Einst Abwehrchef, jetzt Bank

De Ligt komplett degradiert: Tuchel-Verhältnis gilt als angespannt – Abschied im Sommer?

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Unter Julian Nagelsmann war Matthijs de Ligt noch Abwehrchef beim FC Bayern. Unter Thomas Tuchel ist der Innenverteidiger komplett außen vor.

München – Matthijs de Ligt (24) ist ein Mann der klaren Worte. Aber noch beißt sich der Innenverteidiger des FC Bayern auf die Zunge. Als er nach dem 0:3 in Leverkusen an den wartenden Journalisten vorbei zum Mannschaftsbus ging, stand der sonst so auskunftsfreudige Niederländer nicht für Statements bereit. Seine Erklärung dafür: Er habe nicht gespielt. Mal wieder.

Matthijs de Ligt unter Tuchel nur noch Innenverteidiger Nummer vier

Trotz starker Leistung inklusive Tor in der Woche zuvor gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) schmorte de Ligt gegen Bayer nur auf der Bank. Thomas Tuchel (50) gab in der ungewohnten Dreierkette anderen Abwehr-Stars den Vorzug: Minjae Kim (27), der erst am Mittwoch vom Asien-Cup aus Katar zurückkehrte. Dayot Upamecano (25), der nach einem Muskelfaserriss im linken hinteren Oberschenkel erst zwei Tage vor dem Spitzenspiel das Mannschaftstraining aufnahm. Und Eric Dier (30), der im Januar von Tottenham zum FC Bayern wechselte, nachdem er bei den Spurs monatelang keine Rolle mehr gespielt hatte. Eine Entscheidung, die nach tz-Informationen anhand der Vorzeichen auch Teile der Mannschaft überraschte. Ein deutlicheres Zeichen, dass de Ligt für Tuchel offenbar nur noch Innenverteidiger Nummer vier ist, gibt es nicht.

Unter Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (36/aktuell Bundestrainer) war der Niederländer Abwehrchef. Unter Tuchel ist de Ligt, den in dieser Saison auch einige Verletzungen plagten, außen vor. Auf die Frage, ob er denn fit genug für einen Startelf-Einsatz gegen Leverkusen gewesen sei, antwortet er der Bild deutlich: „Topfit!“

Matthijs de Ligt und Thomas Tuchel: Klappt das noch?

Das fordert Tuchel von seinen Bayern-Innenverteidigern – de Ligt nicht gefragt

Die große Frage: Warum setzt Tuchel nicht auf de Ligt? Nach tz-Informationen will der Coach von seinen Innenverteidigern, die im Idealfall auch Tempo mitbringen, einen schnellen Spielaufbau mit vertikalen Zuspielen sehen. Nicht de Ligts Stärke, der mehr über Wucht und Mentalität kommt. Aber vor allem seine Leader- und Kämpfer-Qualitäten hätten die Bayern in Leverkusen gut gebrauchen können.

„Ich war sehr überrascht, dass die Bayern im Spiel der Spiele ausgerechnet auf die Stars mit Bayern-DNA verzichtet haben. Ich an Tuchels Stelle hätte vor allem in Leverkusen auf de Ligt, Kimmich und Müller gesetzt“, meinte Sky-Experte Lothar Matthäus (62). Joshua Kimmich (29) und Thomas Müller (34) wurden erst in der 60. Minute eingewechselt, de Ligt hingegen überhaupt nicht. Eine Degradierung.

