Unwetterzentrale warnt

Heftige Unwetter in Österreich: Starkregen legt Ampeln in Wien lahm – Menschen auf überfluteter Straße

  • Cefina Gomez
    VonCefina Gomez
    schließen
  • Moritz Bletzinger
    Moritz Bletzinger
    schließen

Das Hochwasser hat auch vor Österreich nicht Halt gemacht. Im deutschen Nachbarland entspannt sich die Lage nun jedoch etwas.

Update vom 7. Juni, 8.17 Uhr: Wasserschlacht in Wien. Am Donnerstagabend ging ein heftiges Unwetter über der österreichischen Hauptstadt nieder. Blitze, Donner und gewaltige Regenmengen, die Straße am Gürtel wurde zur Wasserbahn. Wie die Krone berichtet, fielen sogar Ampeln wegen des Unwetters aus.

Es entwickelte sich ein ellenlanger Stau im Stadtgebiet. Einige Autofahrer sprangen auf die Fahrbahn ins knöcheltiefe Wasser und regelten den Verkehr kurzerhand selbst.

Gewitter in Wien: Blitze durchziehen den Abendhimmel und starker Regen führt zu Chaos auf den Straßen.

Und am Freitag sind weitere Gewitter im Alpenland möglich. Am Nachmittag bilden sich Unwetter-Knoten über dem Südosten.

Update vom 5. Juni, 6.30 Uhr: Die Hochwassersituation in Österreich entspannt sich leicht. Obwohl Alarmstufe 0 in Donaupegel Achleiten, Linz und Mauthausen derzeit noch überschritten ist, ist das Hochwasser bereits rückläufig. Der Höchstwasserstand am Pegel Grein/Donau wurde in der Nacht erreicht, ein weiterer Anstieg ist nicht zu erwarten. Da die Wasserstände der bayrischen Donau weiterhin konstant und sehr hoch sind, wird sich auch an der oberösterreichischen Donau nur ein langsamer Rückgang der Pegelstände einstellen, so der Hydrografischen Dienst des Landes Oberösterreich (Stand 5. Juni, 6.00 Uhr).

Update vom 4. Juni, 17.50 Uhr: Auch Österreich kämpft mit dem Hochwasser. Der gesamte Verlauf der Donau ist wegen der Wassermassen für die Schifffahrt gesperrt worden. Das teilte die staatliche Wasserstraßengesellschaft via donau mit. „Ab einem gewissen Wasserstand ist die Sicherheit nicht mehr gewährleistet“, sagte Christoph Caspar, der Sprecher von via donau, der dpa. Wie lange die Maßnahme in Kraft bleibe, hänge von den weiteren Niederschlägen und den Wassermengen der Zubringerflüsse ab.

Die Donau fließt über 350 Flusskilometer durch Österreich, von der bayerischen Grenzstadt Passau bis zur slowakischen Haupt- und Grenzstadt Bratislava. Wegen der Sperre mussten einige Kreuzfahrtschiffe in Linz anlegen, wo die Donau am Dienstag über die Ufer trat. Laut Stadt lag der Pegel am Nachmittag bei 6,86 Meter. Wie kurier.at berichtet, soll er ab 19.30 Uhr die Sieben-Meter-Marke überschreiten. Die Zeitung bezieht sich hierbei auf den Hydrographischen Dienst.

Unsere Erstmeldung vom 4. Juni, 10.27 Uhr: Linz – Während das Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg tobt, bleibt auch Deutschlands Nachbar nicht von der Wetter-Lage verschont. Die Lage in Österreich spitzt sich zu, das Alpen-Land wird schlimmer getroffen, als erwartet.

Hochwasser-Alarm: Donau läuft in Österreich über – Warnstufe Rot in mehreren Regionen

Am frühen Dienstagmorgen (4. Juni) ging die Donau in der oberösterreichischen Hauptstadt Linz über die Ufer. Wetter.at meldet einen Pegelstand von 6,80 Metern – Tendenz steigend. Starkregen, Hagel und Gewitter in Österreich halten Einsatzkräfte seit mehreren Tagen auf Trab.

Hochwasser in Österreich: Anhaltender Starkregen führte auch in Vorarlberg zu reißenden Flüssen.

Hochwasser-Warnung nach oben korrigiert: Lage in Österreich brisanter als erwartet

Brisant ist die Lage auch in Niederösterreich. Hier gilt Warnstufe Rot. Die österreichische Unwetterzentrale (UWZ) warnt vor allem in der Umgebung der Landeshauptstadt St. Pölten sowie in Lilienfeld. Starkregen kommt auch auf Oberösterreich und die Steiermark zu.

In einem Bericht des Ö1-Journals heißt es außerdem, der Inn drohe am Dienstag überzulaufen. Die bereits bedrohliche Vorhersage wurde vom Hydrografischen Dienst in der Nacht auch noch deutlich nach oben korrigiert. Die teils heftigen Regenfälle von Montagabend seien so nicht vorhersehbar gewesen. Im Bezirk Schärding könnte der Pegelstand 6,50 Meter erreichen. Eineinhalb Meter über der Hochwasserwelle von Sonntag.

Die zweite Hochwasserwelle hat Österreich erreicht: Am Inn ist das Wasser auf über fünf Meter gestiegen.

Österreich wappnet sich für Hochwasser-Welle – manche Bereiche allerdings nicht geschützt

Der Hochwasserschutz in der Region wurde aufgestockt. Und er werde ausreichen, zeigt sich der Schärdinger Feuerwehrkommandant Markus Furtner im ORF zuversichtlich. Manche Orte können trotzdem nur hoffen. „Wir haben natürlich auch Bereiche, die nicht vom Hochwasserschutz geschützt sind, und da kommt es jetzt vor allem darauf an, wie sich die Pram entwickelt, die in der Nacht ebenfalls ein Hochwasser entwickelt hat“, sagt Furtner.

