Letzter Spieltag in Gruppe F

Türkei im Achtelfinale: Tosun bringt Volksparkstadion zum Beben – EM-Aus für dezimierte Tschechen 

  • VonMax Nebel
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Am finalen Spieltag in der EM-Gruppe F gewinnt die Türkei mit 2:1 gegen Tschechien und steht im Achtelfinale. Für die Tschechen geht es nach Hause.

  • Tschechien Türkei 1:2 (0:0)
  • Die Türkei gewinnt dank eines späten Treffers gegen ein starkes Tschechien, das lange Zeit in Unterzahl spielen muss
  • Der Live-Ticker zum Nachlesen

Hamburg – Heute Abend um 21 Uhr (hier alle TV-Infos) steht im Hamburger Volksparkstadion das entscheidende EM-Gruppenspiel (Gruppe F) zwischen Tschechien und der Türkei auf dem Programm. Beide Teams kämpfen um den Einzug ins Achtelfinale und die Ausgangslage verspricht Spannung pur.

Tschechien gegen Türkei: Ausgangslage und Szenarien

Die Türkei startet mit zuletzt gemischten Ergebnissen in dieses „Endspiel“: einem 3:1-Sieg gegen Georgien und einer deutlichen 0:3-Niederlage gegen Portugal. Die Prämisse vor dem Anpfiff ist relativ einfach: Die Türkei benötigt nur einen Punkt, um sicher als Gruppenzweiter weiterzukommen. Sollte sie jedoch verlieren, ist das Turnier-Aus ebenso möglich, wie eine Achtelfinalqualifikation als Gruppendritter. Der erste Rang ist aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs gegenüber Portugal nicht mehr drin.

Tschechien hingegen hat bislang nur einen Punkt gesammelt und muss gewinnen, um weiterzukommen und nicht auf Schützenhilfe angewiesen zu sein. Ein entscheidender Faktor zu Ungunsten der Tschechen könnte der wahrscheinliche Ausfall von Stürmer Patrik Schick sein, der mit einer Wadenverletzung zu kämpfen hat.

Türkei-Trainer Vincenzo Montella wurde zuletzt wegen seiner Entscheidung, Arda Güler im Spiel gegen Portugal nicht starten zu lassen, kritisiert. Gegen Tschechien könnte der Youngster aber wieder auflaufen.

Türkei: Montella-Kritik und Personalprobleme

Die Vorbereitung auf das Spiel wurde bei der Türkei von Diskussionen um Nationaltrainer Vincenzo Montella überschattet, insbesondere wegen seiner Entscheidung, Jungstar Arda Güler im Spiel gegen Portugal nicht starten zu lassen. Montella betonte jedoch, dass diese Entscheidung medizinischen Ratschlägen folgte, da Güler nicht fit genug war, um 90 Minuten zu spielen. Für das heutige Spiel ist Güler jedoch wieder bereit und könnte eine tragende Rolle übernehmen.

Darüber hinaus muss Montella einige verletzungsbedingte Ausfälle und Sperren kompensieren. Die Abwehrspieler Abdülkerim Bardakci und Samet Akaydin sowie die Mittelfeldakteure Arda Güler, Kenan Yildiz und Mert Günok sind entweder gesperrt, angeschlagen oder verletzt.