Was wird aus Sane? Vertragslaufzeiten der Bayern-Stars

Manuel Neuer hat seinen Vertrag beim FC Bayern nun noch einmal verlängert und wird daher bis mindestens 2025 den Kasten des Rekordmeisters hüten.
Manuel Neuer hat seinen Vertrag beim FC Bayern nun noch einmal verlängert und wird daher bis mindestens 2026 den Kasten des Rekordmeisters hüten. © IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto
Jonas Urbig kam im Januar 2025 vom 1. FC Köln in die bayerische Landeshauptstadt, sein Vertrag läuft bis Sommer 2029.
Jonas Urbig kam im Januar 2025 vom 1. FC Köln in die bayerische Landeshauptstadt, sein Vertrag läuft bis Sommer 2029. © Ulrich Wagner / Imago Images
Sven Ulreich hat ein Arbeitspapier beim FC Bayern bis 2025.
Auch Sven Ulreich hat inzwischen ein Arbeitspapier beim FC Bayern bis 2025.  © IMAGO/Wolfgang SCHNEBLE / SVEN SIMON
Daniel Peretz bei seiner Bayern-Vorstellung
Daniel Peretz (li.) kam im Sommer 2023 von Maccabi Tel Aviv nach München und unterschrieb bis 2028. © IMAGO/FC BAYERN MUENCHEN
Als erster externer Neuzugang wurde im Sommer 2024 Hiroki Ito präsentiert. Der Abwehrspieler kam vom VfB Stuttgart, soll rund 30 Millionen Euro gekostet haben und unterschrieb bis 2028.
Als erster externer Neuzugang wurde im Sommer 2024 Hiroki Ito präsentiert. Der Abwehrspieler kam vom VfB Stuttgart, soll rund 30 Millionen Euro gekostet haben und unterschrieb bis 2028. © Langer / Imago Images
Die einjährige Leihe zu Bayer Leverkusen erwies sich für Josip Stanisic als Erfolg. Zur Saison 24/25 verteidigt er wieder für den FC Bayern, der zudem eine Ausdehnung des Kontrakts bis 2029 verkündete.
Die einjährige Leihe zu Bayer Leverkusen erwies sich für Josip Stanisic als Erfolg. Zur Saison 24/25 verteidigt er wieder für den FC Bayern, der zudem eine Ausdehnung des Kontrakts bis 2029 verkündete. © Ulrich Wagner / Imago Images
Sacha Boey kam im Winter-Transferfenster 23/24 von Galatasaray, verbuchte aber in seinen ersten sechs Monaten in Deutschland kaum Einsatzzeit. Sein Kontrakt endet nach der Saison 27/28.
Sacha Boey kam im Winter-Transferfenster 23/24 von Galatasaray, verbuchte aber in seinen ersten sechs Monaten in Deutschland kaum Einsatzzeit. Sein Kontrakt endet nach der Saison 27/28. © Revierfoto / Imago Images
Für kolportierte 50 Millionen Euro lockte der FCB 2023 Kim Min-jae an die Isar, der Innenverteidiger unterzeichnete bis 2028.
Für kolportierte 50 Millionen Euro lockte der FCB Kim Min-jae an die Isar, der Innenverteidiger unterzeichnete bis 2028. © IMAGO/Ulmer
Eric Dier schloss sich im Januar 2024 zunächst für ein halbes Jahr auf Leihbasis dem FCB an, Anfang März griff eine Klausel, die den Engländer bis 2025 an den deutschen Rekordmeister bindet.
Eric Dier schloss sich im Januar 2024 zunächst für ein halbes Jahr auf Leihbasis dem FCB an, Anfang März griff eine Klausel, die den Engländer bis 2025 an den deutschen Rekordmeister bindet. © ANP / Imago Images
Tarek Buchmann bei der Teamvorstellung des FC Bayern München
Der FC Bayern und Innenverteidiger-Talent Tarek Buchmann einigten sich beim ersten Profivertrag auf eine Laufzeit bis 2026. © IMAGO/Mladen Lackovic
Vom Bundesliga-Konkurrenten Borussia Dortmund kam Raphael Guerreiro 2023 ablösefrei zum FCB und bindet sich bis 2026 an den Rekordmeister.
Vom Bundesliga-Konkurrenten Borussia Dortmund kam Raphael Guerreiro ablösefrei zum FCB und bindet sich bis 2026 an den Rekordmeister. © IMAGO/Revierfoto
Alphonso Davies hat seinen Vertrag beim FC Bayern München bis 2030 verlängert.
Alphonso Davies hat seinen Vertrag beim FC Bayern München bis 2030 verlängert. © Boris Schumacher/imago
Das aktuelle Arbeitsverhältnis von Dayot Upamecano mit dem FC Bayern würde 2026 enden.
Die Vertragslaufzeit von Dayot Upamecano beträgt noch über drei Jahre. Das aktuelle Arbeitsverhältnis mit dem FC Bayern würde 2026 enden.  © Markus Fischer/imago
Nach der Vertragsverlängerung im Juni 2024 ist Mittelfeldspieler Aleksandar Pavlovic bis 2029 gebunden.
Nur einen Monat nach Krätzig erhielt Aleksandar Pavlovic seinen ersten Profivertrag in München, auch er soll bis mindestens 2027 bleiben. © UWE KRAFT / Imago
Nach langem Hin und Her ist klar: Joshua Kimmich bleibt bis 2029 beim Rekordmeister.
Joshua Kimmich darf immer häufiger mit der Kapitänsbinde auflaufen. Das Arbeitspapier des Nationalspielers ist bis 2029 datiert.  © Imago