Hochwasser in Süddeutschland: Bilder zeigen Ausmaß und massive Schäden der Fluten

In Rottenburg stieg der Neckar-Pegel bedenklich. Keller mussten ausgepumpt werden, tausende Sandsäcke kamen zum Einsatz.
In Rottenburg im Kreis Tübingen stieg der Neckar-Pegel bedenklich. Keller mussten ausgepumpt werden, tausende Sandsäcke kamen zum Einsatz. © IMAGO/Markus Ulmer
Im Bereich Taufach und Fetzachmoos bei Tübingen sind Teile der Landschaft komplett überschwemmt.
Im Bereich Taufach und Fetzachmoos bei Tübingen sind Teile der Landschaft komplett überschwemmt. © dpa/Jason Tschepljakow
In Haubersbronn in Schorndorf wurden die Straßen geflutet. Autos und Häuser stehen unter Wasser, zwei Menschen verlieren ihr Leben.
In Haubersbronn in Schorndorf wurden die Straßen geflutet. Autos und Häuser stehen unter Wasser, zwei Menschen verlieren ihr Leben. © IMAGO/Christian Wiediger
Starkregen verursachte eine starke Überschwemmung in der Ortsmitte von Rudersberg (Rems-Murr-Kreis) in Baden-Württemberg.
Starkregen verursachte eine massive Überschwemmung in der Ortsmitte von Rudersberg (ebenfalls Rems-Murr-Kreis) in Baden-Württemberg.  © IMAGO/Simon Adomat
Vom Hochwasser zerstörter Hausrat liegt vor einem Einzelhandelsgeschäft in der Ortsmitte von Rudersberg in Baden-Württemberg.
Vom Hochwasser zerstörter Hausrat liegt vor einem Einzelhandelsgeschäft in der Ortsmitte von Rudersberg. © dpa/Marijan Murat
3.6.2024
In Heidelberg trat bei einem Pegelstand von 3,6 Metern der Neckar im Bereich der alten Brücke über die Ufer und überspült die Straßen.  © IMAGO/Daniel Kubirski
Spielplätze und Sportplätze auf der Heidelberger Neckarwiese wurden geflutet.
Spielplätze und Sportplätze auf der Heidelberger Neckarwiese wurden geflutet. © dpa/Boris Roessler
Gebäude in Heidelberg müssen mit Sandsäcken gesichert werden.
Gebäude in Heidelberg müssen mit Sandsäcken gesichert werden. © IMAGO/Tim Wegner
In Schorndorf-Miedelsbach riss eine Sturzflut dutzende Autos weg, stapelte sie teilweise. Der Ortskern wurde komplett verwüstet.
Im Baden-Württembergerger Schorndorf-Miedelsbach riss eine Sturzflut dutzende Autos weg, stapelte sie teilweise.  © IMAGO/Simon Adomat
In Schorndorf-Miedelsbach riss eine Sturzflut dutzende Autos weg.
Der Ortskern wurde komplett verwüstet.  © IMAGO/Simon Adomat
Viele kleine Gemeinden sind betroffen. Besonders Rudersberg kämpft mit den Fluten.
Viele kleine Gemeinden sind betroffen. Besonders Rudersberg kämpft mit den Fluten.  © IMAGO/Alexander Wolf
In einem Teilort von Rudersberg liegt nur noch Schutt und Asche.
In einem Teilort von Rudersberg liegt nur noch Schutt und Asche.  © IMAGO/Alexander Wolf
Die Rettungskräfte werden vom DLRG und der Bundeswehr unterstützt. Immer wieder retten sie Menschen aus gefährdeten Wohngebieten. So auch in Baar-Ebenhausen in Bayern.
Die Rettungskräfte werden vom DLRG und der Bundeswehr unterstützt. Immer wieder retten sie Menschen aus gefährdeten Wohngebieten. So auch in Baar-Ebenhausen in Bayern. © IMAGO/Bernd März
Nach dem Dammbruch im Kreis Pfaffenhofen tritt das Wasser der Paar in der Gemeinde Baar-Ebenhausen über die Ufer.
Nach dem Dammbruch im Kreis Pfaffenhofen tritt das Wasser der Paar in der Gemeinde Baar-Ebenhausen über die Ufer.  © IMAGO/Bernd März
Baugebiete wie hier im bayerischen Offingen werden geflutet.
Baugebiete wie hier im bayerischen Offingen werden geflutet. © dpa/Karl-Josef Hildenbrand
Teile der Burgruine Falkenstein im oberbayerischen Flintsbach sind nach heftigen Regenfällen abgerutscht.
Teile der Burgruine Falkenstein im oberbayerischen Flintsbach sind nach heftigen Regenfällen abgerutscht.  © dpa/David Pichler
In Regensburg werden Wohnhäuser evakuiert, der Katastrophenfall wird ausgerufen.
In Regensburg werden Wohnhäuser evakuiert, der Katastrophenfall wird ausgerufen.  © dpa/Armin Weigel

Derweil wappnen sich auch Orte an der Donau. „Wir haben gerade eine Mannschaft im Einsatz, die Sandsäcke füllt. Wir werden Vorsichtsmaßnahmen treffen und versuchen, die Keller zu schützen“, erklärt der Ranneriedls Feuerwehrkommandant Christoph Bauer. In Italien haben die Unwetter derweil bereits mehrere Todesopfer gefordert. (moe)

Rubriklistenbild: © Screenshot/X/Matthias Markel

Mehr zum Thema