Neue Studie veröffentlicht
Welche deutschen Städte für Immobilienkäufer am attraktivsten sind
- VonMax Schäferschließen
Immobilien gelten als relativ sichere Geldanlage. Doch wo lohnt sich die Investition am meisten? Eine Studie gibt die Antwort.
Köln – Sinkende Preise auf dem Immobilienmarkt bescheren Interessenten in Folge der schwachen Konjunktur gute Bedingungen zum Kauf. Die Lage, das Bevölkerungswachstum des Ortes, die mögliche Rendite und der Kaufpreis bestimmen dabei, wie attraktiv der Kauf ist. Angesichts der Preisentwicklung können sich Käufer jedoch nicht immer sicher sein, wie sich der Wert und – bei Mietshäusern – die Einnahmen entwickeln. Davon hängt maßgeblich der Profit ab, den Vermieter mit den Wohnungen machen können.
Für mögliche Käufer sind dabei besonders Städte interessant, in denen die Preissteigerungen moderat ausfallen, die Mieten dagegen deutlich steigen. Eine Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat die Entwicklungen der Preise für Mieten, die Kaufangebote für Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäusern in 70 deutschen Städten von 2015 bis 2023 analysiert.
IW-Studie identifiziert 16 Städte mit guten Bedingungen für Immobilien-Käufer
Eine starke Mietpreisentwicklung bei einem moderaten Anstieg der Kaufpreise gibt es laut IW-Studie bei 16 Städten. Besonders günstig ist die Lage in Rostock. Es ist die einzige Stadt, wo das Wachstum der Mietpreise das Wachstum der Kaufpreise übersteigt. Als Ursache nennt die Hypovereinsbank laut Handelsblatt den Rückgang des Leerstands auf ein niedriges Niveau. Was für Investoren gut ist, ist für Mieter dagegen ungünstig.
Neben Rostock ist die Entwicklung der Miet- und Kaufpreise besonders in Jena und Fürth attraktiv. In den Städten dieser Kategorie könne ein „Nachziehen der Kaufpreise erwartet werden“, sagte Michael Voigtländer vom Institut der Deutschen Wirtschaft dem Handelsblatt.
Kauf von Immobilien als Kapitalanlage kann auch in kleineren Städten sinnvoll sein
Wer den Kauf einer Immobilie als Geldanlage beabsichtigt, sollte beim Kauf von Immobilien in Städten vorsichtig sein, wo die Mieten nur wenig steigen, während die Kaufpreise ein moderates Wachstum verzeichnen. Dazu gehören etwa Hamm, Duisburg oder Halle an der Saale. In Kassel verzeichnet die IW-Analyse eine moderate Entwicklung der Mietpreise. Die Kaufpreise steigerten sich dagegen moderat.
Besonders niedrig fällt die Entwicklung in beiden Kategorien in Chemnitz aus, das das untere Ende des vom IW untersuchten Spektrums ausmacht. Neuere Daten des Immobilienfinanzierers Baufi24 zeigten jedoch, dass auch dort die Mietrendite zwischen Juni 2023 und Januar 2024 auf 5,04 Prozent anstieg, berichtet das Handelsblatt. Auch in weiteren Städten, die laut IW-Daten eine niedrige Entwicklung haben, falle demnach die Bruttomietrendite höher aus. In Gelsenkirchen, bei IW in der Gruppe mit niedrigen Miet- und Kaufpreisen, lag diese bei 5,44 Prozent.
In Metropolen wie München, Berlin und Frankfurt finden Käufer keine günstigen Objekte zur Anlage mehr
Am meisten steigen die Preise in den Metropolen Berlin, Frankfurt und Hamburg. Auch die brandenburgische Hauptstadt Potsdam gehört dazu, was auf die Nähe zu Berlin zurückzuführen ist. Die Entwicklung in München ist besonders extrem, so dass die Ökonomen es nicht in die erste Kategorie eingeordnet haben.
Günstige Immobilien sind laut IW-Experten Voigtländer dort nicht mehr zu erwarten. Diese Städte stünden bereits im Fokus vieler Investoren und legten preislich stark zu, sagte er dem Handelsblatt. Unter den Metropolen ist Stuttgart laut Baufi24 für Anleger noch am interessantesten. Es hatte Ende januar 2024 mit 4,04 Prozent noch die höchste Bruttomietrendite.
Abseits der Großstädte bieten sich auch laut dem Postbank-Wohnatlas 2024 Mittelstädte zwischen 20.000 und 100.000 Einwohnern an. Als Beispiel nennen die Autoren die oberfränkische Stadt Hof, wo die Preise auch im sonst von sinkenden Preisen dominierten Jahr 2023 leicht gestiegen sind. (ms)
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