Prognose
Hitze-Sommer in Deutschland? Extremwetter in Spanien laut Experten ein Hinweis – „Bis zu 35 Grad“
VonMichelle Manteyschließen
Extreme Hitze in Spanien ist immer ein Hinweis auf einen Hitze-Sommer in Deutschland. Wetterexperten geben nun erste Prognosen für den Sommer 2023 bekannt.
Kassel – Bereits im April kam die erste große Hitzewelle über Spanien. Währenddessen herrschen in Deutschland eher milde Temperaturen bei häufigen Regenschauern. Auch wenn im Mai bereits die ersten Freibäder öffneten, so blieb der große Badespaß bei Sonnenschein bislang aus. Doch das soll sich ab Juni ändern.
Experten sehen Extremwetter in Spanien als Hinweis auf Hitze-Sommer in Deutschland
Bislang bedeutete ein heißer und trockener Frühling in Westeuropa, dass Deutschland mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Hitze-Sommer bevorsteht. Das liegt laut den Wetter-Experten des Weather Channels vor allem an der starken Dürre in Spanien und Portugal, durch die sich die Hitze schnell ausbreitet.
Doch durch den nass-feuchten Frühling in Deutschland und die hohe Bodenfeuchtigkeit können sich die Hitzewellen nicht so schnell ausbreiten, wie in anderen Ländern. „Das dämpft diesen Effekt“, erklärte Meteorologe Jan Schenk vom Weather Channel: „Bei uns werden diese Hitzewellen nicht ganz so lang ausfallen diesen Sommer“, prognostizierte der Wetter-Experte für Deutschland.
Ab Juni dürfe mit sommerlichen Temperaturen gerechnet werden, diese werde aber nicht so extrem, wie in Spanien und Frankreich. Denn dort hat es im Frühjahr deutlich weniger geregnet als in Deutschland. Und Hochdruckgebiete bevorzugen trockenen Boden, um sich auszubreiten. Somit wirken sich die teils extremen Wetterlagen im Mai mildernd auf das Klima im Sommer aus.
Bringt El Niño den Hitze-Sommer 2023 nach Deutschland?
Trotzdem soll es laut Wetter.de ab Juni trocken und überdurchschnittlich warm werden, auch wenn das Wetter im Süden Deutschlands etwas unbeständig und gewittrig werden könnte. Die ersten Hitze-Tage mit Werten von circa 28 Grad werden jedoch erst im letzten Drittel des Junis erwartet. Im Jahr 2022 führte vor allem der Ausbruch des Unterwasservulkans Tonga zu Hitzewellen, führte Meteorologe Schenk beim Weather Channel aus. Durch den freigesetzten Wasserdampf in die Stratosphäre kam es zu extremer Hitze. Dieser hat in diesem Jahr jedoch keine Auswirkungen auf einen möglichen Hitze-Sommer.
Ein weiterer Indikator für einen Hitze-Sommer in 2023 ist die Meeresströmung im Pazifik. Vor drei Monaten zeigte sich auf Satelittenbildern noch La Niña. Nun wurde diese zu El Niño. Den kommenden Sommer beeinträchtigt das laut Wetter-Fachmann Schenk allerdings nicht. Eher ab Winter sei frühestens mit Auswirkungen auf die Temperaturen zu rechnen. Nach Einschätzung des Meteorolgen können wir uns in Deutschland auf sommerliche Temperaturen „auch mal bis zu 35 Grad“ ab Juni freuen. Jedoch sei eine extreme Hitzewelle wie im Jahr 2022 bislang nicht zu erwarten. Währenddessen kämpfen Spanien und Italien bereits jetzt mit der extremen Dürre und Trinkwasserknappheit. (mima)
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