1,5 Millionen Pfund

Karriere auf Pump: Formel-1-Fahrer zahlt seinen Eltern hohe Geldsumme zurück

  • Sönke Brederlow
    VonSönke Brederlow
    schließen

Rennsport ist kostspielig - der Pfad zur Formel 1 verschlingt Millionen. Formel-1-Champion George Russell hat seinen Eltern inzwischen das Geld zurückgegeben, das sie einst in ihn investierten.

King‘s Lynn – Motorsport zählt zu den teuersten Sportarten der Welt. Wer es bis in die Formel 1 schaffen will, braucht nicht nur außergewöhnliches Talent, sondern vor allem eines: Geld. Die meisten Eltern heutiger F1-Stars haben Millionen investiert, um ihren Kindern den Weg an die Spitze zu ebnen – so auch bei Mercedes-Pilot George Russell, der seinen Eltern inzwischen jeden einzelnen Penny zurückgezahlt hat.

Sein Vater Steve arbeitete jahrelang extrem hart, um die Kartkarriere seines Sohnes zu finanzieren. Insgesamt, so verrät Russell, beliefen sich die Kosten auf rund 1,5 Millionen Pfund – eine gewaltige Summe, um den heutigen Formel-1-Fahrer durch die Nachwuchsklassen zu bringen. Das war nicht immer einfach und führte immer wieder zu Spannungen innerhalb der Familie.

Mercedes-Star George Russell hat seine Eltern rund 1,5 Millionen Pfund zurückbezahlt.

„Wir sind zu den Rennen gefahren, und er war durch seinen Job ziemlich gestresst“, erzählt Russell in der Daily Mail. „Und wenn ich dumme Fehler gemacht habe, war er stinksauer auf mich.“ Der Mercedes-Fahrer erlebte eine Kindheit voller „harter Liebe“, denn vor allem sein Vater erwartete eine Rendite auf seine Investition.

Russell hat „viele traurige Erinnerungen“

„In diesen acht Jahren gab es zwar glückliche Zeiten, aber auch viele traurige Erinnerungen daran, wie meine Eltern sich gestritten haben, weil mein Vater so hart mit mir umging“, erinnert sich der 27-Jährige, der unter enormem Leistungsdruck stand. „Meine Mutter versuchte, alles zusammenzuhalten.“

