FCB-Star beim DFB außen vor

Neuer überrascht von Goretzka-Ausbootung: „Kann uns viel geben“

  • VonLuca Hartmann
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  • Philipp Kuserau
    Philipp Kuserau
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Der FC Bayern gibt sich gegen Bundesliga-Schlusslicht SV Darmstadt 98 keine Blöße und gewinnt auswärts mit 5:2. Wir fassen die Interviews rund um die Partie zusammen.

Darmstadt – Der FC Bayern feiert am Samstagnachmittag nach Rückstand bei Bundesliga-Schlusslicht SV Darmstadt (der Live-Ticker zum Nachlesen) den dritten Sieg in Serie. Musiala doppelt, Kane, Gnabry und Tel treffen zum letztlich souveränen 5:2-Erfolg für die Münchner. Wie äußern sich die Spieler und FCB-Bosse? Wir fassen die Stimmen rund um die Partie in der Bundesliga hier zusammen.

Manuel Neuer (FC Bayern) nach dem Spiel bei Sky über...

... die kürzliche Geburt seines Sohnes: „Man kann es mit Sport nicht vergleichen. Privat ist es einfach das größte Glück.“

... den Schlüssel zum Sieg: „Wir sind drangeblieben, haben auch nach dem Rückstand nichts an unserem Spielstil geändert. Wir haben uns dann diese Torchancen erarbeitet und dann auch genutzt. Und dann hatten wir auch Unterschiedsspieler wie Jamal (Musiala, Anm. d. Red.) auf dem Platz, die schwer zu stoppen sind.“

... die Gegentore: „(2 Gegentore, Anm. d. Red.) Sind deutlich zu viel, da müssen wir drüber sprechen. Aber beide Tore waren nicht so leicht zu verteidigen. Aber das gilt es zu analysieren.“

... seine Rolle als potenzielle Nummer 1 in der Nationalmannschaft: „Ich werde versuchen meine Leistung zu bringen, der Trainer entscheidet dann. Natürliche telefoniere ich auch (mit Julian Nagelsmann, Anm. d. Red.). Ich habe nicht gesagt, dass ich die Nummer eins bin. Ich will einfach weiter gute Leistungen zeigen.“

... die Nichtnominierung von Leon Goretzka in der Nationalmannschaft: Wer Leon kennt, der weiß, wie ehrgeizig er ist und wie viel er uns eigentlich geben kann. Ich war dann schon überrascht, als ich erfahren habe, dass er nicht dabei ist.“

Manuel Neuer war von der Goretzka-Entscheidung überrascht.

Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern) vor dem Spiel bei Sky über...

... die Frage, ob er Leon Goretzka für die Länderspiele nominiert hätte: „Gute Frage, aber der Bundestrainer nominiert und dann lassen wir ihn dabei. Es ist seine Verantwortlichkeit und damit ist alles gut. Wir pushen unsere Spieler. Leon Goretzka war zuletzt sehr stark bei uns und ich hoffe, dass er das so beibehalten kann.“

Bayern-Coach Thomas Tuchel.

... einen möglichen Austausch mit Bundestrainer Julian Nagelsmann hinsichtlich der Nominierung: „Nein, das muss er auch nicht. Er soll mit kompletter Freiheit nominieren, welches System er spielen will, welches Spielertypen er dafür braucht. Und dann steht er dafür in der Verantwortung. Das ist sehr bitter für Leon (Goretzka, Anm . d . Red) im Moment, weil er sehr stark war. Vor allem natürlich in der kurzfristigen Betrachtung jetzt gegen Lazio und gegen Mainz 05. Er war sehr stark mit zwei Torverlagen und zwei Toren. Aber das ist ja auch noch nicht der EM-Kader. Deshalb ist das ja auch alles eine Momentaufnahme. Er hat ja eine ähnliche Entscheidung mal im Frühjahr gekriegt und wurde dann wieder eingeladen. Und deshalb ist noch alles offen.“

... die Reaktion von Goretzka auf die Nicht-Nominierung: „Am Anfang war er sauer und auch enttäuscht, das ist doch klar. Er ist ehrgeizig und wollte unbedingt dabei sein. Aber dann hat er sehr gut trainiert und ich bin zuversichtlich, dass er ein gutes Spiel macht.“

... die Ausgangslage vor dem Spiel in Darmstadt: „Ich glaube persönlich, dass wir nicht stolpern. Wir erwarten von uns selber einen Sieg, alle erwarten einen Sieg. Deshalb haben wir im Grunde sehr wenig zu gewinnen, außer die drei Punkte. Alles, was nicht nach Plan läuft, ist dann eine Riesen-Überraschung und natürlich hat Darmstadt in der Konstellation alles zu gewinnen, aber das ist nichts Neues. So wie ich uns jetzt wahrnehme und wenn ich schaue, wen wir noch von der Bank bringen können, glaube ich, dass wir nicht stolpern werden.“

... die Champions-League-Auslosung: „Der Weg nach London ist mit Sicherheit der schwerste aus meiner Sicht. Aber wir freuen uns darauf und trotz allem müssen wir uns heute beweisen, weil der Weg natürlich, auch wenn wir in der Champions League eine Rolle spielen wollen, Schritt für Schritt geht.“

