Supermarkt-Kasse: In Deutschland lässt der Preisauftrieb weiter nach. Die Preise für Lebensmittel sind aber auch im April erneut deutlich gestiegen.
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Supermarkt-Kasse: In Deutschland lässt der Preisauftrieb weiter nach. Die Preise für Lebensmittel sind aber auch im April erneut deutlich gestiegen.

Preisentwicklung

Deutsche Inflationsrate gibt im April leicht nach

  • Thomas Schmidtutz
    VonThomas Schmidtutz
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Die Teuerungsrate in Deutschland geht weiter zurück. Die EZB berät nächste Woche über eine mögliche weitere Zinserhöhung. Leichter wird es für die Währungshüter jetzt nicht.

Berlin - Die Inflation in Deutschland hat auch im April nachgelassen. Die Verbraucherpreise stiegen zuletzt im Schnitt um 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Das war der niedrigste Wert seit den vergangenen August. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Rückgang auf 7,3 Prozent gerechnet. Im März hatte die Teuerungsrate noch bei 7,4 Prozent gelegen.

Größter Preistreiber waren erneut Nahrungsmittel. Allerdings fiel der Anstieg bei den Preisen für Milch, Zucker oder Nudeln mit einem Plus von 17,2 Prozent deutlich geringer aus als noch im März als es um 22,3 Prozent nach oben gegangen war.

Inflation: Volkswirte rechnen mit weiterer Entspannung

„Die Inflation ist im April weiter etwas gefallen, weil die Nahrungsmittelpreise zum ersten Mal seit anderthalb Jahren langsamer gestiegen sind“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. „Dieser Abwärtstrend sollte sich fortsetzen, was in den kommenden Monaten zu einem weiteren Rückgang der Inflationsrate beitragen wird.“ Energie verteuerte sich diesmal mit 6,8 Prozent erneut unterdurchschnittlich, aber etwas stärker als zuletzt (März: +3,5 Prozent). Dienstleistungen kosteten im Schnitt 4,7 Prozent mehr als im April 2022, wobei die Wohnungsmieten erneut um zwei Prozent anstiegen.

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Die meisten Experten gehen davon aus, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten stärker nachgeben wird. So hat der Preisdruck auf den vorgelagerten Stufen - nämlich auf Einfuhr-, Großhandels- und Erzeugerebene - bereits deutlich nachgelassen. Die Importe verbilligten sich im März sogar erstmals seit mehr als zwei Jahren, und zwar um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Entspannung dürfte mit Verzögerung bei den Verbrauchern ankommen.

Einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts zufolge wollen immer weniger Unternehmen ihre Preise heraufsetzen. „Die Preisanhebungswelle dürfte damit ihren Scheitelpunkt bereits überschritten haben“, sagte jüngst Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien, geht davon aus, dass „der Inflationsdruck deutlich und zügig abnimmt“. Das sieht NordLB-Chefökonom Christian Lips ähnlich: „Ab Mai dürfte die Inflation dann stärker nachlassen. Bis zum Jahresende könnten wir uns in Richtung drei Prozent bewegen“.

Inflation: Tarifabschlüsse könnten neuen Preisdruck bringen

Viele Analysten rechnen damit, dass von den zuletzt kräftigen Tarifabschlüssen - etwa im öffentlichen Dienst von Bund und Ländern - neuer Preisdruck ausgehen wird. „Preistreibende Engpässe in der Produktion sind zwar inzwischen überwunden, jedoch nehmen die Kosten auf der Lohnseite angesichts höherer Tarifabschlüsse derzeit deutlich zu“, sagte der Chefökonom von HQ Trust, Michael Heise. „Und Preiserhöhungsspielräume der Unternehmen sind gegeben.“ (rtr/utz)

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