Einzelheiten zur Rente
Nach Sondierungen: SPD und CDU garantieren höhere Renten für über neun Millionen Bürger
VonBona Hyunschließen
Im Rahmen der Verhandlungen wurden auch Modifikationen in der Rentenpolitik festgelegt. Eine spezielle Gruppe wird sich besonders über eine Innovation freuen. Was SPD und Union beschlossen haben.
Berlin – Die Sondierungsgespräche sind abgeschlossen – in einem elf Seiten langen Papier haben die SPD und Union zahlreiche Details zu Einigungen festgehalten. Das Papier enthält Einzelheiten zum Bürgergeld, zum Sondervermögen und auch das Thema Rente wird erwähnt. Für eine Gruppe gibt es besonders erfreuliche Nachrichten.
Änderung bei der Mütterrente: So viel mehr Geld gibt es nach den Sondierungen
Die sogenannte Mütterrente soll ausgeweitet werden: Auch für vor 1992 geborene Kinder sollen drei statt wie bisher maximal zweieinhalb Erziehungsjahre bei der Rente angerechnet werden. Das heißt, es gibt einen halben Entgeltpunkt mehr für Kindererzieher, dessen Kinder vor 1992 geboren wurden.
Mit dem Begriff Mütterrente ist eine bessere Anerkennung von Erziehungszeiten für Kinder gemeint, die vor 1992 geboren wurden. Die Mütterrente gibt es seit dem 1. Januar 2014. Zum 1. Januar 2019 wurde die „Mütterrente II“ eingeführt, dank der Erziehende pro Kind, das vor 1992 geboren wurde, bis zu einem halben Jahr Erziehungszeit zusätzlich bei der Rente angerechnet bekommen. Bei der Mütterrente unterscheidet das Gesetz also zwei Fälle:
- Für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, gibt es zwei Jahre und sechs Monate bis zu 2,5 Entgeltpunkte pro Kind für die Kindererziehung.
- Für Kinder, die nach 1992 geboren wurden, gibt es drei Jahre Kindererziehungszeiten und bis zu 3,0 Entgeltpunkte pro Kind.
Wer ab 1. Januar 2019 neu in Rente geht, erhält die Mütterrente von der ersten Rentenzahlung an. Bei den rund 9,7 Millionen Müttern und Vätern, deren Rente bereits vor Januar 2019 begonnen hat, erfolgt die zusätzliche Zahlung automatisch bis Mitte 2019. Für die Zeit ab 1. Januar 2019 erhalten die Betroffenen eine Nachzahlung. Von der Mütterrente II werden circa 9,7 Millionen Rentnerinnen und Rentner profitieren, schreibt die Deutsche Rentenversicherung (Stand 2019).
Mehr Mütterrente für Millionen Menschen: Worauf sich Union und SPD geeinigt haben
Was bedeutet nun das Vorhaben der Union und SPD? Auch für vor 1992 geborene Kinder sollen drei statt bisher maximal zweieinhalb Erziehungsjahre bei der Rente angerechnet werden. Ein Rentenpunkt entspricht zum 1. Juli 2024 einem Betrag von 39,32 Euro, ein halber Rentenpunkt somit 19,66 Euro.
Bereits vor den Sondierungen hatte die CSU diese Forderung angestoßen. „Seit 2013 haben wir durchgesetzt, dass Mütter, deren Kindern vor 1992 geboren wurden statt einem Rentenpunkt nun 2,5 Rentenpunkte pro Kind und Kindererziehungsjahr angerechnet bekommen“, so die Partei. Die CSU wolle alle Mütter bei der Anrechnung der Erziehungszeiten in der Rente gleichstellen.
Höhere Rente ab Juli und Bonus für arbeitende Senioren – was auf Ruheständler zukommt
Auch für arbeitende Rentnerinnen und Rentner gibt es Zuschläge. Wer in der Rente noch freiwillig weiterarbeitet, soll bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei dazuverdienen können. Bereits lange vor den Sondierungen hatten Unionschef Friedrich Merz und Generalsekretär Carsten Linnemann damit geworben, um Menschen mehr zur Arbeit zu motivieren.
Ohnehin können sich Rentnerinnen und Rentner über eine satte Aufstockung freuen: Ab Juli wird die Rente erhöht. Die Erhöhung der Renten übertrifft die ursprünglichen Prognosen. Im Herbst 2024 hatte die Deutsche Rentenversicherung noch einen Anstieg von 3,6 Prozent erwartet. Nun sind es 3,74 Prozent. Was das für ihre Rente bedeutet, können Sie hier der Tabelle entnehmen.
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