Titelfavoriten patzen in Kanada
Formel-1-Überraschung: Red Bull und McLaren verpassen Pole in Kanada
VonSönke Brederlowschließen
Überraschung beim Großen Preis von Kanada: Weder Formel-1-Weltmeister Max Verstappen noch einer der McLaren-Piloten startet am Sonntag von der Pole-Position!
Montreal – Faustdicke Überraschung beim Qualifying zum Großen Preis von Kanada (alle Sendezeiten im Überblick) in Montreal: Am Ende jubeln weder Formel-1-Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) noch einer der beiden favorisierten McLaren-Piloten Oscar Piastri oder Lando Norris – stattdessen sichert sich Mercedes-Fahrer George Russell sensationell die Pole-Position!
„Es war heute großartig, vor diesem tollen Publikum die Pole zu holen“, jubelt Russell, der von „einer der aufregendsten Runden seines Lebens“ spricht. „In der letzten Kurve war ich schon sechs Zehntel vorne. Da dachte ich schon, dass diese Runde richtig stark wird. Als ich dann über die Ziellinie gefahren bin und gesehen habe, dass wir auf dem ersten Platz sind, war das eine echte Überraschung, aber ich war total happy.“
Die schnellsten Männer der Welt: Das sind die Formel-1-Stars 2025




Der Brite setzt in 1:10.899 Minuten die Bestzeit und lässt die Konkurrenz damit relativ deutlich hinter sich: Verstappen startet von der zweiten Position, dahinter folgt WM-Spitzenreiter Piastri auf dem dritten Startplatz. Und Norris? Der McLaren-Pilot zeigt wieder einmal Nerven und leistet sich auf beiden schnellen Runden einen folgenschweren Fehler – das Resultat ist lediglich der siebte Startplatz.
Kimi Antonelli bestätigt die starke Mercedes-Leistung und geht am Sonntag von der vierten Position ins Rennen, gefolgt von Ferrari-Star Lewis Hamilton. Dahinter reiht sich Fernando Alonso ein, der im Aston Martin einen guten sechsten Platz belegt. Auch Charles Leclerc zeigt nach seinem heftigen Unfall am Freitag eine ordentliche Leistung und hätte sogar die Chance auf die Pole gehabt. Nach einem Fehler im letzten Versuch muss sich der Ferrari-Pilot mit Startplatz acht begnügen.
Yuki Tsunoda enttäuscht im Red Bull wieder
Isack Hadjar (Racing Bulls) überzeugt einmal mehr mit einem starken Auftritt und sichert sich den neunten Startplatz – erneut eine gute Ausgangslage für den jungen Franzosen, dem nach dem Monaco-Rennen eine Verwandtschaft mit Bayern-Profi Kingsley Coman nachgesagt wurde. Williams-Pilot Alex Albon komplettiert die Top 10 im Qualifying.
Yuki Tsunoda scheidet im zweiten Abschnitt der Qualifikation als Elfter aus, muss in der Startaufstellung aber noch weiter zurück: Der Red-Bull-Pilot erhält eine Strafversetzung um zehn Positionen, nachdem er im dritten Training unter roter Flagge überholt hatte. Für den Japaner bedeutet das, wie bereits beim Großen Preis von Spanien vor zwei Wochen, erneut der letzte Startplatz.
Zu den Profiteuren zählt unter anderem Franco Colapinto, für den das Qualifying ein kleiner Befreiungsschlag war. Der Alpine-Fahrer belegt einen starken zwölften Rang, rückt durch Tsunodas Rückversetzung sogar auf den elften Startplatz vor. Direkt dahinter startet Nico Hülkenberg im Sauber, der den Einzug in Q3 verpasst. Die beiden Haas-Piloten Oliver Bearman und Esteban Ocon qualifizieren sich auf den Positionen 14 und 15.
Williams-Pilot Albon sorgt für Q1-Unterbrechung
Der erste Qualifying-Abschnitt musste kurz vor Ablauf der Zeit unterbrochen werden, nachdem sich am Williams von Alex Albon die Motorabdeckung gelöst hatte und auf der Strecke liegen geblieben war. Um die Trümmerteile gefahrlos bergen zu können, wurde die rote Flagge geschwenkt.
Here's the moment Albon's engine cover flew off 👀#F1 #CanadianGP pic.twitter.com/KCFTnog4Je
— Formula 1 (@F1) June 14, 2025
Nach dem Neustart der Session stand noch eine Restzeit von etwa fünf Minuten auf der Uhr, wobei sich einige Piloten noch einmal verbessern konnten, darunter sogar Albon selbst, der nach erfolgreicher Reparatur seines Williams-Boliden weiter am Qualifying teilnehmen konnte. Gabriel Bortoleto, der kurz vor dem Kanada-Wochenende noch bestohlen wurde, schied im ersten Teil der Qualifikation als 16. hingegen vorzeitig aus.
Williams-Pilot Carlos Sainz landete auf der 17. Position, wobei der Spanier auf seiner schnellen Runde von Isack Hadjar behindert wurde. Der Racing-Bulls-Pilot könnte deshalb noch eine Strafversetzung für das Rennen bekommen. Lance Stroll erreichte beim Comeback nach seiner Handverletzung nur den 18. Platz, gefolgt von Liam Lawson im Racing Bulls.
Eine herbe Enttäuschung erlebte Pierre Gasly: Der Alpine-Fahrer stand am Samstag im Schatten seines Teamkollegen und landete auf dem letzten Platz. Wegen der Strafe gegen Tsunoda wird der Franzose das Rennen als Vorletzter aufnehmen. Der Große Preis von Kanada startet am Sonntag um 20 Uhr deutscher Zeit. (SoBre)
Rubriklistenbild: © Mert Alper Dervis/Imago
