Rundfunk

Vom BR bis ZDF: So viel Geld bekommen die öffentlich-rechtlichen Sender von den Beitragszahlern

  • Markus Hofstetter
    VonMarkus Hofstetter
    schließen

Laut dem Jahresbericht des Beitragsservice haben ARD, ZDF und Deutschlandradio im vergangenen Jahr mehr Geld erhalten. Zum ersten Mal wurde das Gehalt des Geschäftsführers veröffentlicht.

Köln - Wie der ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice in seinem Jahresbericht mitteilt, wurden 2022 insgesamt 8,57 Milliarden Euro für die öffentlich-rechtlichen Sender eingesammelt. Das waren 1,73 Prozent mehr als im Vorjahr. Grund für den Anstieg ist demnach die vom Bundesverfassungsgericht beschlossene Anpassung des Rundfunkbeitrags auf 18,36 Euro pro Monat, der seit Anfang August 2021 erhoben wird. Im Gegensatz zum Vorjahr galt die neue Beitragshöhe damit für das Gesamtjahr, nicht nur für fünf Monate. 

So wird der Rundfunkbeitrag verteilt: ARD erhält den Löwenanteil

Von den Einnahmen flossen 8,4 Milliarden Euro an ARD, ZDF und Deutschlandradio, 162 Millionen Euro erhielten die Landesmedienanstalten. In dem Bericht ist aufgelistet, in welche Höhe die Beiträge an die einzelnen Sender flossen.

ARD6,13 Milliarden Euro
ZDF2,19 Milliarden Euro
Deutschlandradio250 Millionen Euro

Innerhalb der ARD werden die Einnahmen an die neun Landesrundfunkanstalten verteilt. Die Höhe der Gelder richtet sich nach der Anzahl der Beitragszahler mit Wohnsitz und/oder Betriebsstätte in den Bundesländern der jeweiligen Anstalt.

Dies macht in Summe knapp sechs Milliarden Euro. Der restliche Betrag der ARD-Gesamteinnahmen fließt von einzelnen Landesrundfunkanstalten an die bereits erwähnten Landesmedienanstalten.

Rundfunkgebühren: Weniger Haushalte sind davon befreit

Laut Beitragsservice stieg auch die Zahl der zum Rundfunkbeitrag angemeldeten Wohnungen leicht auf rund 39,79 Millionen. Im Vorjahr waren es noch 80.000 weniger gewesen. Ein Grund für den Zuwachs ist, dass es 2022 mehr Wohnungsneuanmeldungen gab, zu Beispiel aufgrund aufgeschobener Umzüge Studierender während der Corona-Pandemie, als Wohnungsabmeldungen.

Der Beitragservice hat im vergangenen Jahr mehr Geld eingesammelt. (Symbolfoto)

6,1 Prozent der Wohnungen oder 2,4 Millionen Personen waren vom Rundfunkbeitrag befreit. Das sind 0,2 Prozentpunkt weniger als 2021. Der Rückgang ist laut Beitragsservice darauf zurückzuführen, dass es weniger Empfänger von Sozialgeld oder Arbeitslosengeld II gab.

Aufwendungen der Beitragsservice: Geschäftsführer erhält über 200.000 Euro

Die Aufwendungen für den Beitragsservice, der 932 Mitarbeiter beschäftigt, belief sich auf knapp über 178 Millionen Euro, was 2,08 Prozent der Gesamterträge entspricht. Das waren rund 5,4 Millionen Euro mehr als 2021.

Zum ersten Mal wurde auch das Gehalt des Geschäftsführers Michael Krüßel veröffentlicht. Dieses belief sich inklusive Sachbezüge auf 203.818,86 Euro. In den Sachbezügen ist ein Dienstwagen eingeschlossen, der auch privat genutzt werden kann. Hinzu kommt die Altersversorgung.

Stefan Frank, Martin Gruber, Wolf Sander: Die kultigsten Serien-Ärzte aller Zeiten

