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Unwetter-Albtraum in Italien: Zwei Frauen sterben in Fluten – Augenzeuge schildert dramatische Szene
- VonAnna-Lena Kiegerlschließen
Auch Österreich, Italien und die Schweiz werden von den heftigen Regenfällen nicht verschont. Vielerorts bestehen weiter Wetterwarnungen.
Update vom 2. Juni, 19.10 Uhr: Wie Ansa berichtet, soll es sich bei den beiden toten Frauen um eine 20-jährige Studentin aus Udine und eine 23-jährige Rumänin handeln, die in Italien zu Besuch gewesen sei. Der noch vermisste Mann, ihr Freund, sei ein in Österreich lebender 25 Jahre alter Rumäne.
Laut dem Portal wollten die drei jungen Erwachsenen auf einer Sandbank Fotos machen. Die schnell steigenden Wassermassen hätten sie überrascht und schließlich mitgerissen. Ein Augenzeuge habe die Situation und die Panik der drei jungen Leute beobachtet. „Der Flusspegel ist rasch angestiegen und mir schien, dass sie in Gefahr schwebten. Ich sah, wie sie versuchten, über den Wasserlauf zu springen, doch sie schafften es nicht. Sie waren nur rund zwei Meter von ihrer Rettung entfernt“, erklärte der Mann laut Ansa.
Die Einsatzkräfte durchkämmen derzeit die Gegend nach dem jungen Mann – auch mithilfe von Drohnen.
Update vom 2. Juni 2024, 15.30 Uhr: Nicht nur in Süddeutschland sorgen der Starkregen und dessen Folgen für Ausnahmezustände. Die ungewöhnlich großen Wassermassen des Flusses Natisone in der Provinz Udine rissen am Freitag zwei Frauen und einen Mann mit. Die Leichen der beiden Frauen seien nun weiter flussabwärts gefunden worden, wie stol.it berichtet. Demnach laufen die Bergungsarbeiten. Die Suche nach dem Mann werde fortgesetzt, hieß es.
Update vom 1. Juni 2024, 18.22 Uhr: Die Suche nach den drei vermissten Personen dauert weiter an. Trotz des Hochwassers und des schlechten Wetters beschlossen die Personen am Freitag (31. Mai) am Fluss entlangzuspazieren. Der steigende Pegel holte die Spaziergänger jedoch ein. Ein Video, das unter anderem auf dem italienischen Portal today.it veröffentlicht wurde, soll die drei Personen zeigen, kurz bevor die Fluten sie mitrissen. Zu sehen ist, wie sie sich aneinander festhalten – am Ende jedoch erfolglos. Laut des Portals soll der Fluss unter Einheimischen dafür bekannt sein, häufig von Überschwemmungen betroffen zu sein.
Unwetter in den Alpen: Südtirol nah an Katastrophe – Video zeigt, wie massiver Steinschlag ins Tal donnert
Update vom 1. Juni, 14.36 Uhr: Unter ohrenbetäubendem Donner krachten am Samstagmorgen in Südtirol dicke Felsbrocken einen Abhang hinunter und rissen die Anwohner im umliegenden Ort aus dem Schlaf. Ein Video der Feuerwehr hat den Felsabgang bei Mühlen in Taufers eingefangen. Die Felsbrocken waren laut Rai groß, wie Autos. Aufgrund der Schutzdämme sei es wohl nicht zu einer Katastrophe gekommen, schreiben lokale Medien.
Das Gelände ist durch den Dauerregen der vergangenen Tage aufgeweicht, heißt es vonseiten der Kräfte vor Ort. Man müsse die Lage beobachten, verletzt wurde bei dem Felsabgang aber wohl niemand. Größerer Schaden sei ersten Erkenntnissen nach auch nicht entstanden.
Unwetter in Norditalien: Suche nach Vermissten wird fortgesetzt – Handysignal geortet
Update vom 1. Juni, 9.25 Uhr: Leise Hoffnung für die drei vermissten jungen Menschen in Italien. Die Rettungskräfte konnten das Handysignal eines der Vermissten abfangen. Die Suche werde sich daher auf diese bestimmte Region konzentrieren, schreibt das italienische Nachrichtenportal La Repubblica. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass das Handy bei der Flucht vor den Fluten verloren wurde.
„Das sind entscheidende Stunden“, sagte der Bürgermeister von Premariacco, Michele De Sabata, über die Rettungs-Aktion. Zum Morgen hatten die Einsatzkräfte die Suche wiederaufgenommen, nachdem das Unwetter sie in der Nacht dazu gezwungen hatte, abzubrechen, heißt es.
Nordosten Italiens wird von Unwetter überschwemmt – Drei Menschen von Fluten mitgerissen
Update vom 1. Juni 2024, 6.30 Uhr: Nach heftigen Unwettern in der norditalienischen Region Friaul-Julisch Venetien sind am Freitag in der Nähe von Udine drei Menschen von den Wassermassen eines Flusses mitgerissen worden und werden seitdem vermisst. Zwei Frauen und ein Mann hielten sich am Nachmittag an dem Fluss Natisone in dem Ort Premariacco auf, als sie von den gewaltigen Wassermassen überrascht wurden, wie die Feuerwehr mitteilte. An der Suche nach den drei jungen Menschen beteiligten sich Feuerwehr, Zivilschutz und die Bergrettung.
