Von Simon Mones
schließen
Ein Rechtsstreit mit Alex Palou sorgt für Unruhe bei McLaren. Vor Gericht bringt der Spanier vor allem Zak Brown in Bedrängnis.
Woking/Indianapolis – In der Formel 1 läuft für McLaren alles nach Plan. In Singapur holte man vorzeitig die Konstrukteurs-WM und auch beim Fahrer-Titel sind Lando Norris und Oscar Piastri kaum zu schlagen. Und doch sorgt der Australier nun ungewollt für eine Schlagzeile. Grund dafür ist ein Rechtsstreit von McLaren mit einem IndyCar-Piloten.
Zak Brown könnte mit seinen Fahrern kaum zufreidener sein.
© IMAGO/Action Plus
Ende 2022 wollte McLaren den Spanier für sein IndyCar-Team verpflichten, der kam jedoch nicht aus seinem Vertrag mit Chip Ganassi Racing. Der Kompromiss: Palou fuhr 2023 noch für das Team, war aber zeitgleich auch Test- und Entwicklungspilot für McLaren in der Formel 1. Und genau dort wollte der Spanier auch hin.
Alex Palou enthüllt: Alex Seidl steckte hinter Formel-1-Verpflichtung von Piastri McLaren holte aber einen gewissen Oscar Piastri als Nachfolger von Daniel Ricciardo. Und das passte Palou so gar nicht. Weil ihm angeblich ein Platz in der Königsklasse versprochen worden sei, sagte der Spanier McLaren ab – trotz gültigem Vertrag mit dem Team. Doch was hat das nun mit dem WM-Führenden zu?
Erstmal nicht viel. Allerdings verklagte McLaren Palou wegen Vertragsbruch. Vor Gericht tätigte der Spanier eine sehr interessante Aussage: „Ich hatte mit Zak ein Abendessen. Zak sagte mir, dass es nicht seine Entscheidung gewesen sei, Oscar Piastri zu holen. Er sagte, es sei die Entscheidung des damaligen Teammanagers Andreas Seidl gewesen.“
Rekordweltmeister, Rookie und Rückkehrer: Alle Formel-1-Piloten der Saison 2026 Weltmeister Lando Norris startet auch 2026 für McLaren. Seit seinem Debüt 2019 ist er fester Bestandteil des Traditionsteams aus Woking und eine wichtige Speerspitze im WM-Kampf. Sein aktueller Vertrag läuft bis mindestens Ende 2027. © Rebecca Blackwell/AP/dpa Oscar Piastri bleibt ebenfalls McLaren treu. Der Australier, Formel-2-Champion von 2021, hat 2023 sein Formel-1-Debüt gegeben und gilt als einer der größten Talente in der Königsklasse. Sein Vertrag gilt noch für „mehrere Jahre“. © Darko Bandic/AP/dpa Max Verstappen bleibt trotz aller Gerüchte auch 2026 das Aushängeschild von Red Bull. Der Niederländer, seit 2016 Teil des Teams, ist vierfacher Weltmeister und hat einen gültigen Vertrag bis 2028 – zumindest auf dem Papier. © IMAGO/HOCH ZWEI Isack Hadjar wechselt zur Saison 2026 zu Red Bull. Der Franzose mit algerischen Wurzeln fuhr 2025 seine erste Formel-1-Saison beim Red-Bull-Schwesterteam Racing Bulls und hinterließ dort einen guten Eindruck. Nun wird er Teamkollege von Max Verstappen. © NurPhoto/Imago Yuki Tsunoda Yuki Tsunoda verliert damit sein Formel-1-Cockpit, bleibt allerdings Test- und Ersatzfahrer bei Red Bull. Die Formel-1-Karriere des Japaners dürfte damit dennoch ein frühzeitiges Ende finden. © Shuji Kajiyama/dpa Vor dem Großen Preis von Singapur Liam Lawson behält sein Cockpit bei Racing Bulls. Zwar war sein Red-Bull-Debüt zu Beginn der Saison 2025 nicht von Erfolg gekrönt, doch nach der Degradierung zu Racing Bulls hat er sich wieder stabilisiert. Er darf in der Saison 2026 deshalb bleiben. © Vincent Thian/AP/dpa Arvid Lindblad beim Formel-2-Rennen beim Großen Preis von Belgien 2025 Als