Falschlieferungen
Verbraucherzentrale warnt vor Betrugsmasche mit Amazon-Paketen
VonSandra Sporerschließen
Es scheint vermehrt zu Falschlieferungen bei Amazon zu kommen. Kunden erhalten etwa Druckertinte statt eines Laptops. Das Geld zurückzubekommen, ist schwer.
Bremen – Die Vorweihnachtszeit rückt näher und damit auch die Hochsaison für Amazon-Lieferungen. Viele davon enthalten wertvolle Artikel wie neue Laptops oder Smartphones. Allerdings warnt die Verbraucherzentrale, dass Kunden seit einiger Zeit immer wieder Pakete bekommen, in denen nicht die bestellten Artikel enthalten sind.
Theoretisch sollte eine Reklamation in so einem Fall problemlos möglich sein. Laut Verbraucherschützern stellt sich Amazon hier jedoch oft stur, wenn es darum geht, das Geld für nicht gelieferte Artikel zu erstatten. Häufig wird verlangt, dass das Produkt zuerst zurückgeschickt wird. Dies ist jedoch unmöglich, schließlich hat der Kunde das Produkt nie erhalten.
Betrugsmasche mit falscher Ware in Amazon-Paketen
Laut einem Bericht der Verbrauchersendung „Markt“ soll es bereits mehrere tausend Betroffene geben. So erhielt ein Ehepaar anstelle des bestellten Tablets ein Paket voller Druckerpatronen. Und ein Rentner fand in seinem Paket eine Parkscheibe statt des erwarteten Handys.
Für Sandra May, Juristin beim Händlerbund, liegt die Zahl der Fälle über dem, was mit reinen Fehlern zu erklären ist. „Was (...) diese Falschlieferungen bei Amazon angeht, das ist schon sehr, sehr ungewöhnlich. Das kommt eigentlich in der Praxis so nicht vor und das deutet schon auf eine Masche hin“, erklärt sie in der Sendung.
Es ist nicht nachvollziehbar, an welcher Stelle der Lieferkette der Austausch stattfindet und wer dafür verantwortlich ist. Amazon zufolge wurden jedoch bereits zusätzliche Kontrollen eingeführt, um das Problem zu lösen.
Gute Dokumentation erhöht die Chancen, sein Geld zurückzubekommen
Vor dem Öffnen der Sendung lässt sich meist nicht feststellen, ob ein Amazon-Paket eine solche Lieferung enthält. In den beschriebenen Fällen war größtenteils nicht ersichtlich, dass das Paket nachträglich noch einmal geöffnet worden war. Auch Größe und Gewicht entsprachen dem eigentlich bestellten Artikel.
Muss man also einfach hoffen, Glück zu haben? Nein. Es gibt einige Schritte, die Amazon-Kunden ergreifen können, um im Zweifelsfall zumindest überzeugende Beweise zu haben:
- Vor dem Öffnen kontrollieren, ob Gewicht und Größe des Pakets zur bestellten Ware passen.
- Paket auf äußerliche Schäden sowie Anzeichen für Manipulation prüfen
- Paketschein aufbewahren, da dort das Gewicht der Sendung vermerkt ist.
- Sich selbst beim Öffnen des Paketes filmen. Vorzugsweise in Anwesenheit einer zweiten Person.
- Quelle: Verbraucherzentrale
Verbraucherschützer raten, die falsche Warensendung Amazon auf jeden Fall zu melden
Die Verbraucherzentrale empfiehlt in jedem Fall, Amazon die Falschlieferung zu melden und sich nicht einschüchtern zu lassen. Es ist theoretisch auch möglich, den Betrag von der eigenen Bank zurückbuchen zu lassen – dies könnte jedoch zur Sperrung des Amazon-Kontos führen.
Der Onlinehändler warnt seine Kunden auch vor einem Betrug mit falschen Amazon-Bestellbestätigungen. Auch beim Online-Shopping bei anderen Plattformen sollte man Vorsicht walten lassen. So warnt der Verbraucherschutz auch vor Temu. (sp)
Für diesen von der Redaktion geschriebenen Artikel wurde maschinelle Unterstützung genutzt. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung von Redakteurin Sandra Sporer sorgfältig überprüft.
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