Langstrecken-Klassiker
Kurz vor Le Mans: Mick Schumacher sorgt mit Ansage für Aufsehen
VonSimon Monesschließen
Le Mans steht vor der Tür – für Fahrer und Fans ein Pflichttermin. Nur einer zeigt wenig Begeisterung: Mick Schumacher.
Gland/Le Mans – Die 24 Stunden von Le Mans sind einer der größten Motorsportklassiker überhaupt. Zusammen mit dem Formel-1-Rennen in Monaco und dem Indianapolis 50 bildet es die Triple Crown. Wer eines dieser Rennen gewinnt, macht sich unsterblich. Nur einer fühlt den Hype um das 24-Stunden-Rennen in Le Mans so überhaupt nicht: Mick Schumacher.
„Das ist für mich ein Rennen wie jedes andere“, betonte der Deutsche bei einer Medienrunde in Spa-Francorchamps. Die Strecke in den belgischen Ardennen ist neben São Paulo und Suzuka einer der Lieblingskurse des 26-Jährigen. „Natürlich haben wir Suzuka jetzt nicht dabei, aber wir haben São Paulo und Spa. Darum freue ich mich auf die zwei genauso sehr wie auf Le Mans.“
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Kein Le-Mans-Hype bei Mick Schumacher
Vorfreude auf den 24-Stunden-Klassiker verspürt Schumacher dennoch auch, „weil sich das Team so darauf freut und das reißt einen mit“. Für den Alpine-Piloten ist es jedoch „nicht das große, spezielle Rennen“. Eine deutliche Ansage des 26-Jährigen. Doch warum ist das so?
„Für mich ist es immer so, dass man es allen gezeigt hat, wenn man die Meisterschaft gewinnt“, erklärt Schumacher. „Hier ist es so, dass man es allen gezeigt hat, wenn man Le Mans gewinnt.“ Der WM-Titel hat in der WEC somit deutlich weniger Bedeutung als etwa in der Formel 1. Entsprechend seien die Herangehensweise und „das Mindset im Team“ im Team anders. Hinzu kommt, dass Mick Schumacher nicht gerne in der Dunkelheit fährt.
Alpine will in Le Mans die Zielflagge sehen
Und auch die Erwartungshaltung ist bei den 24 Stunden von Le Mans eine andere – zumal es für Alpine ein Heimspiel ist. Im vergangenen Jahr lief das Rennen für Alpine jedoch alles andere als gut. „Natürlich muss man fairerweise sagen, dass es im letzten Jahr unser erstes Jahr war“, betont Schumacher. „Dieses Jahr ist natürlich mit viel mehr Erfahrung zu rechnen.“ An der grundsätzlichen Herangehensweise ändert sich bei Alpine jedoch nichts. Nur eine Sache soll in diesem Jahr besser laufen: „Hoffentlich werden wir dieses Mal auch das Ende des Rennens erleben“, witzelt Schumacher. „Das ist natürlich das große Ziel für uns, die Zielflagge zu sehen.“
Dass das alles andere als ein Selbstläufer ist, weiß auch der 26-Jährige: „Ein 24-Stunden-Rennen ist nicht einfach, es ist eine schwere Strecke und eine super enge Meisterschaft im Moment. Von daher kann man davon ausgehen, dass es natürlich auch in Le Mans ein super enges Ding sein wird.“ Klar ist aber auch: Alpine und Schumacher waren zuletzt stark unterwegs. Beim Rennen in Imola und Spa landete man auf Rang drei. In Belgien war sogar der Sieg drin. Damit zählt man auch in Le Mans zum Kreis der Favoriten – wenn denn das Auto hält. Und wer weiß, vielleicht ist ein starkes Ergebnis ein Sprungbrett zurück in die Formel 1. (smo)
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