Ersatz für Isack Hadjar kommt der 18-jährige Arvid Lindblad, der 2025 noch in der Formel 2 am Start war. Der gebürtige Brite mit schwedischen Wurzeln erhält ein Cockpit bei Racing Bulls und feiert 2026 sein Debüt in der Königsklasse. Er wird damit der einzige Rookie sein. © Joao Filipe/Imago Formel 1 - Vor dem Großen Preis von Ungarn Charles Leclerc bleibt 2026 weiter bei Ferrari. Der Monegasse fährt seit 2019 für die Italiener, feierte seitdem mehrere Siege und ist zum Gesicht der Scuderia geworden. Sein Vertrag läuft mindestens bis Ende 2026. © Denes Erdos/AP/dpa Vor dem Großen Preis von Belgien Lewis Hamilton ist bei Ferrari noch nicht wirklich angekommen, was immer wieder für Gerüchte um seine Formel-1-Zukunft geführt hat. Der Rekordweltmeister hat allerdings einen „mehrjährigen Vertrag“ unterzeichnet, womit seine Zukunft vorerst klar ist. © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa Mercedes-Fahrer George Russell beim Großen Preis von Österreich 2025 George Russell hat seinen Vertrag mit Mercedes langfristig verlängert und gehört künftig zu den Top-Verdienern der Formel 1. Der Brite soll rund 30 Millionen Pfund – umgerechnet knapp 35 Millionen Euro – pro Jahr verdienen. Nur Lewis Hamilton und Max Verstappen bekommen mehr Geld. © kolbert-press/Annika Graf/Imago Kimi Antonelli Kimi Antonelli fuhr 2025 seine erste Formel-1-Saison und sorgte bereits für Höhepunkte, wie die Sprint-Pole in Miami. Allerdings erlebte der junge Italiener auch ein Formtief, was zeitweise an seiner Zukunft bei Mercedes zweifeln ließ. Dennoch wird er 2026 für die Silberpfeile fahren. © Rebecca Blackwell/AP/dpa Fernando Alonso Fernando Alonso fährt auch 2026 für Aston Martin. Der zweifache Weltmeister ist seit 2023 beim Team und bleibt trotz seines Alters der erfahrenste Fahrer im Feld. Sein Vertrag läuft mindestens bis Ende 2026. © David Davies/PA Wire/dpa Lance Stroll Lance Stroll bleibt ebenfalls bei Aston Martin. Der Kanadier startete seine Formel-1-Karriere 2017 bei Williams, wechselte über Racing Point zu Aston Martin und fährt seitdem an der Seite von Alonso. Sein Vertrag ist offiziell „für 2025 und darüber hinaus“ gültig. © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa Alexander Albon Alexander Albon bleibt auch 2026 bei Williams. Der Thai-Brite startete seine Formel-1-Karriere 2019 bei Toro Rosso, fuhr eine Saison bei Red Bull und ist seit 2022 bei Williams. Dort entwickelte er sich zur Führungsfigur, sein Vertrag läuft über 2026 hinaus. © Vincent Thian/AP/dpa Carlos Sainz bei seinem Heimrennen in Spanien. Carlos Sainz Jr. fährt nach seinem Ferrari-Aus seit 2025 für Williams. Der Spanier – mit zahlreichen Podestplätzen, Siegen und einer bemerkenswerten Karriere – hat beim britischen Traditionsteam einen mehrjährigen Vertrag bis Ende 2026, mit Option auf eine Verlängerung. © Eibner/Imago Pierre Gasley Pierre Gasly geht 2026 in seine vierte Saison mit Alpine. Der Grand-Prix-Sieger von 2020 wechselte nach Jahren bei AlphaTauri und Red Bull zum französischen Werksteam und hat einen Vertrag bis mindestens Ende 2028. © Bradley Collyer/dpa Franco Colapinto in Alpine-Klamotten. Franco Colapinto, der nach dem sechsten Rennen der Saison 2025 das Cockpit von Jack Doohan übernahm, bekam viel Kritik, weil er keine WM-Punkte sammeln konnte und mehrere Unfälle verursachte. Dennoch bestätigte