gehälter in der Spanne zwischen 245.000 bis 414.000 Euro erhalten.

Ein berühmtes Beispiel, für übertariflichen Lohn, ist ZDF-Mann Jan Böhmermann. Der Moderator der Sendung „ZDF Magazin Royale“ und des Podcasts „Fest & Flauschig“ wird für seine Arbeit offenbar fürstlich entlohnt – angeblich sogar besser als Intendant Norbert Himmler.

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Ebenso der ARD-Chef: Kai Gniffke soll so viel verdienen, wie Bundeskanzler Olaf Scholz. Zusätzlich sollen die Direktorinnen und Direktoren horrende Vergütungen erhalten. Diese schwanken zwischen 156.000 und 270.000 Euro. Die 272 Beschäftigten, die außer- und übertariflichen Gehälter erhalten, bewegen sich im Spektrum von jährlich bis zu 172.000 Euro Brutto-Lohn.

Aus den Personalkonzepten der KEF geht hervor, dass Vergütungen zwischen den einzelnen Anstalten überaus unterschiedlich sind. Gemein haben sie nur die Tatsache, dass das Vergütungsniveau gegenüber dem öffentlichen Sektor erhöht ausfällt. Gerade das Gesamtvergütungsniveau der öffentlichen Anstalten BR, HR, SR, WDR und ZDF befand sich laut dem 22. Bericht der KEF deutlich über dem Durchschnitt. (nhf)

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