15 Spieler bei der EM: In Deutschland geboren, aber für andere Nation aktiv

Arber Hoxha (Albanien) Geburtsort: Heidelberg; Profi-Stationen in Deutschland: keine
Arber Hoxha (Albanien) Geburtsort: Heidelberg; Profi-Stationen in Deutschland: keine © IMAGO/www.imagephotoagency.it
Ylber Ramadani (Albanien) Geburtsort: Starnberg; Profi-Stationen in Deutschland: keine
Ylber Ramadani (Albanien) Geburtsort: Starnberg; Profi-Stationen in Deutschland: keine © IMAGO/Cristiano Mazzi / SPP
Marco Pasalic (Kroatien) Geburtsort: Karlsruhe; Profi-Stationen in Deutschland: Borussia Dortmund
Marco Pasalic (Kroatien) Geburtsort: Karlsruhe; Profi-Stationen in Deutschland: Borussia Dortmund © IMAGO/M.Bayoumy/SFSI
Mario Pasalic: Geburtsort: Mainz; Profi-Stationen in Deutschland: keine
Mario Pasalic: Geburtsort: Mainz; Profi-Stationen in Deutschland: keine © IMAGO/MB Media
Marin Pongracic; Geburtsort: Landshut; Profi-Stationen in Deutschland: TSV 1860 München, VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund
Marin Pongracic (Kroatien) Geburtsort: Landshut; Profi-Stationen in Deutschland: TSV 1860 München, VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund © IMAGO/M.Bayoumy/SFSI
Josip Stanisic (Kroatien) Geburtsort: München; Profi-Stationen in Deutschland: FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen
Josip Stanisic (Kroatien) Geburtsort: München; Profi-Stationen in Deutschland: FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen © IMAGO/Joaquim Ferreira
Lazar Samardzic (Serbien) Geburtsort: Berlin; Profi-Stationen in Deutschland: Hertha BSC, RB Leipzig
Lazar Samardzic (Serbien) Geburtsort: Berlin; Profi-Stationen in Deutschland: Hertha BSC, RB Leipzig © IMAGO/Mike Kireev
Joselu (Spanien) Geburtsort: Stuttgart; Profi-Stationen in Deutschland: TSG Hoffenheim, Eintracht Frankfurt, Hannover 96
Joselu (Spanien) Geburtsort: Stuttgart; Profi-Stationen in Deutschland: TSG Hoffenheim, Eintracht Frankfurt, Hannover 96 © IMAGO/Acero/AlterPhotos/ABACA
Kaan Ayhan (Türkei) Geburtsort: Gelsenkirchen; Profi-Stationen in Deutschland: FC Schalke 04, Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf
Kaan Ayhan (Türkei) Geburtsort: Gelsenkirchen; Profi-Stationen in Deutschland: FC Schalke 04, Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf © IMAGO/Giuseppe Maffia
Läuft Hakan Calhanoglu kommende Saison für den FC Bayern auf?
Hakan Calhanoglu: Geburtsort: Mannheim; Profi-Stationen in Deutschland: Karlsruher SC, Hamburger SV, Bayer 04 Leverkusen © IMAGO/Giuseppe Maffia
Salih Özcan (Türkei) Geburtsort: Köln; Profi-Stationen in Deutschland: 1.FC Köln, Holstein Kiel, Borussia Dortmund
Salih Özcan (Türkei) Geburtsort: Köln; Profi-Stationen in Deutschland: 1.FC Köln, Holstein Kiel, Borussia Dortmund © IMAGO/Allstar Picture Library Ltd
Cenk Tosun (Türkei) Geburtsort: Wetzlar; Profi-Stationen in Deutschland: Eintracht Frankfurt
Cenk Tosun (Türkei) Geburtsort: Wetzlar; Profi-Stationen in Deutschland: Eintracht Frankfurt © IMAGO/Seskimphoto
Kenan Yildiz (Türkei) Geburtsort: Regensburg; Profi-Stationen in Deutschland: keine
Kenan Yildiz (Türkei) Geburtsort: Regensburg; Profi-Stationen in Deutschland: keine  © IMAGO/Ulrich Hufnagel
Marton Dardai (Ungarn) Geburtsort: Berlin; Profi-Stationen in Deutschland: Hertha BSC
Marton Dardai (Ungarn) Geburtsort: Berlin; Profi-Stationen in Deutschland: Hertha BSC © IMAGO/Matthias Koch
Willi Orban (Ungarn) Geburtsort: Kaiserslautern; Profi-Stationen in Deutschland: 1. FC Kaiserslautern, RB Leipzig
Willi Orban (Ungarn) Geburtsort: Kaiserslautern; Profi-Stationen in Deutschland: 1. FC Kaiserslautern, RB Leipzig © IMAGO/Christian Schroedter

Tschechien gegen Türkei und das Drama von 2008

Für die Türkei wäre ein Weiterkommen ein großer Erfolg und die Fans auch hierzulande glauben fest daran, dass ihre Mannschaft es schaffen kann. „Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut. Wir lassen uns von der Kritik nicht beeinflussen“, sagt der türkische Nationalspieler Irfan Can Kahveci gegenüber sportschau.de. Auch sein Teamkollege Kaan Ayhan betont, dass die Mannschaft an den historischen Erfolg aus der EM 2008 anknüpfen möchte, als die Türkei Tschechien nach einem 0:2-Rückstand noch mit ganz späten Treffern mit 3:2 besiegte.

Die tschechische Mannschaft, trainiert von Ivan Hasek, hofft trotz der schwierigen Ausgangslage auf einen Sieg. Die Bedeutung des Spiels ist enorm, wie Co-Trainer Jaroslav Köstl ebenfalls gegenüber sportschau.de betont: „Das ist unser Spiel des Jahres.“

Die Stimmung in Hamburg ist bereits den ganzen Tag über gut. Tausende türkische Fans zogen tagsüber in zwei Fan-Märschen durch die Stadt und sorgen für eine großartige Atmosphäre. Auch die tschechischen Fans sind präsent und planen ihren eigenen Marsch zum Stadion. (dpa/chnnn)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Pro Shots

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