500 Mitarbeiter freigestellt
Lage bei Windhorst-Werften spitzt sich zu – auch Insolvenz droht: „Sind am Ausbluten“
- VonBleranda Shabanischließen
Der Investor Lars Windhorst steckt erneut in Schwierigkeiten. Nach Berichten über Gehaltsrückstände und Zahlungsprobleme droht einer seiner Firmen nun die Insolvenz.
Würzburg – Die Lage im Unternehmensimperium von Lars Windhorst hat sich weiter verschärft. Seine Werften FSG und Nobiskrug sowie Tochterunternehmen Wima stecken in finanziellen Schwierigkeiten. Laut Informationen der Main Post warten Mitarbeiter der Wima teilweise seit Monaten auf ihre Gehälter.
Mitarbeiter der Werften warten auf Gehälter – FSG-Tochterfirma vorläufig insolvent
Auch bei der FSG und Nobiskrug erhalten die etwa 530 Mitarbeiter seit Monaten ihre Löhne offenbar nur verzögert. Die Produktion steht still, weil Ressourcen fehlen und Lieferanten nur noch gegen Vorkasse liefern. Das berichtet die F.A.Z. Im September wurden 500 Mitarbeiter freigestellt, lediglich ein kleiner Rest ist damit beauftragt, die Werften und deren Gelände zu sichern. Jan Brandt, Betriebsratschef der FSG, kommentierte die aktuelle Lage gegenüber der F.A.Z. wie folgt: „Jeder weiß, dass wir am Ausbluten sind.“
Wie der NDR berichtet, hat das Amtsgericht Würzburg Mitte Oktober die vorläufige Insolvenzverwaltung für die Würzburger Interieur Manufaktur Wima angeordnet. Diese Tochterfirma der FSG, die Inneneinrichtungen für Luxus-Yachten herstellt, hat wohl seit Dezember 2023 keine Aufträge mehr erhalten.
Kahlschlag bei Werften im Norden? Millionenaufträge liegen auf Eis
Nicht nur die finanzielle Situation ist angespannt, auch die Auftragslage ist kritisch. In den Werften in Flensburg und Rendsburg liegen unfertige Schiffe brach: Eine 77 Meter lange Superyacht namens „Black Shark“ und eine 210 Meter lange Fähre für das australische Unternehmen Searoad, deren Auftragsvolumen bei etwa 100 Millionen Euro liegt.
Windhorst selbst hatte im Sommer 2024 angekündigt, die Werften unter neuer Führung zum Erfolg zu bringen. Doch dieser Plan scheiterte offenbar, wie Business Insider berichtet, da die versprochene Geschäftsführung nicht formell eingesetzt wurde. Windhorst bleibt der einzige Geschäftsführer, was die Unsicherheit weiter vergrößert.
Zukunft der Werftengruppe ungewiss: „Wie es in Leinach weitergeht, bleibt unklar“
Während die Mitarbeiter der Wima, FSG und Nobiskrug auf Antworten warten, bleibt die Zukunft ungewiss. Die Produktion bei der Wima in Würzburg/Leinach ist vollständig eingestellt, da die Miete und Nebenkosten nicht bezahlt wurden. Weder die Geschäftsführung noch andere Ansprechpartner seien zu erreichen, berichtet die Main Post.
Politische Forderungen nach einem Neuanfang für angeschlagene Werft
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat klargemacht, dass er Windhorsts Rückzug erwartet, um die Zukunft der Werften zu sichern. „Lars Windhorst legt ein absolut verantwortungsloses Verhalten an den Tag“, sagt er gegenüber der F.A.Z. „Er hat die Werften vor einigen Jahren zwar vor dem Konkurs bewahrt, aber seitdem geht dort alles den Bach herunter.“
Rubriklistenbild: © xDreamstimexBlumbakerx/imago