Nach starken Regenfällen seit den Morgenstunden stieg der Natisone im Laufe des Tages weiter an. Wieso sich die drei jungen Menschen an dem Fluss aufhielten, war zunächst nicht bekannt. Nach heftigen Unwettern kann dessen Pegelstand auch plötzlich ansteigen. Außerdem durchquert der Fluss Schluchten, in denen die Strömungsgeschwindigkeit rapide ansteigt. In der ganzen Region im Nordosten Italiens toben seit Donnerstag schwere Unwetter.
Passanten entdeckten die drei Menschen im Wasser und schlugen Alarm, wie das Nachrichtenportal RaiNews berichtete. Demnach warfen die Passanten Seile von einer Brücke, an denen sich die jungen Menschen aber nicht mehr festhalten konnten. Auf Videos in den sozialen Medien war auch zu sehen, wie sich die drei versuchten, aneinander festzuklammern, die Wucht der Wassermassen sie letztlich aber doch mitriss und sie in verschiedene Richtungen trieben.
Ursprungsmeldung vom 31. Mai 2024: München – Unwetter und starken Regenfälle haben vor allem Süddeutschland fest im Griff und führten bereits zu zahlreichen Warnungen. Auch in den Alpenländern zeigt sich der Fast-Sommer regnerisch. In Österreich, Italien und der Schweiz wurden bereits am Donnerstag (30. Mai) Straßen und Bahnstrecken überschwemmt. Auch für Freitag (31. Mai) und Samstag (1. Juni) bestehen weiterhin Warnungen.
Vor allem Tirol und Vorarlberg betroffen: Bereits am Donnerstag Autobahn überflutet
Laut der Österreichischen Presseagentur (APA) wurde am Donnerstagnachmittag (30. Mai) die Rheintalautobahn (A14) bei der Anschlussstelle Dornbirn-Nord überflutet. In Vorarlberg führte lokaler Starkregen dazu, dass die Abflussschächte die Wassermengen nicht mehr bewältigen konnten. Die Autobahn blieb zwar befahrbar, aber zeitweise nur einspurig, was zu Staus von bis zu 4 Kilometern Länge führte.
Für Teile Österreichs besteht ebenfalls eine Unwetterwarnung, wie die Unwetterzentrale unter uwz.at berichtet. In Teilen Vorarlbergs und Tirols gilt die zweithöchste Warnstufe. Erwartet werden mäßig gefrierender Regen sowie über 50 Liter Regen pro Quadratmeter in 24 Stunden und über 100 Liter pro Quadratmeter in 48 Stunden. In höheren Lagen soll es zudem schneien. Vorwarnungen und Unwetterwarnungen betreffen auch andere Landesteile, darunter Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Oberösterreich und die Steiermark.
Fußgängerzone von Triest überschwemmt: Heftige Regenfälle auch in Italien
Italien bleibt von den heftigen Regenfällen nicht ausgenommen. Laut Kleine Zeitung wurden am Donnerstagnachmittag Straßenzüge und die Fußgängerzone von Triest überflutet. Unwetterzentrale Europa meldet Warnungen vor allem für Norditalien. In Nordostitalien gelten die Warnstufen Orange und Rot für Regen, in Nordwestitalien die Stufe Gelb für Gewitter. Auch für andere Teile des Landes gibt es örtliche Warnungen. Erst im letzten Jahr trafen heftige Unwetter besonders die Toskana.
Warnungen für Alpen-Republik – Bis zu 100 Liter pro Quadratmeter in der Schweiz
Die Unwetter schlugen auch in der Schweiz zu. Am Donnerstagnachmittag (30. Mai) wurde kilometerlang eine Bahnstrecke überschwemmt. Laut Bahnonline.ch unterbrach eine Überflutung des Ruisseau des Combes die Strecke Lausanne – Yverdon-les-Bains zwischen Ependes und Chavornay auf einer Länge von 400 Metern. Erst am Freitagmorgen konnte die Strecke wieder für Regionalbahnen freigegeben werden, während Fernverkehrszüge erst ab 14 Uhr wieder verkehren. Verspätungen sind auch dann nicht auszuschließen.
In der Schweiz konzentrieren sich die Unwetterwarnungen auf den Nordosten und die Mitte des Landes. Meteoschweiz meldet Warnungen der Stufen zwei und drei. Im Fokus stehen steigende Wasserstände von Bächen und Gräben sowie lokale Überschwemmungen. Menschen sollen Ufer von fließenden Gewässern und Seen, steile Hänge, Keller und Untergeschosse meiden. Zudem wird vor Murgängen gewarnt, weshalb man sich von Bachläufen in den Bergen fernhalten sollte. In Stufe-drei-Gebieten werden Niederschläge von 70 bis 100 Litern pro Quadratmeter erwartet, in Stufe-zwei-Gebieten kalkuliert man 50 bis 80 Litern pro Quadratmeter ein.
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