Krise auf dem Bau
Hilfspaket für die Baubranche: Das ist der Ampel-Plan
VonAmy Walkerschließen
Die Baubranche steckt in der Krise. Immer weniger Wohnungen werden fertiggestellt, obwohl akuter Wohnraummangel herrscht. Die Ampel hat jetzt einen Plan.
Berlin – Im September will Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) ein Unterstützungspaket für die angeschlagene Baubranche präsentieren. „Wichtig ist, dass wir in so einer Situation einen Impuls setzen“, äußerte die SPD-Politikerin am Sonntag in der Hauptstadt. Sie betonte, dass die Baubranche einen Anreiz zur Nachfrage benötigt, da die Kosten für Kreditfinanzierungen erheblich gestiegen sind. Dies hat dazu geführt, dass deutlich weniger gebaut wird.
Im Kontext des sogenannten „Wachstumschancengesetzes“, initiiert von Finanzminister Christian Lindner (FDP), sind Unterstützungsmaßnahmen vorgesehen. Geywitz warnte, dass es in der aktuellen Phase der Anpassung an höhere Zinsen fatal wäre, die Baukapazitäten zu reduzieren.
Geywitz erwartet keine lange Krise beim Bau
Im ersten Halbjahr gab es einen starken Rückgang der Baugenehmigungen in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt am Freitag berichtete. Die Zahl sank um 50.600 oder 27,2 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022. Geywitz hatte kürzlich eine degressive Abschreibung im Wohnungsbau vorgeschlagen. Dies würde Bauherren ermöglichen, innerhalb der ersten acht Jahre 48 Prozent der Kosten steuerlich abzusetzen.
Trotz der aktuellen Bauflaute erwartet Geywitz aber keine tiefgreifende Branchenkrise wie in den 90er Jahren. Die Situation heute unterscheide sich total davon, sagte die SPD-Politikerin der Leipziger Volkszeitung. „Wir haben jetzt eine kurzfristige Belastungssituation“, erklärte Geywitz mit Bezug auf die rasch gestiegenen Bauzinsen. Sie betonte jedoch, dass es gleichzeitig eine enorme Nachfrage nach Baukapazitäten gibt, insbesondere für den Bau von Schulen, Straßen, Brücken und Schienenwegen.
Wohnungsbau: Technische Vorschriften sollen vereinfacht werden
Um den Wohnungsbau zu beleben, plant Geywitz unter anderem, die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten für Neubauten deutlich zu erweitern. Darüber hinaus möchte sie technische Vorschriften vereinfachen, wie sie der LVZ mitteilte. „Wir müssen wieder einfacher bauen in Deutschland und den Kostenanstieg dämpfen“, so Geywitz. (wal/dpa)
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