Stefan Frank, Martin Gruber und Wolf Sander zählen bis heute zu den kultigsten Serienärzten.
Stefan Frank, Martin Gruber, Wolf Sander: In der deutschsprachigen Fernsehwelt gibt es unzählige legendäre Serienärzte. © IMAGO/United Archives; ZDF/Erika Hauri; ZDF/Mirko Friebel (Fotomontage)
Sigmar Solbach steht als Dr. Stefan Frank vor der Kamera.
Im Arztkittel und immer bereit, alles für seine Patienten zu tun: So kennen Zuschauer Dr. Stefan Frank (Sigmar Solbach). Von 1995 bis 2001 zeigte RTL Geschichten aus dem Leben vom „Arzt, dem die Frauen vertrauen“, bei denen es neben dem Alltag im Krankenhaus auch stets über das Privatleben des Mediziners ging. © IMAGO/United Archives
Hans Sigl spielt bei „Der Bergdoktor“ die Rolle des Dr. Martin Gruber.
Seit 2008 verkörpert Hans Sigl bei „Der Bergdoktor“ die Rolle des Dr. Martin Gruber – und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Im Leben des sympathischen Landarztes geht es stets turbulent und dramatisch zu, aber für jede Menge Heimatfeeling ist trotzdem gesorgt. © ZDF/Erika Hauri
Vor Hans Sigl spielte Gerhard Lippert die Rolle des Bergdoktors.
Vor Hans Sigl spielte Gerhard Lippert (l.) die Rolle des Bergdoktors. In der von 1992 bis 1997 bei Sat.1 ausgestrahlten gleichnamigen Serie begeisterte er als Dr. Thomas Burgner die Zuschauer. © IMAGO/United Archives
Nick Wilder ist als Schiffsarzt Dr. Sander beim ZDF-Traumschiff zu sehen.
Wie auch die beiden Bergdoktoren praktizierte Dr. Wolf Sander (Nick Wilder, r.) abseits einer gewöhnlichen Praxis. Denn von 2011 bis 2020 war er Schiffsarzt auf dem ZDF-Traumschiff und erlebte mit Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen, l.) etliche Abenteuer bei Wellengang. © ZDF/Mirko Friebel
In der ZDF-Serie „Der Landarzt“ spielte Christian Quadflieg die Rolle des Dr. Karsten Mattiesen.
Stolze 22 Staffeln wurden von „Der Landarzt“ zwischen 1987 und 2013 produziert. Von den diversen Protagonisten der ZDF-Serie gilt Dr. Karsten Mattiesen (Christian Quadflieg) heute als absoluter Kult und sein Serientod am Ende von Staffel vier erschütterte Zuschauer zutiefst. © dpa/Horst Ossinger
Die Handlung von „Die Schwarzwaldklinik“ war eine echte Familienangelegenheit.
Die Handlung von „Die Schwarzwaldklinik“ war eine echte Familienangelegenheit. Im Zentrum der von 1985 und 1989 ausgestrahlten Serie standen Dr. Udo Brinkmann (Sascha Hehn) und seine Eltern Dr. Christa Brinkmann (Gaby Dohm) und Prof. Dr. Klaus Brinkmann (Klausjürgen Wussow). Vater, Mutter und Sohn im selben Beruf zu sehen, verlieh dem ZDF-Format eine ganz besondere Dynamik. © dpa/dpaweb/Rolf Haid
Im Vergleich zum „Landarzt“ und „Bergdoktor“ ähnelte „Doctor‘s Diary“ mehr den großen US-amerikanischen Krankenhausserien.
Im Vergleich zum „Landarzt“ und „Bergdoktor“ ähnelte „Doctor‘s Diary“ mehr den großen US-amerikanischen Krankenhausserien. Im Zentrum der Handlung stand das Berufsleben von Dr. Greetchen Haase (Diana Amft, m.), Dr. Marc Meier (Florian David Fitz, l.) und ihren Kollegen – und natürlich auch jede Menge Liebesdrama.  © dpa/Karlheinz Schindler
Christine Urspruch war von 2014 bis 2019 im ZDF in der Arztserie „Dr. Klein“ zu sehen.
„Tatort“-Zuschauer kennen Christine Urspruch als Rechtsmedizinerin Silke Haller – von 2014 bis 2019 war sie aber im ZDF in ihrer ganz eigenen Arztserie „Dr. Klein“ zu sehen. Darin verkörperte sie die Rolle der kleinwüchsigen Dr. Valerie Klein. Gleich zwei Arztrollen auf dem Lebenslauf zu haben – keine schlechte Leistung. © dpa/Wolfram Kastl
Ulrich Reinthaller steht als Dr. Markus Kampmann bei „Hallo, Onkel Doc!“ vor der Kamera.
Der Beginn von „Hallo, Onkel Doc!“ ist ziemlich tragisch: nach einer missglückten OP, bei der eine seiner Patientinnen starb, kehrt Kinderchirurg Dr. Markus Kampmann (Ulrich Reinthaller) von den USA nach Heidelberg zurück, wo er fortan im Krankenhaus arbeitet. Auch dort muss er sich vielen Herausforderungen stellen – am Ende gehen die Dinge aber meistens doch gut aus für den sympathischen Arzt. © IMAGO/United Archives
Mehr als 100 Folgen umfasste die ARD-Serie „Praxis Bülowbogen“, in der der Berliner Arzt Dr. Peter Brockmann (Günther Pfitzmann) im Mittelpunkt stand.
Mehr als 100 Folgen umfasste die ARD-Serie „Praxis Bülowbogen“, in der der Berliner Arzt Dr. Peter Brockmann (Günther Pfitzmann) im Mittelpunkt stand. 1996 liefen die letzten Episoden rund um den taffen Mediziner und seine Kollegen – die Praxis in der Bülowstraße bekam das Fernsehpublikum aber auch weiterhin zu sehen. © IMAGO/United Archives
Als Nachfolgeserie von „Praxis Bülowbogen“ steht bei „Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen“ der Nachfolger von Peter Brockmann im Mittelpunkt: Peter Sommerfeld (Rainer Hunold).
Als Nachfolgeserie von „Praxis Bülowbogen“ steht bei „Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen“ der Nachfolger von Peter Brockmann im Mittelpunkt: Peter Sommerfeld (Rainer Hunold). Aus der Gruppe der vielen deutschen Serienärzte sticht er vor allem durch seine Hilfsbereitschaft hervor und scheut sich nicht davor, auch in seiner Freizeit für seine Patienten da zu sein. © IMAGO/POP-EYE
„In aller Freundschaft“ läuft seit 1998 in der ARD.
In gewisser Weise ist „In aller Freundschaft“ sowas wie das deutsche „Grey‘s Anatomy“. Seit 1998 zeigt die ARD wöchentlich neue Folgen aus der „Sachsenklinik“. Obwohl sich die Besetzung über die Jahre hinweg stark verändert hat, ist einer seit der ersten Stunde an dabei: Dr. Roland Heilmann (l., Thomas Rühmann).  © IMAGO/United Archives
Aus der ARD ist „In aller Freundschaft“ nicht mehr wegzudenken. Weil die Show so erfolgreich ist, gibt es inzwischen auch den Ableger „Die jungen Ärzte“.
Aus der ARD ist „In aller Freundschaft“ heute nicht mehr wegzudenken. Weil die Show so erfolgreich ist, gibt es inzwischen auch den Ableger „Die jungen Ärzte“. Im Zentrum der Handlung stehen die Mediziner des Johannes-Thal-Klinikums in Erfurt, allen voran Dr. Matteo Moreau (3.v.l., Mike Adler) und Prof. Dr. Karin Patzelt (2.v.r., Marijam Agischewa). © ARD/Markus Nass
Auch in der ARD-Serie „Familie Dr. Kleist“, die zwischen 2004 und 2020 im Ersten lief, ist das Privatleben von Hauptfigur Dr. Christian Kleist (Francis Fulton-Smith) stets zentrales Thema.
In den meisten Arztserien – sei es „Grey‘s Anatomy“ oder „Der Bergdoktor“ – steht neben dem stressigen Klinikalltag auch das Leben der Ärzte im Vordergrund. Auch in der ARD-Serie „Familie Dr. Kleist“, die zwischen 2004 und 2020 im Ersten lief, sind das Privatleben und die Familie von Hauptfigur Dr. Christian Kleist (Francis Fulton-Smith) stets zentrales Thema. © ARD/Volker Roloff
Die letzte Folge von „Herzschlag – Das Ärzteteam Nord“ liegt zwar schon mehr als 20 Jahre zurück, an die souveränen und tapferen Charaktere der ZDF-Serie erinnern sich aber heute bestimmt noch viele.
Die letzte Folge von „Herzschlag – Das Ärzteteam Nord“ liegt zwar schon mehr als 20 Jahre zurück, an die souveränen und tapferen Charaktere der ZDF-Serie erinnern sich aber heute bestimmt noch viele. Hauptfigur der in Husum spielenden Serie war Dr. Tilman Behrens (Silvan-Pierre Leirich, r.), der im Klinikum Nord im Ärzteteam von Prof. Dr. Roland Wagner (Christoph Quest, l.) arbeitete. © IMAGO/United Archives

