Luxus des frühen Ruhestands
Rechner enthüllt, ab welchem Lebensjahr Sie in den Ruhestand können
- VonMax Schäferschließen
Die Rente ist für viele unsicher, gleichzeitig wird der Anfang immer weiter verzögert. Wer vorausplant, kann früher in den Ruhestand gehen. Ein Rechner macht deutlich, was benötigt wird.
Frankfurt – Die gesetzliche Rente steht unter Druck. Millionen Arbeitnehmern droht im Alter eine Rente unter 1200 Euro – und damit die Altersarmut. Daher empfiehlt es sich, die private Altersvorsorge oder, wenn der Arbeitgeber es ermöglicht, eine betriebliche Rente. Wie viel Geld im Alter nötig ist und angespart werden muss, ist individuell. Maßgeblich sind die eigenen Bedürfnisse – und das eigene Gehalt.
Vorsorge fürs Alter: Wie viel Rente Sie erwarten können
Denn für die Höhe der späteren gesetzlichen Rente ist der Erwerb der Rentenpunkte entscheidend. Wie viele dieser Entgeltpunkte Beschäftigte über die Dauer ihres Berufslebens erwerben können, richtet sich am Einkommen in den Beitragsjahren. Ein Punkt ist mit einem Rentenwert verbunden. Derzeit liegt dieser bei 39,32 Euro.
Wie viele Punkte Arbeitnehmer pro Jahr sammeln, hängt vom Verhältnis ihres Jahresgehalts zum durchschnittlichen Gehalt aller Arbeitnehmer ab. Wer exakt 43.142 Euro brutto im Jahr – das Durchschnittsgehalt aller Beschäftigten – verdient, bekommt genau einen Rentenpunkt. Im Monat sind das 3595 Euro. Nach 40 Jahren ergibt sich eine Rente von 1572,80 Euro im Monat. Bei einem geringeren Gehalt entsprechend weniger. Fast die Hälfte aller Beschäftigten erwartet jedoch eine Rente von weniger als 1200 Euro im Monat. Entsprechend wichtig ist es, weitere Einkommen im Alter zu haben, also selbst vorzusorgen.
Vor der gesetzlichen Rente aufhören zu arbeiten: Vorsorge ist entscheidend
Doch nicht nur die ernüchternde Erwartung der gesetzlichen Rente kann eine Motivation fürs Alter sein. Nicht alle wollen und können bis zum gesetzlichen Rentenalter von bald 67 Jahren arbeiten. Das trifft umso eher zu, wenn der Rentenbeginn noch weiter geschoben wird – etwa zu einer Rente mit 70. Einige wollen etwa in jungen Jahren so viel zurücklegen, damit sie mit 40 in den Ruhestand können. Auch nach einer Abfindung im Alter von über 50 Jahren kann ein früherer Rentenbeginn attraktiv sein.
Wie viel Geld für den Start in den Ruhestand nötig ist, ist individuell unterschiedlich. Entscheidend sind dabei die eigenen Ausgaben im Alter, das angesparte Vermögen und etwaige zusätzliche Pflegekosten. Und selbstverständlich ist auch die eigene Lebenserwartung entscheidend.
Finanzierung des vorgezogenen Ruhestands: Rechner zeigt, wie viel für die frühere Rente nötig ist
Die FAZ hat dazu einen Ruhestandsrechner erstellt. Darin können Interessenten die eigenen Angaben eingeben. Der Rechner schätze dann, wie sich die finanzielle Situation in den kommenden Jahren entwickeln können. Dabei sollen laut den Machern auch die Inflation berücksichtigt werden – und eine mögliche Steuerzahlung in der Rente bleibt berücksichtigt. Unsicherheiten sind Abschläge bei Frührentnern sowie sich verändernde Regelaltersgrenzen.
Ein Beispiel: Ein heute 50-Jähriger mit einem Gehalt von 5000 Euro brutto – etwa 3200 netto – im Monat hat ein bereits angespartes Vermögen von 150.000 Euro. Inzwischen kann er monatlich 1000 Euro ansparen, die er breit gemischt anlegt. Bei 35 Beitragsjahren mit einem Bruttogehalt von 5000 Euro im Monat kommt er auf eine gesetzliche Rente.
Der beispielhafte Mann will jedoch im Ruhestand monatlich 2500 Euro für Ausgaben zur Verfügung haben. Das entspricht etwa 80 Prozent seines bisherigen Nettogehalts. Bei 100.000 Euro, die er für seine Pflege zurücklegen möchte, kann er mit 64 Jahren in Rente gehen. Wenn er neben den 100.000 Euro, die laut FAZ im Schnitt für die Pflege zusammenkommen, noch 100.000 Euro vererben möchte, im Alter also ein Vermögen von 200.000 Euro das Ziel ist, kann er mit 66 Jahren in den Ruhestand.
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