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Klimaschutz: So soll Fliegen in Zukunft weniger umweltschädlich werden
VonLaura Knops
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Fliegen soll klimaneutral werden. Politik, Forschung und Industrie suchen Lösungen in verschiedenen Bereichen – von neuartigen Treibstoffen bis zu Inlandsflugverbot.
Rund drei Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen werden durch den Flugverkehr verursacht. Damit ist Fliegen nicht nur die umweltschädlichste Art des Reisens, sondern trägt auch zum Klimawandel bei. Eine Studie des Fachmagazins Nature Sustainability zeigt, welche Maßnahmen nötig sind, um die Luftfahrtbranche bis 2050 zu dekarbonisieren. Kürzere, weniger und energieeffizientere Flüge sollen dabei laut den Forschenden der University of California die Lösung sein.
Nachhaltigere Treibstoffe und Fluggeräte sollen Fliegen klimafreundlicher machen
Um das Fliegen klimafreundlicher zu machen, konzentriert sich die Forschung vor allem auf die Entwicklung neuer Kraftstoffe. Zu den „nachhaltigen“ Flugzeugtreibstoffen zählt Biokerosin, welches aus Energiepflanzen oder Abfällen gewonnen wird. Eine weitere Alternative könnten synthetische Kraftstoffe sein, die mithilfe erneuerbarer Energie hergestellt werden. Hierfür wird CO₂ aus der Luft geholt und als Rohstoff genutzt (sogenanntes E-Kerosin). Doch obwohl die Entwicklung nachhaltiger Treibstoffe den CO₂-Ausstoß beim Fliegen langfristig verringern könnten, entstehen auch bei alternativen Kraftstoffen Abgase. Völlig klimaneutral werden Flugzeuge auch mit Biokerosin oder grünen Treibstoffen wohl nicht.
Um in Zukunft ohne schlechtes Gewissen fliegen zu können, strebt die Industrie zudem „Hightech-Lösungen“ wie etwa die Entwicklung neuer Flugzeuge an. Neuartige Technologien sollen eine massive Verringerung des Energieverbrauchs durch aerodynamische Maßnahmen und Systemleichtbau erreichen. Durch die Entwicklung effizienterer und leichterer Flugzeuge könnten den Forschern zufolge etwa 27 Prozent der Flugzeug-Emissionen eingespart werden.
Umwelt schützen: Sollte Fliegen teurer werden?
Neben der Entwicklung neuer Treibstoffe haben Umweltschützer eine einfachere Methode, das Fliegen klimafreundlicher zu machen. Ihre Forderung: Dauerhaft muss es weniger Flüge geben. Auch dieses Szenario haben die US-amerikanischen Forschenden in der aktuellen Studie untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Das größte Einsparpotenzial ermittelten die Wissenschaftler bei der Nachfrage nach Flugreisen, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Würden in Zukunft weniger Flugreisen durchgeführt, könnten sich bis zu 61 Prozent der Flugemissionen einsparen lassen. Gelingen soll dies durch verschiedene Maßnahmen:
Steigen die Preise für eine Flugreise, würden viele Menschen auf andere Transportmittel umsteigen.
Durch Verbot von Inlandsflügen könnten eine Vielzahl an Flugreisen eingespart werden. Innerhalb Deutschlands oder auch Europas gibt es häufig umweltfreundlichere Alternativen mit Bahn oder Bus
Da besonders Vielflieger – zu denen nur rund ein Prozent der Menschen gehören – für rund 50 Prozent der Emissionen aus dem Flugverkehr verantwortlich sind, könnte es helfen, diese Gruppe höher zu besteuern. Ein Flug in der Businessklasse verursache demnach dreimal mehr Emissionen als ein Flug in der Economyklasse, so Stefan Gössling von der Lund University in Schweden. Und ein Privatflugzeug emittiere in knapp sechs Stunden so viel wie ein durchschnittlicher Mensch in Europa in einem Jahr.