Vergleich der Beitragseinnahmen der Öffentlich-Rechtlichen: ARD und ZDF schwimmen in Geld

In diesem Jahr könnte der öffentlich-rechtliche Rundfunk erstmals Finanzmittel in Höhe von über zehn Milliarden Euro erhalten. Das berichtet das Handelsblatt. Die Zahl kommt vom Kölner Institut für Medienpolitik (IfM), das für seine Berechnungen die von den Sendern für 2023 vorgelegten Haushaltsplänen zugrunde gelegt hat. Demnach soll die ARD auf rund 7,25 Milliarden Euro kommen, das ZDF auf 2,5 Milliarden Euro und das Deutschlandradio auf 276 Millionen Euro.

Demnach hat kein anderer öffentlich-rechtlicher Rundfunkverbund auf der Welt so viel Geld zur Verfügung wie ARD und ZDF. Die britische BBC kommt laut IfM auf Einnahmen in Höhe von rund 6,25 Milliarden Euro, die französische France Télévision von rund 2,8 Milliarden Euro, die italienische RAI auf 2,5 Milliarden Euro. Der österreichische ORF nimmt eigenen Angaben zufolge durch Programmentgelte 644,9 Millionen Euro ein.

Rubriklistenbild: © IMAGO / U. J. Alexander

Mehr zum Thema