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Über 40 Grad: Kann ich meinen Urlaub wegen extremer Hitze stornieren?

  • Franziska Kaindl
    VonFranziska Kaindl
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Im Juli und August haben beliebte Urlaubsregionen am Mittelmeer oft mit extremen Hitzewellen zu kämpfen. Aber ergibt sich daraus ein Anspruch auf eine kostenlose Stornierung?

In den Sommermonaten zieht es viele Deutsche an beliebte Urlaubsregionen am Mittelmeer – allen voran Italien, Spanien oder Griechenland –, um die Ferienzeit mit Sonne und Meer zu verbringen. Ab einem gewissen Punkt macht gutes Wetter aber selbst den Urlaubern keinen Spaß mehr. Sich bei über 40 Grad an den Strand zu schleppen, kann zur Anstrengung werden, insbesondere, wenn es nicht genügend Schattenplätze gibt. An Sightseeing und viel Bewegung ist schon gleich gar nicht zu denken. Da überlegen sich viele Reisende, ob sie nicht doch lieber in der Heimat bleiben oder den Urlaub an einem etwas kühleren Ort verbringen wollen. Ganz so einfach ist das aber nicht.

Extreme Hitze ist kein außergewöhnlicher, unvermeidbarer Umstand

Wer seine Reise eigenhändig aufgrund von extremer Hitze stornieren möchte, hat in der Regel schlechte Karten. Reiseveranstalter müssen nämlich nur dann Geld zurückzahlen, wenn sie eine gebuchte Leistung nicht erbracht haben. Darüber informiert der Rechtsanwalt Paul Degott im Interview mit RTL und ntv.

Sightseeing an einem heißen Urlaubstag kann extrem schweißtreibend und anstrengend werden.

Zwar können sich Reisende in manchen Fällen auf „außergewöhnliche, unvermeidbare Umstände“ berufen, um eine kostenlose Stornierung durchzusetzen – laut der Verbraucherzentrale zählen außergewöhnliche Wetterlagen wie extreme Hitze aber nicht dazu. „Wenn ich als Reisender im Juli oder August nach Spanien reise, will ich gerade in die Sonne fliegen und wenn die Sonne jetzt zu heiß ist, ist das nichts, was man dem Reiseveranstalter vorwerfen könnte“, erklärt auch Degott.

Zu den „außergewöhnlichen, unvermeidbaren Umständen“ gehören stattdessen Naturkatastrophen wie die Waldbrände, die aktuell auf Rhodos wüten. Aber auch hier kann erst kostenlos storniert werden, wenn sich das Hotel direkt in einem betroffenen Gebiet befindet.

Generell steht es Urlaubern immer offen, ihre Pauschalreise vor Reiseantritt zu stornieren. Dann kann der Reiseveranstalter jedoch eine Entschädigung verlangen und einen Teil des Geldes einbehalten. Je später Sie stornieren, desto teurer kommt es Sie in der Regel.

In welchen Fällen Reisende bei großer Hitze Geld zurückbekommen können

Eine kostenlose Stornierung ist generell schwierig, aber manchmal muss auch der Einzelfall betrachtet werden, wie Degott erklärt. Wenn zum Beispiel die Klimaanlage im Hotel ausgefallen ist, obwohl ein vollklimatisiertes Zimmer versprochen wurde, so könne sich daraus für Reisende ein Gewährleistungsanspruch oder ein Minderungsanspruch ergeben.

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Die Stiftung Warentest empfiehlt, einen Mangel immer sofort beim Reiseveranstalter zu melden. Denn eine Minderung des Reisepreises könne erst ab der Mängelanzeige geltend gemacht werden. Daher sollten Sie nicht abwarten, sondern sofort handeln – und zwar am besten schriftlich. Fotos vom Mangel können ebenfalls helfen, die Ansprüche durchzusetzen.

