Autobauer mit einscheidender Aktion
„Rasant verschlechternde Marktbedingungen“ für E-Autos – Ford in Köln ergreift einschneidende Maßnahmen
VonJakob Kochschließen
Nach einer Flut von Negativberichten von deutschen Fahrzeugbauern gibt nun auch Ford in Köln einschneidende Maßnahmen bekannt. Anlass: die Krise im E-Auto-Markt.
Köln – Der Autobauer Ford wird laut einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers ab der kommenden Woche in seinem Kölner Werk Kurzarbeit einführen. Bis zu den Weihnachtsferien wird dort im Wechsel jeweils eine Woche produziert und eine Woche pausiert, wie die Zeitung berichtet und sich dabei auf das Unternehmensumfeld beruft. Eine Sprecherin von Ford bestätigte: „Wir können bestätigen, dass Ford bei der Bundesagentur für Arbeit aufgrund der sich rasant verschlechternden Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge Kurzarbeit beantragen wird.“
Autobauer in der E-Auto-Krise: Jetzt schickt Ford Köln Mitarbeiter in Kurzarbeit
Im Kölner Werk laufen derzeit die beiden neuen Elektromodelle Explorer und Capri vom Band. „Die deutlich niedriger als erwartete Nachfrage nach Elektrofahrzeugen speziell in Deutschland erfordert eine temporäre Anpassung der Produktionsvolumina im Kölner Electric Vehicle Center“, zitierte der „Stadt-Anzeiger“ die Sprecherin weiter. Auch im ersten Quartal 2025 sind nach Informationen der Zeitung weitere Tage ohne Produktion geplant.
Krise bei Elektroauto-Absätzen: Ford investierte Milliarden in deutschen Standort
Das Unternehmen setzt voll auf Elektromobilität und hat, laut Zeitung, mehr als zwei Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) investiert, über 3000 Mitarbeiter umgeschult und das Kölner Werk in einen emissionsarmen Produktionsstandort umgewandelt. Die schlechte Konsumentenstimmung und das plötzliche Ende der Förderung für Elektroautos Ende 2023 sowie die wiederkehrenden Diskussionen über die mögliche Aufhebung des Verbrenner-Aus auf EU-Ebene stellen große Herausforderungen für die Branche dar.
Die Meldung kommt unmittelbar nach anderen Negativmeldungen aus der Branche – für Aufsehen sorgt vor allem die Krise bei VW. Dort fordert nun der Autopapst: „VW ohne Stimmrechte des Landes Niedersachsen“.
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