Exklusive Vorlage
Förderung für den Heizungstausch: So viel Geld können Eigentümer 2024 bekommen
VonAmy Walkerschließen
Nach Informationen von IPPEN.MEDIA hat sich die Ampel auf Förderungen zum Heizungstausch geeinigt. Der Entwurf enthält noch einen neuen Bonus.
Berlin – Nach langem Warten hat sich die Ampel-Koalition wohl auf die Förderungen für den Heizungstausch geeinigt. Aus einer Vorlage, die IPPEN.MEDIA vorliegt, geht hervor, dass Sanierungen von Wohngebäuden sowie auch der Heizungstausch noch stärker gefördert werden sollen, als bisher geplant. So soll der „Geschwindigkeitsbonus“ höher ausfallen. Und es soll einen weiteren „Konjunktur-Booster“ geben. Beides dient der „Belebung der Baukonjunktur“, wie es in der Vorlage heißt.
Tabelle zeigt: Das ist die geplante Förderung bei Heizungen
Der Plan der Ampel hat lange auf sich warten lassen. Im September wurde das Gebäudeenergiegesetz (GEG) beschlossen, oft auch einfach als „Heizungsgesetz“ bekannt. Seitdem warten Eigentümer wie auch die betroffenen Branchen auf mehr Informationen, wie genau die Förderungen für den Heizungstausch aussehen sollen. Wie IPPEN.MEDIA nun erfuhr, haben sich die Parteien jetzt endlich auf einen Beschluss geeinigt. Der aktuelle Entwurf liegt unserer Redaktion vor und ist auf „November 2023“ datiert.
Gefördert werden ab 2024 neben verschiedenen Heizsystemen auch Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden. Im Detail ist Folgendes geplant:
| Maßnahmen | Grundförderung | Geschwindigkeitsbonus | Einkommensbonus | Konjunktur-Booster |
|---|---|---|---|---|
| Gebäudehülle | 15 % | - | - | 10 % |
| Anlagentechnik | 15% | - | - | 10 % |
| Solarthermie | 30 % | max. 25 % | 30 % | - |
| Biomasseheizung | 30 % | max. 25 % | 30 % | - |
| Wärmepumpen | 30 % | max 25 % | 30 % | - |
| Wasserstoffheizungen | 30 % | max 25 % | 30 % | - |
| Innovative Heiztechnik | 30 % | max 25 % | 30 % | - |
| Änderungen am Gebäudenetz | 30 % | max 25 % | 30 % | - |
| Heizungsoptimierung | 15 % | - | - | 10 % |
| Optimierung zur Emissionsminderung | 50 % | - | - | - |
Neu sind an diesem Entwurf der höhere Geschwindigkeitsbonus und der „Konjunktur-Booster“, der sich konkret an die schwächelnde Baubranche richtet sowie an die Heizungsindustrie, die durch die Unsicherheiten auf dem Markt gebeutelt wurde. Wer seine Heizung noch bis zum 31. Dezember 2024 austauscht, bekommt den maximalen Fördersatz von 25 Prozent. Danach reduziert sich der Fördersatz beim Geschwindigkeitsbonus wie folgt:
- bis 31. Dezember 2026: 20 Prozent
- Januar 2027 bis 31. Dezember 2028: 15 Prozent
- Januar 2029 bis 31. Dezember 2030: 12 Prozent
- Januar 2031 bis 31. Dezember 2032: 9 Prozent
- Januar 2033 bis 31. Dezember 2034: 6 Prozent
- Januar 2035 bis 31. Dezember 2036: 3 Prozent
Nach wie vor gilt beim Heizungstausch ein Förderdeckel von 30.000 Euro. Eigentümer können also maximal 21.000 Euro vom Staat erhalten, wenn sie den maximalen Fördersatz von 70 Prozent erhalten.
Konjunktur-Booster für die Baubranche durch Sanierungen: 30 Prozent extra
Der „Konjunktur-Booster“ gilt nur für Sanierungsmaßnahmen, nicht aber für den Heizungstausch. Wer also beispielsweise im kommenden Jahr sein Haus neu dämmt, kann zusätzlich 30 Prozent vom Staat gefördert bekommen. Aber das Budget für diesen Booster ist knapp: Laut Entwurf liegen dafür drei Milliarden Euro zur Verfügung, wovon zwei Milliarden für selbstnutzende Eigentümer gelten sollen. Sobald der Fördertopf ausgeschöpft ist, entfällt dieser Bonus. Also: Nur solange der Vorrat reicht.
Die Wärmepumpenbranche reagiert erleichtert auf die Vorlage. „Endlich gibt es einen konkreten Entwurf für die neue Förderung! Vorausgesetzt, dass dieser jetzt schnell beschlossen wird, schafft man damit endlich Klarheit. Planungssicherheit ist hier viel wichtiger als fünf Prozentpunkte mehr oder weniger“, sagt Bastian Gierull vom Heizungsinstallateur Octopus Energy auf Anfrage.
Sobald die Förderung beschlossen wird, kann es für ihn und seine Kolleginnen und Kollegen an die Arbeit gehen. Wer jetzt schon darüber nachdenke, soll aber laut dem Geschäftsführer sicher sein, dass die Förderung auch so kommt: „Wer jetzt über eine Wärmepumpe nachdenkt, kann bei vielen Anbietern heute schon eine Installation nächstes Jahr vereinbaren. Wichtig dabei ist, dass die Förderung geklärt ist, bevor der Vertrag geschlossen wird. Sonst verfällt der Anspruch.“
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