Deutsche Rentenversicherung
Rentenniveau sinkt: Weniger Geld für Neurentner - „Fatale Entwicklung“
VonLisa Mayerhoferschließen
Das durchschnittliche Rentenniveau sinkt, wie neue Zahlen der Deutschen Rentenversicherung nahelegen. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch spricht von einer „fatalen Entwicklung“.
Berlin – Schlechte Nachrichten für Neurentner: Das Rentenniveau sinkt leicht. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, wie die RND-Zeitungen am Wochenende berichteten.
Rentenniveau sinkt leicht bei Neurentnern
Rentnerinnen und Rentner, die im Jahr 2022 in Deutschland in Rente gegangen sind, erhielten laut Deutscher Rentenversicherung (DRV) im Durchschnitt 1084 Euro im Monat und damit 15 Euro weniger als Seniorinnen und Senioren, die schon davor im Rentenbezug waren.
Noch gravierender zeigen sich die Unterschiede, wenn nach Geschlecht differenziert wird: Ein männlicher Neurentner mit durchschnittlich 1275 Euro monatlich erhält laut dem Bericht des RND 98 Euro weniger als Bestandsrentner mit 1373 Euro. Bei den Neurentnerinnen in den alten Bundesländern gab es dagegen einen Zuwachs von 20 Euro pro Monat im Vergleich zu Bestandsrentnerinnen, während in den neuen Bundesländern die Bezüge der Neurentnerinnen sinken würden – obwohl diese im Durchschnitt eine bessere Rente erhalten als Frauen in Westdeutschland.
Bartsch: Zustand der gesetzlichen Rente „sehr bedenklich“
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch nannte den Zustand der gesetzlichen Rente „sehr bedenklich“. Er sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): „Wenn Neurentner weniger Geld in der Tasche haben als Bestandsrentner, ist das eine fatale Entwicklung.“
Die Renten seien nicht stabil, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dies behaupte, sondern der Pfeil zeige nach unten, so Bartsch weiter. Menschen mit schlechten Löhnen und prekärer Arbeit, insbesondere im Osten der 1990er Jahre, kämen immer mehr in der Rente an und zögen das Niveau nach unten.
Mit Material der AFP