Krisen der Welt rauben Kraft

Längst nicht nur Gen-Z: Jeder zweite Arbeitnehmer fühlt sich ausgebrannt

  • Julia Hanigk
    VonJulia Hanigk
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Erschöpfung am Arbeitsplatz ist nicht nur ein Problem der jungen Generation. Eine neue Studie zeigt: Jeder Zweite fühlt sich energielos.

München – Immer mehr Berufstätige in Deutschland melden sich krank, 2023 wurde ein neuer Höchststand gemessen. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmenden war im vergangenen Jahr mindestens einmal krankgeschrieben, 64 Prozent sogar mehrfach. Das belegen aktuelle Daten der Krankenkassen DAK und KKH.

Besonders Arbeitnehmende unter 30 Jahren, die sogenannte Gen-Z, steht dabei im Fokus der Öffentlichkeit. Eine neue Studie zeigt jetzt aber: Das Problem besteht über alle Generationen hinweg.

Erschöpfung in allen Generation- und Hierarchieebenen spürbar

Eine aktuelle Untersuchung des Wirtschaftsmagazins Capital zeigt, dass sich eine Erschöpfung in der täglichen Arbeit durch alle Generationen und Hierarchien zieht. Dafür führte das Pinktum Institute im Auftrag des Magazins im letzten Quartal 2023 eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1.000 Beschäftigten durch, um deren Energiereserven zu ermitteln. Die Studienergebnisse zeichnen ein alarmierendes Bild: Fast die Hälfte der Befragten (49,4 Prozent) fühlt sich heute kraftloser als noch vor drei Jahren.

Erschöpfung am Arbeitsplatz ist keine Generationenfrage. (Symbolfoto)

„Oft nicht die Arbeit selbst“: Unveränderliche Zustände kosten Menschen Kraft

Joachim Pawlik, Unternehmensberater und Coach für Führungskräfte, der die Umfrage initiierte, erklärt gegenüber Capital: „Es ist interessanterweise oft nicht die Arbeit selbst. Und auch nicht die Digitalisierung oder der Strukturwandel in vielen Branchen, sondern es sind vor allem die Krisen um uns herum, an denen wir gar nichts ändern können und die jeden Tag auf uns einstürmen.“

Durch die Vielzahl an Krafträubern bleibt dann nur noch wenig Kraft für den Alltag und somit auch für die Arbeit. „Viele Menschen haben offenbar überdurchschnittlich viel Kraft eingebüßt – ohne nachzuladen“, fügt er hinzu.

Krisen, Politik und Wirtschaft entziehen den Menschen Energie – und lassen für Arbeit nichts mehr übrig

Bei fast der Hälfte der Befragten liegt einer der Ursachen für die aufkommende Erschöpfung in der deutschen Politik (45,8 Prozent). Weitere Ursachen sind zahlreiche Krisen (43,2 Prozent), die wirtschaftliche Situation des Landes (42,3 Prozent), die gesellschaftliche Spaltung (41,5 Prozent) und persönliche finanzielle Sorgen (39,1 Prozent).

Die Arbeit selbst rangiert mit 27,7 Prozent erst an sechster Stelle der genannten Gründe. Aber auch in der Arbeit selbst fühlen sich immer mehr Menschen unter Druck gesetzt und fühlen sich in der neuen Arbeitswelt nicht wohl, was vermehrt zu Krankschreibungen führt.

Fühlen Sie sich ausgebrannt und leer? Dann ist Vorsicht geboten. Bestimmte Anzeichen sollten Sie nicht ignorieren, denn sie könnten darauf hindeuten, dass Sie kurz vor einem Burnout stehen.

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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