Wegen emotionaler Bindung

Bringt Smart dieses legendäre Modell zurück? Was an den Gerüchten zur E-Auto Neuheit dran ist

  • Markus Hofstetter
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Smart erwägt eine elektrische Neuauflage eines Modells, dessen Produktion vor rund 20 Jahren eingestellt wurde. Diese überraschende Nachricht kommt vom Europa-Chef von Smart.

Leinfelden-Echterdingen - Mercedes hat mit dem chinesischen Hersteller Geely ein Joint Venture gegründet, um der angeschlagenen Kleinwagenmarke eine Zukunft als reiner Elektroautobauer zu geben. Erste Ergebnisse der Zusammenarbeit sind das SUV #1 und das SUV-Coupé #3, die bereits auf dem Markt sind. Smart hat aber noch viel vor. Im kommenden Jahr soll das Modell SUV #5 folgen. Außerdem wird an einem Nachfolger des legendären Smart Fortwo gearbeitet, der Ende des Jahrzehnts in den Verkaufsräumen stehen könnte. Doch dabei soll es nicht bleiben.

Mögliches Elektro-Revival des Smart-Roadsters: Nicht die Größe, sondern das Design zählt

Bei Smart gibt es offenbar Überlegungen, den kompakten Smart Roadster als Elektroauto neu aufzulegen. „Wir haben drei großartige Autos und keines davon ist ein Roadster, aber warum nicht“, antwortete Dirk Adelmann, Europa-Chef von Smart, dem britischen Automagazin Autocar auf die Frage nach einem möglichen Comeback. Dabei soll der ursprüngliche Charakter des Roadsters erhalten bleiben. „Wenn wir einen Roadster bauen, wird er sicher sehr kompakt sein - auf jeden Fall ein Zweisitzer“, so Adelmann weiter.

Der Smart Roadster könnte als E-Version ein Comeback erleben

Ähnlich wie beim Smart Fortwo würde auch ein Smart Roadster in seinen Dimensionen einen starken Kontrast zu den bisherigen SUV-Modellen darstellen. So ist der #5 rund 4,7 Meter lang und 1,7 Meter hoch, beim ursprüngliche Roadster sind es 3,4 beziehungsweise 1,2 Meter. Adelmann sieht in diesem Gegensatz aber kein Problem. Gegenüber Autocar erklärte er, dass die Positionierung der Marke weniger mit der Größe der Fahrzeuge zu tun habe, sondern vielmehr mit dem einzigartigen Design und der Positionierung.

Smart Roadster als E-Auto: Umsetzung des Projekts steht noch in den Sternen

Adelmanns Aussage bedeutet allerdings nicht, dass der Roadster mit Sicherheit kommen wird. Die Entwicklung eines solchen Modells würde erhebliche Ressourcen binden. Zudem war der Smart Roadster kein profitables Massenmodell. Zwischen 2003 und 2005 wurden nur 43.000 Exemplare gebaut. Als die Produktion auslief, waren rund 11.000 Fahrzeuge noch nicht verkauft.

Top 10 Neuzulassungen: Die beliebtesten Elektroautos der Deutschen im Jahr 2023

Fahraufnahme eines Mini SE
Platz 10 – Mini Cooper E/SE: 13.953 Neuzulassungen im Jahr 2023 reichten Mini für den Einzug in die Stromer-Top-10. Der Cooper E/SE sicherte sich im Jahres-Ranking den zehnten Platz. © Mini
Ein BMW iX1
Platz 9 – BMW iX1: Die vollelektrische Version des BMW X1 wurde im vergangenen Jahr 14.694-mal neu zugelassen. Damit landet der iX1 auf dem neunten Rang im Jahres-Ranking 2023. © BMW
Ein Tesla Model 3
Platz 8 – Tesla Model 3: Der US-Hersteller Tesla sicherte sich mit seinem Model 3 den achten Platz im Ranking. Laut KBA kam der Stromer 2023 in Deutschland auf 15.865 Neuzulassungen. © Imagebroker/Imago
Fahraufnahme eines Cupra Born
Platz 7 – Cupra Born: Einst ein Seat-Ableger, inzwischen eine eigene Marke: Der vollelektrische Cupra Born wurde im vergangenen Jahr laut KBA 17.464-mal neu zugelassen – und landete damit auf Rang 7. © Cupra
Fahraufnahme eines Audi Q4 e-tron
Platz 6 – Audi Q4 e-tron: Laut KBA kam der Audi Q4 e-tron im Jahr 2023 auf 18.061 Neuzulassungen. Damit erreichte der Ingolstädter den sechsten Platz im Ranking. © Audi
Ein VW ID.3
Platz 5 – VW ID.3: Noch vor den zum Konzern gehörenden Marken konnte sich ein „eigenes“ VW-Produkt platzieren: Mit 22.270 Neuzulassungen im Jahr 2023 sicherte sich der VW ID.3 den fünften Rang. © VW
Fahraufnahme eines Fiat 500e
Platz 4 – Fiat 500e: Laut KBA wurde der Elektroflitzer Fiat 500e im Jahr 2023 in Deutschland 22.608-mal neu zugelassen – das reicht für den vierten Platz. © Fiat
Ein Skoda Enyaq
Platz 3 – Škoda Enyaq: Auch auf dem dritten Platz findet sich eine Marke aus dem VW-Reich: 23.498-mal wurde das E-SUV Škoda Enyaq im vergangenen Jahr neu zugelassen. © Škoda
Ein VW ID.4
Platz 2 – VW ID.4/ID.5: Für die erfolgsverwöhnten Wolfsburger reichte es nur für den Vize-Titel des Jahres 2023. 36.353 Neuzulassungen der E-Modelle ID.4 (Foto) und ID.5 zählte das KBA im vergangenen Jahr. © VW
Ein Tesla Model Y auf einer Messe
Platz 1 – Tesla Model Y: Eine Titelverteidigung ist nie einfach – doch Tesla hat es geschafft. Wie schon im Jahr 2022 konnte sich das Model Y auch im Jahr 2023 den Spitzenplatz bei den Neuzulassungen (45.818) in Deutschland sichern.  © Pond5 Images/Imago

Dass Adelmann der Neuauflage des Roadsters dennoch positiv gegenübersteht, liegt wohl auch an seiner „sehr emotionalen Beziehung zu diesem Fahrzeug“, wie er selbst sagt. Ein Smart Roadster war einst sein erster Dienstwagen.

Rubriklistenbild: © Zoonar.com/Wolfgang Filser/imago

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