Energiepreise
Dynamische Stromtarife laut Experten billiger – zwei Verbrauchergruppen profitieren besonders
VonChristoph Gschoßmannschließen
Günstiger Strom durch dynamische Stromtarife? Laut der Verbraucherzentrale Bundesverband nutzen noch viel zu wenige Kunden diese Möglichkeit.
Kassel – Wie kommt man als Verbraucher an den günstigsten Strom? Das fragen sich viele Menschen, gerade nachdem im vergangenen Jahr die Energiepreise in die Höhe geschossen waren. Eine Lösung, die mittlerweile immer mehr Anklang findet: dynamische Stromtarife.
Ab 2025 müssen ohnehin alle Stromversorger dynamische Tarife anbieten. Diese könnten zu einer Kostenersparnis beim Stromkauf führen. Anfang des Jahres hatte die Verbraucherzentrale dazu auch gesagt: „Insbesondere Verbraucher:innen mit Wärmepumpen oder Wallboxen könnten profitieren. Gleichzeitig können dynamische Tarife zu einer besseren Auslastung der Stromnetze beitragen“, schreibt der Verband.
Ein Anbieter ist „Rabot Charge“. Das Unternehmen hat in einer Pressemitteilung seinen Börsenstromreport veröffentlicht, aus dem man ablesen könne, inwieweit börsenbasierte dynamische Strompreise Einsparpotenziale böten.
Durchschnittlich lag der Strompreis im September demnach bei 10,07 Cent pro Kilowattstunde - ein Wert, der einen Beschaffungspreis beziffert, auf den noch die gesetzlichen Zuschläge hinzugerechnet werden müssen. Inklusive Mehrwertsteuer lag der Preis bei 27,5 ct/kWh. Der durchschnittliche Strompreis, den die Deutschen bezahlen, lag aber bei 39,6 ct/kWh für Bestandskunden und bei 30,4 ct/kWh für Neukunden.
Verbraucher sollen Preise vergleichen – und auf die Börse achten
Daher ruft die Verbraucherzentrale zum Vergleichen von Strompreisen an. Planbare Stromverbräuche können Kunden mit dynamischem Tarif in Niedrigpreisphasen an der Strombörse verlegen - also beispielsweise die Wärmepumpe anschalten, wenn der Preis niedrig ist.
Teilweise liege dieser unter null oder zumindest unter 10 ct/kWh. Strom- und Gaspreisbremse sollten die Bevölkerung entlasten, doch das klappt offenbar nicht immer. Die Chefin der Verbraucherzentralen übte deswegen zuletzt scharfe Kritik. (cgsc)
Transparenzhinweis: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, die Verbraucherzentrale empfehle einen bestimmten Stromanbieter. Das ist und war nie der Fall. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.
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