Ruhestand
Rente nach nur fünf Jahren Arbeit: Mit so viel Geld können Bürger rechnen
- VonSven Fekkersschließen
Nach „nur“ fünf Beitragsjahren besteht Anspruch auf eine gesetzliche Rente. Doch wie viel Geld bekommen Bürger für die Mindestversicherungszeit?
Dortmund – Nach 40 Jahren Arbeit beträgt die durchschnittliche Rente in Deutschland 1370 Euro. Noch deutlich ernüchternder fallen die Zahlen aus, wenn man nur fünf Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt hat, berichtet RUHR24.
Rente nach nur fünf Jahren Arbeit: Mit so viel Geld können Bürger rechnen
Trotz Rentenerhöhung im Juli 2023 müssen Rentner am Ende eines langen Berufslebens oftmals mit wenig Geld über die Runden kommen. Wie eine Erhebung des Umfrageinstituts YouGov zeigt, haben daher rund die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger (49 Prozent der Männer und 56 Prozent der Frauen) in Deutschland Angst vor Altersarmut.
Besonders groß ist die Gefahr, wenn man nur wenige Beitragsjahre in der Rentenversicherung vorzuweisen hat. Dabei ist die Hürde für eine gesetzliche Regelaltersrente nicht besonders hoch: „Es genügen fünf Jahre Mindestversicherungszeit (auch Wartezeit genannt) als Voraussetzung“, heißt es bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Zudem muss das Renteneintrittsalter erreicht worden sein.
Rente nach nur fünf Jahren Arbeit – Rentenformel gibt Aufschluss
Doch wie hoch fällt die Rente aus, wenn man nur fünf Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat? Das hängt ganz davon ab, wie viele Beiträge man in dieser Zeit entrichtet hat, wie auch eine Beispielrechnung von T-online zeigt.
Die monatliche Rentenhöhe setzt sich laut DRV aus der folgenden Formel zusammen: Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x Aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor.
Das verbirgt sich hinter der Rentenformel:
Entgeltpunkt: „Dies ist der wichtigste Wert. Dabei wird Jahr für Jahr Ihr Verdienst mit dem Durchschnittsverdienst aller Versicherten verglichen. Entspricht er exakt dem Durchschnittsverdienst in diesem Jahr, ist das einen Entgeltpunkt wert.“ Um genau einen Entgeltpunkt zu erreichen, muss man im Jahr 2023 43.142 Euro brutto verdienen.
Zugangsfaktor: Damit werden Zu- und Abzüge bei der Rentenberechnung berücksichtigt. Abzüge gibt es, wenn man vor dem regulären Rentenalter in den Ruhestand geht. Zuschläge erhält man, wenn man beispielsweise nach Erreichen des Rentenalters zunächst auf die Rente verzichtet. Ohne Zu- oder Abzüge beträgt der Zugangsfaktor 1,0.
Aktueller Rentenwert: „Das ist der Gegenwert, der einem Entgeltpunkt entspricht. Dieser wird immer wieder der wirtschaftlichen Situation angepasst. Aktuell beträgt er 36,02 Euro für Westdeutschland und 35,52 Euro für Ostdeutschland.“ Ab 1. Juli 2023 beträgt der aktuelle Rentenwert in Ost- und Westdeutschland einheitlich 37,60 Euro.
Rentenfaktor: Hier kommt es auf die Art der Rente an: „Altersrenten, Renten wegen voller Erwerbsminderung und Erziehungsrenten haben den Wert 1,0“. „Bei Witwenrenten ist der Faktor 0,55 oder 0,6“, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Quelle: Deutsche Rentenversicherung.
Rente nach nur fünf Jahren Arbeit: So viel Geld erhalten Bürger im Durchschnitt
Um zu berechnen, wie viel Rente Bürger nach fünf Jahren Arbeit erhalten, geht das folgende Beispiel davon aus, dass die Mindestversicherungszeit mit Erreichen des regulären Rentenalters (Zugangs- und Rentenfaktor von 1,0) in Anspruch genommen wird. Gleichzeitig sind in diesem Zeitraum fünf Entgeltpunkte erreicht worden.
Hieraus würde sich in Westdeutschland im Juni 2023 eine monatliche Rente von 180,10 Euro ergeben (5 Entgeltpunkte x 1 (Zugangsfaktor) x 36,02 (Aktueller Rentenwert) x 1 (Rentenartfaktor). Ab Juli 2023 würde sich die Rente nach fünf Jahren Arbeit durch den deutschlandweit gestiegenen Rentenwert von 37,60 Euro auf 188 Euro erhöhen.
Wer mehr oder weniger Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt hat, kann sich auf der Homepage der Deutschen Rentenversicherung informieren, wie hoch die monatliche Rente im Einzelfall ausfällt.
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