Mietrecht

Zankapfel Nebenkostenabrechnung: Welche Punkte Sie unbedingt kontrollieren sollten

  • VonStefan Winterbauer
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Nebenkostenabrechnungen sorgen mit für die häufigsten Streitfälle zwischen Mietern und Vermietern. Wer weiß, worauf man achten muss, kann Geld und Ärger sparen.

Die Neben- oder Betriebskostenabrechnung ist ein häufiger Streitpunkt zwischen Mieter und Vermieter. Einige Vermieter drücken sich gerne vor der detaillierten Abrechnung, manche Mieter zahlen ohne zu kontrollieren oder ihre Rechte zu kennen. Es gibt einige Punkte bei der Nebenkostenabrechnung, auf die man unbedingt achten sollte.

Nebenkostenabrechnung: Verbindliche Fristen für die Abrechnung

Heizkosten gehören zu den typischen Betriebskosten und müssen auf jeden Fall in einer Nebenkostenabrechnung auftauchen.

Vermieter müssen die detaillierte Nebenkostenabrechnung laut Gesetz spätestens nach Ende des zwölften Monats nach dem Abrechnungszeitraum zustellen. Verpasst der Vermieter den Termin, kann er eventuelle Nachzahlungen aus der verspätet zugestellten Abrechnung nicht mehr geltend machen. Erhält der Mieter aber zu viel gezahlte Nebenkosten zurück, muss der Vermieter diesen Betrag natürlich auch bei verspäteter Zustellung erstatten. Die Frist für die Zustellung der Nebenkostenabrechnung gilt übrigens auch, wenn der Vermieter bereits ausgezogen ist.

Was kann ein Mieter tun, wenn der Vermieter beharrlich keine Nebenkostenabrechnung erstellt? Bei einem laufenden Mietvertrag kann man dann die Vorauszahlung der Betriebskostenvorschüsse einstellen, das ist das so genannte Zurückbehaltungsrecht. Wenn die Abrechnung aber kommt, muss man die Nebenkosten natürlich bezahlen. Eine fehlende Nebenkostenabrechnung kann im Fall der Fälle auch eingeklagt werden.

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Was fällt unter die Betriebskosten?

Was unter die Nebenkosten fällt, regelt der Mietvertrag. Häufig bezieht sich der Vertrag dabei auf Paragraf 2 der Betriebskostenverordnung. Das ist in Ordnung, denn dort ist genau aufgeschlüsselt, was alles unter die Betriebskosten fällt:

  • Grundsteuer
  • Kosten für eine Entwässerungsanlage
  • Lohnkosten für einen Hausmeister
  • Kaltwasser
  • Warmwasser
  • Heizkosten

    Kosten für verbundene Heizungs- und Warmwasserversorgungsanlagen
  • Strom und Wartung eines Fahrstuhls
  • Beiträge für Sach- und Haftpflichtversicherung
  • Gebäudereinigung und Schädlingsbekämpfung
  • Straßenreinigung und Müllbeseitigung
    Stromkosten für die Beleuchtung des Gemeinschaftseigentums
  • Kehrgebühren für Schornsteinfeger
  • Gebühren für Kabelanschluss oder Betrieb einer Antennenanlage
  • Kosten für Betrieb einer Waschküche
  • Kosten für Gartenpflege
  • Sonstige Betriebskosten 

Zu den „sonstigen Betriebskosten“ zählen beispielsweise die Kosten für eine Dachrinnenreinigung, die Feuerlöscher-Wartung oder der Betrieb eines Schwimmbads. Achtung: Welche „sonstigen Betriebskosten“ jeweils anfallen, muss im Mietvertrag explizit geregelt sein.

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Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus.
Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus. © Fotostand/Imago
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.  © Michael Bihlmayer/Imago
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie.
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie. © CHROMORANGE/Imago
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen.
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen. © Westend61/Imago
Ein Mann nimmt Wäsche aus der Waschmaschine heraus.
Das Kurzwaschprogramm der Waschmaschine verbraucht nicht weniger, sondern sogar mehr Strom als ein normaler Waschgang. Schließlich muss mehr Energie aufgebracht werden, um in kürzerer Zeit auf das Waschergebnis zu kommen.  © Shotshop/Imago
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.  © YAY Images/Imago
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert.
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert. © Michael Gstettenbauer/Imago
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen.
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen. © CHROMORANGE/Imago
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist.
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist. © Gottfried Czepluch/Imago
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen.
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen. © MiS/Imago
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen.
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen. © Michael Bihlmayer/Imago

Einmalige Kosten sind keine Betriebskosten

Als Betriebskosten gelten nur regelmäßig anfallende Kosten für den Betrieb des Mietobjekts. Einmalige Kosten, wie Reparaturarbeiten, Bankgebühren, die Installation von Rauchmeldern oder Kosten zur Schädlingsbekämpfung gehören nicht in die Betriebskostenabrechnung. Wer als Mieter zweifelt, ob die Nebenkostenabrechnung korrekt ist, kann verlangen, die Belege einzusehen.

Vermieter sind laut BGB dazu verpflichtet, bei den Betriebskosten auf Wirtschaftlichkeit zu achten. Das bedeutet, es dürfen zum Beispiel keine überhöhten Gehälter oder Honorare an Reinigungskräfte oder für Hausmeister-Dienstleistungen gezahlt werden. Ebenso dürfen keine unsinnigen Versicherungen abgeschlossen und die Kosten auf die Mieter umgelegt werden. Anhand des Betriebskostenspiegels, den der Deutsche Mieterverbund zur Verfügung stellt, können Mieter abschätzen, ob sich die abgerechneten Betriebskosten im Rahmen bewegen.

Rubriklistenbild: © ligfietsheizer/Imago

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