Schlechte Zahlen zum Verkaufsstart

Nur 300 Bestellungen: Das neue E-Auto von Volkswagen wird zum Ladenhüter

  • Daniel Geradtz
    VonDaniel Geradtz
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Der VW ID.7 Vizzion erfreut sich in China keiner großen Beliebtheit. In den ersten drei Tagen wurden lediglich 300 Exemplare verkauft.

München – Die Chinesen können sich offenbar nicht mit dem neuesten E-Auto von Volkswagen anfreunden. Der ID.7 Vizzion, den VW in dieser Form eigens für das Reich der Mitte konzipiert hat, wurde zum Verkaufsstart ein Ladenhüter. In den ersten drei Tagen seiner Einführung bestellten die Kunden 300 Exemplare des Elektroautos. Das berichtet die Website carnewschina.com mit Verweis auf eine Untersuchung von 车fans (Carfans). Das Portal sei darauf spezialisiert, die Verkaufszahlen in den ersten 72 Stunden nach der Einführung zu ermitteln, heißt es.

VW ID.7 Vizzion wird zum Ladenhüter

Der Autobauer aus Wolfsburg stellte sein E-Fahrzeug ID.7 bei der Autoshow in Shanghai im vergangenen April vor. Seit dem 15. Dezember wird es schließlich bei den chinesischen Händlern verkauft. Deren Resonanz ist ernüchternd: Bei keinem Autohaus ging mehr als eine Bestellung ein.

