Streit ums Elterngeld

Weniger Monate Elterngeld: FDP-Vorstoß für drastische Kürzung ist „unsozial“

  • Lisa Mayerhofer
    VonLisa Mayerhofer
    schließen

Die FDP-Bundestagsfraktion hat einen Alternativvorschlag zu den von Familienministerin Paus geplanten Kürzungen beim Elterngeld vorgelegt. Dafür gibt es harte Kritik vom Deutschen Gewerkschaftsbund.

Berlin – Familienministerin Lisa Paus (Grüne) plant für Topverdienende Kürzungen beim Elterngeld – doch der FDP passt das nicht. Die Liberalen haben nun einen Alternativvorschlag ins Spiel gebracht – bei dem der Elterngeldanspruch nur noch zwölf statt 14 Monate gilt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wirft der FDP deshalb einen „Sparwahn“ vor.

DGB: In ihrem „Sparwahn“ wolle die FDP die Axt ans Elterngeld legen

„Zwar sollen die Einkommensgrenzen jetzt unangetastet bleiben. Doch es ist eine noch schlechtere – und vor allem unsoziale – Idee, die Dauer der Leistung für alle zu kürzen und deshalb auf die beiden Partnermonate zu verzichten“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende, Elke Hannack, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. In ihrem Sparwahn wolle die FDP die Axt ans Elterngeld legen.

Die FDP-Bundestagsfraktion hat einen Alternativvorschlag zu den von Familienministerin Paus geplanten Kürzungen beim Elterngeld vorgelegt. (Symbolbild)

Die FDP-Bundestagsfraktion hatte einen Alternativvorschlag zu den von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) geplanten Kürzungen beim Elterngeld vorgelegt. Demnach wird die von Paus geplante Streichung des Elterngeldes für Familien mit hohem Einkommen abgelehnt. Zugleich soll der Elterngeldanspruch für Paare demnach anstatt wie bislang bis zu 14 Monate grundsätzlich nur noch 12 Monate gelten.

Elterngeld: Familienministerium will bei ursprünglichen Plan bleiben

Das Bundesfamilienministerium will allerdings bei dem Plan bleiben, das Elterngeld für Vielverdiener zu streichen. „Unser Vorschlag ist klar, an dem halten wir auch fest“, sagte ein Sprecher am Mittwoch in Berlin. Man habe versucht, „hier nicht mit dem Rasenmäher rüberzugehen“, sondern einen sozialverträglichen Vorschlag zu machen.

Das Elterngeld erhalten Mütter und Väter als Lohnersatzleistung, wenn sie nach der Geburt eines Kindes zu Hause bleiben. Nach dem bisherigen Gesetzentwurf der Bundesregierung soll es nur noch an Paare gehen, die zusammen ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von maximal 150.000 Euro haben. Der Gegenvorschlag der FDP sieht unveränderte Einkommensgrenzen vor.

Mit Material der dpa

Rubriklistenbild: © Zoonar.com/Yuri Arcurs peopleimages.com/Imago

Mehr zum Thema