Antrieb durch Sonnenstrahlen
Günstiger Strom durch Solarenergie: Deutsche Erfindung könnte Auto-Sektor revolutionieren
VonPatrick Freiwahschließen
In Zeiten der Krise sind zukunftsfähige Energieformen gefragt. Eine deutsche Erfindung könnte einen wesentlichen Beitrag leisten: mit günstigem Strom durch Solarzellen.
Freiburg/München - Forscherinnen und Forscher aus einer der sonnenreichsten Städte Deutschlands tüfteln an einer Erfindung, die das Potenzial hat, die Energiezufuhr von Elektroautos zu revolutionieren.
Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg entwickelten eine dünne Solarzellenfolie, die sich auf Motorhauben von Fahrzeugen befestigen lässt. Dem Vernehmen nach ist sie kaum wahrnehmbar: Je nach Lackierung des Autos kann die Farbe verändert und angepasst werden.
Solarenergie für E-Autos: Erfindung lässt sich günstig umsetzen
Zur Frage über die Massentauglichkeit und eine mögliche Verwendung im kommerziellen Fahrzeugbau erklärt Projektleiter Dr. Martin Heinrich der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Wir suchen jetzt Entwicklungspartner, um die Oberfläche weiter zu verbessern und dann mit einem Fahrzeughersteller eine Großserienfertigung zu beginnen.“
Das Beeindruckende ist die Aussicht auf eine kostengünstige Produktion - die Herstellung einer Folie ließe sich dem Projektleiter zufolge für gerade mal 100 bis 150 Euro realisieren. Voraussetzung dafür ist allerdings die Fertigung im Rahmen einer Großserie.
Günstiger Strom dank Solarenergie: Innovatives Projekt auf der IAA
Laut einer Studie ließen sich mit einer solchen Konstruktion durch Sonnenenergie potenziell rund 4000 Kilometer pro Jahr zurücklegen, das gilt zumindest für sonnenreiche Gegenden wie Baden-Württemberg. Die Rechnung sieht laut ISE folgendermaßen aus: Zwei Drittel des Stroms könnte aus einem herkömmlichen Auto-Glasdach mit PV-Modulen generiert werden, das restliche Drittel mit der auf der Metalloberfläche der Motorhaube präparierten Folie.
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Die Fraunhofer-Erfindung ist laut Heinrich sowohl für E-Autos nutzbar, könnte aber auch bei Verbrennermodellen zum Einsatz kommen. “Die Technologie wäre auch für Metalldächer von Fahrzeugen anwendbar. Das hätte den Vorteil, sehr viel leichter zu sein als Photovoltaik-Autodächer aus Glas”, führt Dr. Harry Wirth, Bereichsleiter Power Solutions am Fraunhofer ISE, aus. (PF mit dpa-Material)
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