Harry Kanes Vorgänger: Legendäre Neuner des FC Bayern München

Gerd Müller jubelt über einen Treffer für den FC Bayern
Die erste große Nummer 9 des FC Bayern trug den Namen Gerd Müller. Über ein Jahrzehnt lief der mittlerweile verstorbene „Bomber der Nation“ mit dieser Zahl auf, insgesamt schoss er in 611 Pflichtspielen 568 Tore für die Münchner. © Pressefoto Rudel/Herbert Rudel via www.imago-images.de
Dieter Hoeneß bei einem Spiel des FC Bayern
Auch Dieter Hoeneß, jüngerer Bruder von FCB-Patron Uli, trug in den 80er Jahren das Jersey mit der 9. Der Mittelstürmer erzielte in seiner Zeit an der Isar 145 Tore und bereitete 14 weitere vor. © imago sportfotodienst
Roland Wohlfarth bei einem Spiel des FC Bayern
Roland Wohlfarth wechselte mehrfach seine Rückennummer, am häufigsten lief er aber mit der 9 auf. Bis zu seinem Abgang zum französischen Klub AS Saint-Etienne netzte der gebürtige Bocholter in 332 FCB-Spielen 156 Mal. © Pressefoto Rudel/Herbert Rudel via www.imago-images.de
Michael Rummenigge bei einem Spiel des FC Bayern
Lediglich in der Saison 1983/84 zierte die 9 das Trikot von Michael Rummenigge, in der Spielzeit schoss der offensive Mittelfeldspieler in 44 Pflichtspielen 18 Buden. Am häufigsten spielte er übrigens mit der 10, sowohl beim FC Bayern als auch bei Borussia Dortmund. © imago sportfotodienst
Bruno Labbadia bei einem Spiel des FC Bayern
Vor seiner Zeit als Bundesliga-Trainer war Bruno Labbadia in der höchsten deutschen Spielklasse als Stürmer unterwegs. Seine Zeit beim FCB fand mit der deutschen Meisterschaft 1993/94 ein erfolgreiches Ende. Auf dem Rücken: die Nummer 9. © Imago Images / Sven Simon
Alexander Zickler bei einem Spiel des FC Bayern
Mittlerweile als Co-Trainer bei RB Leipzig unter Marco Rose tätig, trieb Alexander Zickler in den 90er und 2000er Jahren in gegnerischen Strafräumen sein Unwesen. In der Spielzeit 94/95 auch zeitweise mit der legendären Nummer auf dem Rücken. Zehn Tore erzielte er in dieser Saison, insgesamt traf er für den FCB 70 Mal. © Imago Images / Sven Simon
Jürgen Klinsmann bei einem Spiel des FC Bayern
Als Trainer der DFB-Elf war Jürgen Klinsmann hauptverantwortlich für das Sommermärchen 2006, zuvor machte er sich als brandgefährlicher Mittelstürmer einen Namen. Schon beim VfB Stuttgart und bei Inter Mailand trug er die 9 auf dem Rücken, die Tradition setzte sich 95/96 auch in München fort. © imago sportfotodienst
Giovane Elber jubelt über einen Treffer für den FC Bayern
Der Brasilianer mit dem verschmitzten Grinsen kickte sechs Jahre für den deutschen Rekordmeister und durfte 131 Bundesliga-Treffer bejubeln. Bis heute Platz drei unter ausländischen Torschützen im deutschen Oberhaus. Egal ob mit links, rechts oder dem Kopf – bei allen hatte er die 9 auf dem Trikot.  © imago sportfotodienst
Luca Toni jubelt einen Treffer für den FC Bayern
Apropos Jubel: Wenn nach einem Tor mal wieder am Ohr geschraubt wurde, war Luca Toni für den FC Bayern zur Stelle. Von 2007 bis 2010 kickte der großgewachsene Italiener in München, gewann zwei Meistertitel und ein Mal den DFB-Pokal – natürlich trug er dabei die 9. © imago sportfotodienst
Mario Mandzukic jubelt über einen Treffer für den FC Bayern
Nachdem er beim VfL Wolfsburg gemeinsam mit Zvjezdan Misimovic und Grafite die Liga verzauberte, ging Mario Mandzukic für rund 13 Millionen Euro nach München. Mit dem kroatischen Angreifer gewann der FCB die Champions League, Mandzukic steuerte auf dem Weg zum Titel drei Treffer bei. Auch im legendären Finale gegen den BVB netzte er zum 1:0. © imago sportfotodienst via www.imago-images.de
Robert Lewandowski bejubelt einen Treffer für den FC Bayern
Der jüngste Vorgänger von Harry Kane – und auch einer der erfolgreichsten. Kaum ein Angreifer prägte die Bundesliga und den FC Bayern über so eine lange Zeit wie Robert Lewandowski. 2022 ging er nach acht Saisons, 375 Pflichtspielen und 344 Toren ablösefrei zum FC Barcelona. Dort sicherte er sich, wie zuvor schon in München, das Oberteil mit der Rückennummer 9. © Imago / Action Pictures
Harry Kane bei einem Spiel des FC Bayern
Nun also Harry Kane. Für kolportierte 100 Millionen Euro plus möglichen Boni kam der Engländer Mitte August von Tottenham an die Isar und soll die Münchner bestenfalls zu einigen Titeln schießen. © IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.

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