Top 10: Die zehn beliebtesten Autos der Deutschen

Ein Tesla Model Y
Platz 10 – Tesla Model Y (35.426 Neuzulassungen): Nur ein einziges reines Elektroauto hat es in Deutschland im Jahr 2022 in die Top 10 der Neuzulassungen geschafft – und das kommt aus dem Hause Tesla. Mehr als 35.000 Mal wurde das Model Y verkauft, das inzwischen auch in Deutschland gebaut wird – in der Gigafactory in Grünheide bei Berlin. © CTK Photo/Imago
Ein BMW 3er
Platz 9 – BMW 3er (36.231 Neuzulassungen): Anfang der 2000er-Jahre lag der BMW 3er in der Neuzulassungsstatistik noch regelmäßig deutlich über der 100.000er-Marke. Doch dann kamen die SUV und zahlreiche neue Modellvarianten wie zuletzt etwa der 4er, die an den Verkaufszahlen des 3ers nagten. Mit Platz 9 hat es der Münchner aber auch im Jahr 2022 noch in die Top 10 geschafft. © BMW
Ein Ford Kuga
Platz 8 – Ford Kuga (38.482 Neuzulassungen): Kaum noch ein Autobauer kann es sich heutzutage noch leisten, kein SUV im Programm zu haben – auch nicht Ford. Viele Autofahrer bevorzugen den bequemen Einstieg und die hohe Sitzposition. Mit dem Kuga fuhr Ford in der Neuzulassungsstatistik des KBA immerhin den 8. Platz ein. © Ford
Ein VW Passat
Platz 7 – VW Passat (39.261 Neuzulassungen): Lange galt der Passat als der klassische Dienstwagen. Die praktische Kombi-Form ist aber natürlich auch für Familien gut geeignet. Dennoch greifen inzwischen viele lieber zum SUV. Deshalb ist der Passat auch nicht mehr so erfolgreich, wie noch vor einigen Jahren. 2011 etwa lag der Wolfsburger mit mehr als 100.000 Neuzulassungen noch deutlich weiter vorn.  © VW
Fahraufnahme eines Mini
Platz 6 – Mini (40.142 Neuzulassungen): Nur wenige Neuauflagen von Autos sind so erfolgreich wie der Mini, dem unter der Federführung von BMW neues Leben eingehaucht wurde. Bis heute erfreuen sich die Fahrzeuge großer Beliebtheit – und es reicht für den 6. Platz bei den Neuzulassungen. Den Mini gibt es in vielen verschiedenen Varianten – doch das KBA macht bei den Modellen keine Unterscheidung. © Mini
Ein Opel Corsa
Platz 5 – Opel Corsa (50.191 Neuzulassungen): Im Kleinwagen-Segment war der Opel Corsa so etwas wie die ewige Nummer Zwei hinter dem VW Polo – doch der hat es im Jahr 2022 nicht einmal mehr in die Top 10 geschafft. Der lange Atem hat sich für den Corsa nun also ausgezahlt – mit einem stolzen 5. Platz bei den Neuzulassungen. Rund 15.000 davon entfielen auf die E-Variante des kleinen Rüsselsheimers. © Opel
Ein Fiat 500
Platz 4 – Fiat 500 (52.337 Neuzulassungen): Ein kleiner Italiener hat es in Deutschland immerhin auf den vierten Platz geschafft. Ziemlich überraschend: Denn Kleinstwagen sind eigentlich kaum noch gefragt. Seine Beliebtheit hat allerdings damit zu tun, dass es ihn auch als Elektro-Version gibt – und noch sind nur wenige Stromer in dieser Kategorie verfügbar. So sind 29.653 der 52.337 im Jahr 2022 neu zugelassenen Fiat 500 rein elektrisch unterwegs. © Fiat
Ein VW T-Roc
Platz 3 – VW T-Roc (58.942 Neuzulassungen): Die Top-3 macht Volkswagen unter sich aus. Den zweiten Platz verpasste der T-Roc dabei nur knapp: Gerade einmal 194 Exemplare verkaufte VW weniger als vom Tiguan. Im nächsten Jahr steht ein Facelift des Kompakt-SUV an – möglicherweise reicht es dann für mehr. © VW
Fahraufnahme eines VW Tiguan
Platz 2 – VW Tiguan (59.136 Neuzulassungen): SUV sind in Deutschland nach wie vor ein Verkaufsschlager – das zeigt auch der Zweitplatzierte bei den Neuzulassungen im Jahr 2022. Allerdings nähert sich die aktuelle Tiguan-Generation inzwischen ihrem Ende – schon im nächsten Jahr soll ein Nachfolger an den Start gehen.  © VW
Es handelt sich hier um einen VW Golf.
Platz 1 – VW Golf (84.282 Neuzulassungen): Nicht umsonst heißt die Kompaktklasse auch Golfklasse – der Wolfsburger ist und bleibt die Nr. 1. Allerdings scheint seine Zeit langsam abzulaufen, denn vor nicht allzu langer Zeit rangierte der Platzhirsch noch mit mehr als 200.000 Neuzulassungen auf dem ersten Rang. Kann er es im Jahr 2023 wirklich noch einmal ganz nach oben schaffen? © VW

Jeder 20. Kunde kaufte am Ende einen ID.7. Über die interessierten Käufer ist laut carnewschina.com bekannt, dass sie im Durchschnitt 40 Jahre alt und zu 80 bis 90 Prozent Männer sind. Sie hätten das Auto als Zweitwagen in der Familie bestellt und seien zu 30 Prozent bereits mit dem VW Passat vertraut. Dabei handelt es sich um den Vorgänger mit Verbrennermotor.

Elektroauto VW ID.7 kostet in China knapp 30.500 Euro

Der ID.7 kostet in China 237.700 Yuan. Das entspricht knapp 30.500 Euro. In Deutschland konnten ihn Interessenten zum Vorverkaufsstart im August für knapp 57.000 Euro ordern. Für den hiesigen Markt entwickelte Volkswagen allerdings eine andere Version des Autos.

Nach seiner Premiere bei der Autoshow in Shanghai stellte Volkswagen den neuen ID.7 auch bei der IAA in München aus.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

In einem ähnlichen Preissegment liegt BYD Han DM, bei dem es sich allerdings um ein Hybridauto handelt und nicht um einen reinen Stromer. Den Preis beziffert carnewschina.com auf 241.000 Yuan (knapp 31.000 Euro). Das Fahrzeug sei in den ersten drei Tagen knapp 13.700 Mal bestellt worden, vermeldet die Website im Mai 2023. Die Zahl stammt vom Hersteller BYD selbst.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON

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