Die schnellsten Männer der Welt: Das sind die Formel-1-Stars 2025

F1-Fahrerfeld vor dem Grand Prix von Australien
Im Vergleich zur Saison 2024 gab es zahlreiche Veränderungen im Fahrerfeld der Formel 1. Doch auch im Laufe der Saison hat sich schon etwas getan. © Hasan Bratic/dpa
Lando Norris jubelt auf dem Podium in Melbourne.
Schon seit 2019 fährt Lando Norris in der Formel 1 für McLaren. In diesem Jahr will er endlich den WM-Titel gewinnen. © Hasan Bratic/dpa
Oscar Piastri beim Grand Prix von China
Mit Oscar Piastri hat McLaren einen weiteren Top-Piloten im Team. Der Australier fährt seit 2023 für die Briten und hat seinen Vertrag zu Saisonbeginn um mehrere Jahre verlängert. © Andy Wong/dpa
Charles Leclerc
Auch Charles Leclerc besitzt bei Ferrari einen mehrjährigen Vertrag. Genug Zeit also, um sich seinen Traum vom WM-Titel mit der Scuderia zu erfüllen.  © David Davies/dpa
Lewis Hamilton
Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari sorgte 2024 für ein absolutes Beben im Fahrerlager. In dieser Saison geht der Brite nun erstmals für Ferrari auf Punktejagd. © Alessio De Marco/dpa
Max Verstappen
Max Verstappen strebt in diesem Jahr seinen fünften WM-Titel mit Red Bull an. Doch ob der Niederländer auch über diese Saison hinaus für die Roten Bullen fährt, steht in den Sternen. © Andy Wong/dpa
Yuki Tsundoa
Zum Saisonstart saß Yuki Tsunoda noch im Racing Bull. Doch nach zwei Rennwochenenden gab es dann die überraschende Beförderung in den Red Bull. Und das ausgerechnet im letzten Jahr der Zusammenarbeit mit Honda. Pünktlich zum Großen Preis von Japan. © Hiro Komae/dpa
George Russell
Nach dem Abgang von Lewis Hamilton ist George Russell jetzt die Nummer 1 bei Mercedes. © dpa
Kimi Antonlli
Mit 18 Jahren ist Kimi Antonelli das Küken im Feld. Neben seiner ersten Formel-1-Saison beendet der Mercedes-Pilot auch noch die Schule. © PsnewZ/Imago
Fernando Alsonso
Mit inzwischen 43 Jahren ist Fernando Alonso der älteste Fahrer im Feld. Der Aston-Martin-Pilot hat mehr als 400 Rennen auf dem Buckel.  © Aston Martin Formula 1 Team
Lance Stroll
An seiner Seite startet auch in diesem Jahr Lance Stroll – der Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll. © Zak Mauger/Aston Martin Formula 1 Team
Pierre Gasley
Alpine und Pierre Gasly, das passt. Der Franzose geht auch 2025 für das Werksteam an den Start. An seiner Seite gibt es jedoch ein neues Gesicht. © Bradley Collyer/dpa
Franco Colapinto in Alpine-Kleidung.
Schon 2024 durfte Franco Colapinto bei Williams sein Können zeigen. Bei Alpine ersetzt er Jack Doohan, bekommt aber vorerst nur fünf Rennen. © DeFodi Images/Imago
Jack Doohan
Jack Doohan, Sohn des fünffachen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan, fuhr die ersten sechs Rennen für Alpine. Ab Imola ist er wieder Test- und Ersatzfahrer. © Joel Carrett/dpa
Oliver Bearnan
Ein weiteres neues Gesicht im Feld sitzt im Haas: Oliver Bearman. Der Brite kam bereits 2024 als Ersatzfahrer zum Einsatz und hinterließ dabei einen guten Eindruck. © David Davies/dpa
Esteban Ocon
Im zweiten Haas sitzt ebenfalls ein neuer Mann. Esteban Ocon wechselt von Alpine zum US-Rennstall. © Heath McKinley/dpa
Isack Hadjar
Frisches Blut gibt es auch bei den Racing Bulls. Mit Isack Hadjar befördert Red Bull einen Piloten aus seinem Nachwuchsprogramm in die Königsklasse. © NurPhoto/Imago
LIamo Lawson
An der Seite von Hadjar fährt Liam Lawson. Der Neuseeländer begann die Saison noch im Red Bull, wurde wegen schwacher Leistungen aber ab dem Großen Preis von Japan zu den Racing Bulls versetzt. © MAXPPP/Imago
Alex Albon
Nach einer kurzen Formel-1-Pause im Jahr 2021 fand Alex Albon 2022 bei Williams ein neues Cockpit. Dort glänzt er seither mit starken Leistungen. © Asanka Brendon Ratnayake/dpa
Carlos Sainz
An der Seite des Thailänders startet ab diesem Jahr Carlos Sainz. Der Spanier musste seinen Sitz bei Ferrari für Lewis Hamilton räumen. © Joel Carrett/dpa
Nico Hülkenberg
Ab 2026 wird aus dem Stake F1 Team Kick Sauber das Werksteam von Audi. Mit Nico Hülkenberg ist nun auch ein erfahrener deutscher Fahrer gefunden. © Andy Hone/LAT Images
Gabriel Bortoleto
Eine deutsche Nationalmannschaft mit einem Schumacher gibt es aber nicht. An Hülkenbergs Seite geht Gabriel Bortoleto an den Start. Der Brasilianer kommt als Meister in der Formel 2 nach Hinwill. © Andy Hone/LAT Images

Heute blickt Russell ohne Groll zurück – im Gegenteil. „Er hat mich zu dem Mann gemacht, der ich heute bin“, sagt der Mercedes-Star dankbar. „Er wollte immer, dass das Glas voll ist. Er sah nur, wo ich mich hätte verbessern können, ohne das Positive zu sehen. Ich habe mir diese Denkweise bewahrt – zu schauen, was ich besser hätte machen können, dabei aber auch die positiven Dinge zu erkennen.“

Russell verdient rund 14,5 Millionen pro Jahr

Andernfalls, so Russell, könne das schnell gefährlich werden. „Ich sehe es jetzt bei meinem Bruder: Seine Kinder fangen mit dem Kartfahren an, und er schuftet sich kaputt, um ihnen die Chance zu geben“, erzählt der Brite. „Das Leben ist nicht einfach, mit dem ganzen Arbeitsstress und allem. Und ich werde meinem Vater für das, was er getan hat, immer dankbar sein.“

Immerhin: Die Investition hat sich gelohnt. Russell soll in dieser Saison ein Basisgehalt von rund 14,5 Millionen Euro bei Mercedes kassieren – ein Gehalt, das ihn zu einem der bestverdienenden Fahrer der Formel 1 macht. Und das wohl auch seinen Vater mit Stolz erfüllt. (SoBre)

Rubriklistenbild: © Alessio De Marco/IPA Sport/Imago