Alpine vor dem Brasilien-GP, dass Colapinto auch 2026 an Bord bleibt. © NurPhoto/Imago Alpine-Ersatzfahrer Paul Aron beim Großen Preis von Kanada 2025 in Montreal Paul Aron ist bisher nur Ersatzfahrer bei Alpine. Der Este sammelt derzeit Erfahrungen als Freitagstestfahrer und sitzt regelmäßig im Formel-1-Cockpit, möglicherweise als Vorbereitung auf einen Platz als Stammfahrer in den kommenden Jahren. © Michael Potts/Imago Esteban Ocon Esteban Ocon fährt auch 2026 für Haas. Der Franzose gewann 2021 in Ungarn sein erstes Rennen mit Alpine und wechselte zur Saison 2025 in das amerikanische Team. Sein mehrjähriger Vertrag deckt auch die Formel-1-Saison 2026 ab. © Heath McKinley/dpa Formel-1-Pilot Oliver Bearman Oliver Bearman bestreitet 2026 seine zweite volle Saison in der Formel 1. Der Ferrari-Junior fuhr schon 2024 zwei Formel-1-Rennen als Ersatz für Carlos Sainz und Kevin Magnussen, wo er überzeugen konnte. Seit 2025 ist er Stammpilot bei Haas und bleibt mindestens bis Ende 2026 im Team. © David Davies/PA Wire/dpa Sauber-Pilot Nico Hülkenberg erzielt beim Großen Preis von Großbritannien sein erstes Formel-1-Podium Nico Hülkenberg fährt 2026 für das neue Audi-Werksteam. Der Routinier, seit 2010 in der Formel 1 unterwegs, bringt viel Erfahrung und Konstanz. Sein Vertrag mit den Ingolstädtern ist mehrjährig und umfasst auch die Saison 2026. © Jakub Porzycki/Imago Gabriel Bortoleto Gabriel Bortoleto fährt 2025 seine erste Formel-1-Saison, wobei der Brasilianer nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser in Fahrt kam und sogar WM-Punkte sammeln konnte. Gemeinsam mit Hülkenberg wird er in der Saison 2026 den Einstieg von Audi begleiten. © Andy Hone/LAT Images Mercedes-Ersatzfahrer Valtteri Bottas beim Großen Preis von Österreich 2025 Valtteri Bottas wird 2026 für Neueinsteiger Cadillac antreten. Der Finne, einst langjähriger Teamkollege von Lewis Hamilton bei Mercedes, soll seine Routine in das neue US-Projekt einbringen. Sein Vertrag läuft angeblich über zwei Jahre, mit Option auf Verlängerung. © Jan Huebner/Imago Sergio Pérez Sergio Pérez geht ebenfalls für Cadillac an den Start. Der Mexikaner, sechsfacher Grand-Prix-Sieger und langjähriger Red-Bull-Pilot, bringt mit Bottas zusammen die nötige Erfahrung für den Einstieg des Teams in die Königsklasse. Er feiert nach einjähriger Pause sein Formel-1-Comeback. © Altaf Qadri/AP Mick Schumacher beim Grand Prix von Österreich. Mick Schumacher hatte lange gehofft, dass er 2026 für Cadillac in der Formel 1 starten darf. Am Ende entschied sich das Team für die Erfahrung von Bottas und Perez. Auch eine Rückkehr als Ersatzfahrer kam nicht zustande, weshalb Schumacher 2026 in der IndyCar-Serie fährt. © Jan Huebner/Imago Zudem soll Brown dem Spanier versprochen haben, dass dessen Chancen auf ein Formel-1-Cockpit durch die Verpflichtung des Australiers nicht beeinträchtigt würden. „Zak sagte mir, dass für 2024 Piastris Leistung im Vergleich zu meiner bewertet werden würde“, sagte Palou vor dem High Court.
Glaubt man dem Spanier war Brown kein großer Fan von Piastri. Dem US-Amerikaner wird ohnehin nachgesagt, dass er seinen „Ziehsohn“ Lando Norris bevorzugen würde. Eines ist jedoch klar: Aus sportlicher Sicht war die Verpflichtung des Australiers absolut richtig – egal wie Brown dazu stand. (smo )
Rubriklistenbild: © IMAGO/Action Plus