Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Ist Lüften bei Regen sinnvoll oder steigt dann das Schimmelrisiko?
VonAndrea Stettner
schließen
Wohnräume sollten mehrmals am Tag gelüftet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Gilt das auch an Regentagen?
Es regnet und die Wohnung bräuchte dringen Frischluft, aber aus Angst vor Schimmel zögern viele zu lüften. Schließlich fördert hohe Luftfeuchtigkeit in den Wohnräume, dass sich Schimmel an den Wänden und in den Ecken breit macht. Dabei ist diese Sorge laut Experten unberechtigt.
Auch bei Regenwetter dürfen Sie ruhig die Fenster weit öffnen, beruhigt der Deutsche Mieterbund (DMB) und rät auch bei Regen zum regelmäßigen Lüften. Aus gutem Grund: „Wenn es nicht gerade zum Fenster hereinregnet, ist die kalte Außenluft trotzdem trockener als die warme Zimmerluft“, heißt es in einer Mitteilung. Denn warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte. Die Annahme, dass Regenluft besonders viel Feuchtigkeit in die Wohnräume bringt, ist also falsch. Stattdessen sollte die warme, aber feuchte Innenluft durch regelmäßiges Lüften nach draußen befördert werden.
Nicht Regen erhöht die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen, sondern Wasserdampf, den wir beim Atmen, Schwitzen, Kochen oder Duschen an die Raumluft abgeben. Die Feuchtigkeit kann sich dann wiederum an den Wänden niederschlagen und dort die Bildung von Schimmel begünstigen. Deshalb sollten Sie auch an Regentagen nicht darauf verzichten, regelmäßig für Frischluft zu sorgen..
Wie Sie richtig lüften, zeigen folgende Tipps des DMB und Stiftung Warentest:
Die Fenster kurzzeitig für fünf bis zehn Minuten weit öffnen (Stoßlüften). So kühlen die Räume nicht zu sehr aus und die Luft erwärmt sich schnell wieder.
Mehrmals am Tag Stoßlüften, etwa drei- bis fünfmal.
Morgens und abends am besten für einen kompletten Luftaustausch sorgen: In gegenüberliegenden Zimmern gleichzeitig die Fenster und Türen öffnen.
Fenster auf Kipp bringt nichts, da hier ein zu geringer Luftaustausch stattfindet und stattdessen die Wände auskühlen und Heizenergie verloren geht.
In Herbst und Winter ist es wichtig, konstant heizen, da die erwärmte Luft mehr Luftfeuchtigkeit aufnimmt und dadurch besser nach draußen befördert werden kann. Gerade im Winter sollten Sie auf die richtige Luftfeuchtigkeit achten: Bei mehr als 60 Prozent droht Schimmel. Mithilfe eines Hygrometers lässt sich die Luftfeuchtigkeit überwachen.
Generell gilt: Je kühler die Zimmertemperatur, desto häufiger muss gelüftet werden. Insbesondere nach dem Duschen, Kochen und Backen, Bügeln oder Wäschetrocknen in der Wohnung müssen die Fenster zusätzlich geöffnet werden, damit die Feuchtigkeit schnell entweichen kann. Achten Sie bei Hitze auf die wichtigsten Tipps beim Lüften, damit die Wohnung nicht zu heiß wird.
11 Mythen über das Energiesparen, auf die viele immer noch hereinfallen – Sie auch?
Häufiges Lüften, bis zu fünfmal am Tag, kann Schimmelbildung in der Wohnung also wirksam vorbeugen. Doch was tun, wenn niemand zuhause ist? Auch dafür gibt es eine Lösung: „Können wegen Abwesenheit der Bewohner die Fenster einer Wohnung nicht mehrmals täglich geöffnet werden, sollten wenigstens die Innentüren offen gehalten werden, damit sich evtl. noch vorhandene Feuchte aus Bad und Küche gleichmäßig über alle Räume verteilen kann“, rät das Umweltbundesamt.