IAA-Messe
VW verkündet: Bekannte Automarke wird verschwinden
VonLisa Mayerhoferschließen
Seat wird laut einem Medienbericht als Automarke bis 2030 verschwinden. Der Volkswagen-Konzern will stattdessen voll auf Cupra setzen.
München – Der VW-Konzern will sich künftig bei seiner spanischen Tochtergesellschaft Seat ausschließlich auf Cupra konzentrieren. Das berichtet ntv.de. Ab 2030 werde die Marke Cupra damit alleine die südeuropäische Präsenz des Unternehmens darstellen. Das gelte zumindest im Automobilbereich – Seat soll aber als Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen und als Hersteller von anderen Konzernmodellen, wie dem kommenden VW ID.2 im spanischen Werk Martorell, bestehen bleiben, erklärte VW-CEO Thomas Schäfer am Rande der IAA Mobility in München, so ntv.de.
Seat soll als Automarke verschwinden
Diese Entscheidung kommt nicht wirklich überraschend – schon länger wird darüber spekuliert, wann Volkswagen die Marke zu Grabe tragen wird. Laut Schäfer sei es unwirtschaftlich, gleichzeitig in Cupra und Seat zu investieren. Vor allem, da Seat sein über Jahrzehnte aufgebautes Image als etwas veraltete Marke trotz zuletzt recht modernen Designs einzelner Modelle nie ablegen konnte, so ntv.de. Die Entscheidung gegen Seat sei bereits vor einiger Zeit getroffen worden.
Volkswagen wünscht sich eine Belebung der zuletzt schwächelnden E-Auto-Nachfrage
Volkswagen blickt nun mit Hoffnung auf die IAA und wünscht sich eine Belebung der zuletzt schwächelnden E-Auto-Nachfrage. „Bis 2027 bringen wir als Marke elf neue Elektromodelle auf den Markt“, kündigte Schäfer im Gespräch mit der Deutschen-Presse-Agentur an. Am eingeschlagenen Elektro-Kurs will der Chef der Kernmarke trotz der zuletzt abgekühlten Nachfrage festhalten. „Wir gehen davon aus, dass der E-Auto-Anteil in Europa in den kommenden Jahre deutlich steigen wird“, sagte Schäfer. Dass der Zuspruch zuletzt zurückgegangen war, bezeichnete er als Zwischentief.
VW-Konzernchef Oliver Blume sieht für die sinkenden Verkaufszahlen der vergangenen Monate mehrere Gründe. „Durch die Inflation ist die Kaufkraft gesunken und die Unsicherheit mancher Kunden größer geworden. Die Ladeinfrastruktur ist ein weiteres Thema, das manche Kunden noch abwarten lässt, bis ein E-Auto gekauft wird“, sagte Blume der Zeitung Bild am Sonntag. Das könne dazu führen, dass manche ihre Autos länger fahren als geplant. Insgesamt rechnet Blume noch in diesem Jahr wieder mit wachsenden Absätzen: „Für dieses Jahr sind wir zuversichtlich, mit einem deutlichen Plus beim Absatzvolumen abzuschließen.“
Mit Material der dpa
Rubriklistenbild: © Melissa Erichsen / dpa
