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Hoffnung für Verbraucher: Inflation sinkt – wird jetzt alles wieder billiger?
VonTeresa Tothschließen
Verbraucher litten in den vergangenen Monaten unter explodierenden Preisen für Gemüse, Butter und Co. Mit der sinkenden Inflation entspannt sich die Lage allmählich.
Kassel – Nachdem die Inflation in Deutschland Anfang des Jahres gestiegen war und Preise für Waren und Dienstleistungen in die Höhe geschnellt waren, beruhigt sich die Lage zunehmend. Die Jahresrate fiel von 7,2 Prozent im April auf 6,1 Prozent im Mai, wie das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung verkündete. Experten hatten mit einer geringeren Senkung gerechnet. Können Verbraucher jetzt endlich aufatmen?
| Monat | Inflationsrate |
| Mai | 6,1 |
| April | 7,2 |
| März | 7,4 |
| Februar | 8,7 |
| Quelle: Statistisches Bundesamt (Destasis) |
Vor allem die Energiepreise sinken, wodurch sich die Inflation beruhigt
Als Folge des Ukraine-Kriegs lag die Inflation im vergangenen Jahr zeitweise im zweistelligen Bereich – die Energiepreise gingen durch die Decke. Angesichts der neuen Zahlen sprach die Bundesregierung nun von einem positiven Trend. „Es zeigt sich, dass sich die Treiber der Inflation wieder beruhigt haben, ganz vorne die Energiepreise“, so ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums.
Sinkende Gas- und Ölpreise sowie weniger Engpässe bei der Lieferung würden die Inflation dämpfen. Im Juni ist das Tanken wieder fast so billig wie vor dem Krieg. Und auch die Kosten für Heizöl sind erfreulich stark gesunken: Lagen sie Anfang des Jahres noch bei 172 Euro, müssen Verbraucher inzwischen unter 90 Euro für 100 Liter ausgeben. Zusätzlich können Verbraucher Zuschüsse beantragen.
Verbraucher leiden unter hohen Preisen für Lebensmittel durch die Inflation
Am meisten leiden viele Menschen jedoch noch immer unter den horrenden Preisen für Lebensmittel: Viele müssen beim Einkauf genau darauf achten, welche Produkte sie sich leisten können. Vor allem die Kosten für Paprika, Tomaten und Gurken explodierten. Doch auch damit soll in den kommenden Monaten endlich Schluss sein: Nachdem die Preise für Lebensmittel im April 17,2 Prozent höher lagen gegenüber dem Vorjahr, betrug der Wert im Mai 14,9 Prozent. Das ist zwar immer noch viel, die Tendenz ist jedoch weiter sinkend.
Sinkende Inflation sorgt für günstigere Preise bei Gemüse und Ölen
„Die Inflation sinkt jetzt von Monat zu Monat weiter, im Sommer auf rund vier Prozent. Im November sind es nach unseren Prognosen noch 2,9 Prozent“, erklärte Deka-Chefökonom Ulrich Kater im Gespräch mit Bild. Ähnliches berichtet Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer gegenüber dem Blatt. Er rechne mit einem Sinken der Inflationsrate auf drei Prozent im November. „Besonders bei Energie und Nahrungsmitteln dürfte sich die Lage weiter entspannen“, so Krämer.
Viele Preise in Supermärkten und Discountern wie Aldi, Lidl, Rewe und Kaufland sind zuletzt bereits gesunken. Im Schnitt gingen sie im April laut dem Statistischen Bundesamt bereits um 0,8 Prozent zurück, was Verbraucher vor allem bei günstigeren Preisen für frisches Gemüse, Sonnenblumen- und Rapsöl sowie Butter gemerkt haben dürften. „Seit Jahresbeginn konnten schon zahlreiche Produkte dauerhaft im Preis gesenkt werden“, so ein Aldi-Sprecher gegenüber Bild. (tt/dpa)
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