Für den Portugiesen Joao Palhinha griffen die Münchner tief in die Tasche, rund 50 Millionen Euro sollen auf das Konto des FC Fulham geflossen sein. Der defensive Mittelfeldspieler unterschrieb beim FCB bis 2028.
Für den Portugiesen Joao Palhinha griffen die Münchner tief in die Tasche, rund 50 Millionen Euro sollen auf das Konto des FC Fulham geflossen sein. Der defensive Mittelfeldspieler unterschrieb beim FCB bis 2028. © Lackovic / Imago Images
Der Vertrag von Konrad Laimer, ebenfalls 2023 ablösefrei von RB Leipzig nach München gekommen, hat bis 2027 Gültigkeit.
Der Vertrag von Konrad Laimer, ablösefrei von RB Leipzig nach München gekommen, hat bis 2027 Gültigkeit. © IMAGO/Markus Fischer
Nationalspieler Leon Goretzka beackert das Bayern-Mittelfeld schon seit 2018. Der aktuelle Kontrakt läuft bis 2026.
Nationalspieler Leon Goretzka beackert das Bayern-Mittelfeld schon seit 2018. Der aktuelle Kontrakt läuft bis 2026.  © Danilo Di Giovanni/imago
Das Offensiv-Talent Gabriel Vidovic war bis Februar an Mainz 05 verliehen. Aufgrund der Personalbreite wurde der 21-Jährige zurückbeordert. Sein Vertrag gilt noch bis 2026.
Das Offensiv-Talent Gabriel Vidovic war bis Februar an Mainz 05 verliehen. Aufgrund der Personalbreite wurde der 21-Jährige zurückbeordert. Sein Vertrag gilt noch bis 2026. © IMAGO/Silas Schueller/DeFodi Images
Lange wurde es herbeigesehnt, Anfang Februar machte es der FC Bayern offiziell: Jamal Musiala hat seinen Vertrag bis 2030 verlängert.
Lange wurde es herbeigesehnt, Anfang Februar machte es der FC Bayern offiziell: Jamal Musiala hat seinen Vertrag bis 2030 verlängert. © Mladen Lackovic/imago
Leroy Sane steht noch bis 2025 beim FC Bayern München unter Vertrag.
Leroy Sane steht noch bis 2025 beim FC Bayern München unter Vertrag.  © Frank Hoermann/Sven Simon
Der „King“ Kingsley Coman ist sogar noch zwei Jahre länger gebunden – bis 2027.
Der „King“ Kingsley Coman ist sogar noch ein Jahr länger gebunden – bis 2027. © Memmler/imago
Mit Michael Olise verstärkt einer der Shootingstars der vergangenen Premier-League-Saison die Stürmer-Abteilung beim deutschen Rekordmeister. Über 50 Millionen Euro sollen an Crystal Palace geflossen sein, in München unterschrieb der Angreifer bis 2029.
Mit Michael Olise verstärkt einer der Shootingstars der vergangenen Premier-League-Saison die Stürmer-Abteilung beim deutschen Rekordmeister. Über 50 Millionen Euro sollen an Crystal Palace geflossen sein, in München unterschrieb der Angreifer bis 2029. © Sebastian Frej / Imago Images
Harry Kane bei einem Spiel des FC Bayern München
Mit einer angeblichen Ablöse von rund 100 Millionen Euro plus möglichen Boni ist Harry Kane der teuerste FCB-Einkauf der Geschichte. Sein Kontrakt läuft bis 2027. © IMAGO/Ulmer
Thomas Müller bleibt Münchner. Im Dezember 2023 verlängerte das Urgestein und unterschrieb einen neuen Vertrag bis zum Ende der Saison 2024/25.
Bis 2025 ist ebenfalls der Ur-Bayer Thomas Müller an die Münchner gebunden.  © ULMER/imago
Stürmer Serge Gnabry ist vertraglich bis 2026 an die Bayern gebunden.
Um Serge Gnabry gab es zuletzt immer wieder Wechsel-Gerüchte. Er ist vertraglich bis 2026 an die Bayern gebunden.  © Martin Hangen/imago

Verhältnis zwischen de Ligt und Tuchel gilt als angespannt – Bayern-Abschied im Sommer möglich

Das Verhältnis zwischen dem niederländischen Nationalspieler und Tuchel gilt seit Längerem als angespannt. Eine Flucht im Winter kam für de Ligt, der 2022 für eine feste Ablöse von 67 Millionen Euro von Juventus Turin kam, trotzdem nicht infrage. Dem Vernehmen nach hat er einen Abwerbungsversuch von Paris Saint-Germain im Januar ohne zu zögern abgelehnt. Bleibt seine Situationen unverändert – und Tuchel Trainer – ist ein Wechsel im Sommer aber durchaus möglich.

Zudem ist es kein Geheimnis, dass sich Tuchel schon im Winter einen neuen Abwehr-Chef gewünscht hätte. Der Ex-Chelsea-Trainer bemühte sich intensiv um Ronald Araujo (24). Der Uruguay-Star steht beim FC Barcelona noch bis 2026 unter Vertrag. Für ihn sollen die Bayern bereit gewesen sein, tief in die Tasche zu greifen. Ein Januar-Wechsel klappte nicht. Möglich, dass die Personalie im Sommer wieder heiß wird. Philipp Kessler, Manuel Bonke

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