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Chef der E-Autoherstellers Evergrande NEV in Haft - Verdacht auf Straftaten
VonMarkus Hofstetter
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Der Chef des Elektroautobauers Evergrande NEV ist verhaftet worden. Bereits im September war der Gründer des Mutterkonzerns Evergrande verhaftet worden.
Hongkong - Die Probleme des hoch verschuldeten chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande reißen nicht ab. Ein führender Manager der Elektroauto-Tochter Evergrande New Energy Vehicle (NEV) wurde festgenommen. Das teilte das Unternehmen am Montag (8. Januar) der Hongkonger Börse mit.
Chef des chinesischen Autobauers Evergrande NEV in Haft: Grund ist der Verdacht auf Straftaten
Dem geschäftsführenden Direktor Liu Yongzhuo sei „wegen des Verdachts auf Straftaten“ in Haft genommen worden, heißt es in der Mitteilung. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Der Handel mit der Aktie war kurz zuvor für mehrere Stunden ausgesetzt worden. Danach drehte sie ins Minus.
Evergrande hatte Evergrande NEV im Jahr 2019 gegründet. Ziel war es, in „drei bis fünf Jahren“ der weltweit führende Anbieter von Elektroautos zu werden. 2022 begann die Produktion des ersten Modells. Doch die finanzielle Schieflage des Mutterkonzerns wirkte sich auch auf den Autobauer aus. Der Handel mit den Aktien des Autobauers wurde von April 2022 bis Juli 2023 ausgesetzt, weil das Unternehmen keine Bilanzen vorlegen konnte. Der Wert des Unternehmens wird derzeit noch auf umgerechnet rund 520 Millionen US-Dollar geschätzt.
Evergrande in der Krise: So hohe Schulden wie kein anderer Immobilienkonzern
Der Mutterkonzern Evergrande steht im Zentrum der Krise des chinesischen Bausektors. Die chinesischen Behörden hatten 2020 auf die ausufernde Verschuldung der Branche reagiert und die Kreditvergabe eingeschränkt. Insbesondere bei Evergrande führte dies zu Zahlungsausfällen und Projektabbrüchen. 2021 beantragte der Konzern ein Insolvenzverfahren. Der Immobilienentwickler ist mit mehr als 300 Milliarden Euro verschuldet, so viel wie kein anderes Immobilienunternehmen weltweit.
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Anfang Dezember erhielt Evergrande einen Zahlungsaufschub bis Ende Januar, um die drohende Liquidation abzuwenden. Ein Gläubiger hatte 2022 in Hongkong einen Liquidationsantrag gegen Evergrande gestellt, das Verfahren zog sich seitdem in die Länge. Im März 2023 bot Evergrande seinen Gläubigern an, ihre Schulden gegen neue, von dem Unternehmen ausgegebene Wertpapiere und Aktien, auch des Automobilherstellers Evergrande NEV, einzutauschen.
Evergrande in der Krise: Gründer und Konzernchef bereits im September verhaftet
Bereits im September war Evergrande-Gründer und Konzernchef Xu Jiayin in China festgenommen worden. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg soll er unter Hausarrest stehen. Evergrande teilte damals mit, gegen Xu seien wegen „krimineller Vergehen“ „Zwangsmaßnahmen“ verhängt worden.