Ideal für einen Kurzurlaub: Zehn europäische Städte, die Sie gesehen haben sollten

Panorama-Blick auf Rom.
Rom wird aufgrund seiner Größe und Bedeutung auch als „Ewige Stadt“ bezeichnet. Zahlreiche Bauwerke wie das Kolosseum, das Forum Romanum oder die Engelsburg verweisen auf seine lange Geschichte und entführen zurück in vergangene Zeiten. Gleichzeitig gibt es zahlreiche schmale Gassen und viele schnuckelige Cafés, in denen Sie das Treiben der Stadt beobachten können. © Alex Anton/Imago
Panorama-Blick über Paris.
Paris steht vermutlich bei jedem Reisenden einmal auf der Bucket-List – schließlich besuchen jährlich mehr als 30 Millionen Touristen die französische Hauptstadt, wie der Reiseanbieter Travelcircus berichtet. Ein besonderer Besuchermagnet ist der Eiffelturm, welcher sich nach seiner Fertigstellung zum Wahrzeichen der Stadt gemausert hat. Auch das Louvre, eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt, oder die Wallfahrtskirche Sacré-Cœur locken zahlreiche Touristen. Besonders gut lässt sich der Charme der Stadt außerdem in einem der zahlreichen Straßencafés erleben. © Shotshop/Imago
Panorama-Blick auf Prag
Ein Muss für jeden Städtetrip nach Prag ist ein Spaziergang durch die Altstadt mit all ihren Barockgebäuden und gotischen Kirchen. Ein besonderes Highlight ist die astronomische Uhr am Rathaus. Danach geht es über die Karlsbrücke, eine der ältesten Steinbrücken Europas, hinüber auf die andere Seite der Moldau. Dort wartet die Prager Burg auf Besucher – das zweitgrößte geschlossene Burgareal der Welt.  © Sergii Kolesnyk/Imago
Panorama-Blick auf Amsterdam.
Auf in die Fahrrad-Hauptstadt Europas: In Amsterdam sind laut Travelcircus rund 58 Prozent der Einwohner auf zwei Rädern unterwegs. Zu entdecken gibt es romantischen Grachten, Museen oder die legendären Coffeeshops. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen das Anne-Frank-Haus oder der Königspalast.  © Ivanna Grigorova/Imago
Westminster Bridge mit Parlamentsgebäude am Themseufer und Uhrturm Big Ben in London.
Unter den besten Städtetrips in Europa darf London natürlich nicht fehlen. Hier verbinden sich Historie, Kultur und Moderne zu einer einzigartigen Metropole. Geschichts-Fans freuen sich über einen Besuch der Westminster Abbey, dem Tower of London oder dem Buckingham Palace – im krassen Gegensatz dazu steht The Shard, der eine Zeit lang als der höchste Wolkenkratzer der EU galt. In den Pausen lässt sich entspannt durch den Hyde Park spazieren oder auf dem Camden Market shoppen. © Günter Gräfenhain/Imago
Blick vom Stephansdom aus auf Wien.
Auf den Spuren von Kaiserin Sissi können Touristen in der österreichischen Hauptstadt Wien wandeln – das Schloss Schönbrunn war die Sommerresidenz der Monarchin und ist eine der beliebtesten Attraktionen vor Ort. Entdecken Sie außerdem den Wiener Prater, die Staatsoper oder den Stephansdom. Genießen Sie außerdem die Wiener Kaffeehauskultur, die 2011 sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO ernannt wurde. © UIG/Imago
Hamburger Hafen an den St. Pauli Landungsbrücken mit Blick in Richtung Hafencity
Hamburg ist eine der Top-Destinationen für einen Städtetrip in Europa und innerhalb Deutschlands. Ein Highlight der Hansestadt sind die St. Pauli-Landungsbrücken am Hafen, von wo aus sich Bootstouren über die Elbe unternehmen lassen. Tipp hier: Eine Fahrt mit der Fähre 62 bringt Sie an den langen Elbstrand. In der Speicherstadt hingegen können Sie das einzigartige Lagerhausensemble besichtigen – in einem der Gebäude befindet sich auch das Miniaturwunderland, die größte Modelleisenbahnanlage der Welt. Wer in das Nachtleben eintauchen will, macht sich auf den Weg in das Schanzenviertel oder auf die Reeperbahn.  © Chris Emil Janßen/Imago
Panorama-Blick auf Dubrovnik.
Sie wollen während Ihres Städtetrips auch ein wenig Sonne und Meeresluft genießen? Dann ist Dubrovnik in Kroatien genau das Richtige. Die wunderschöne Altstadt gehört bereits seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe und erlangte spätestens als Drehort der Serie „Game of Thrones“ internationale Bekanntheit. Tauchen Sie bei einem Rundgang über die 1.940 Meter lange Stadtmauer oder beim Spazieren durch die Gassen in vergangene Zeiten ein!  © YAY Images/Imago
Panorama-Blick auf Madrid.
Mit seiner typischen spanischen Architektur ist Madrid ein wahrer Blickfang. Zu den Highlights gehören der Königspalast, das Bernabéu Stadium und der Plaza Mayor. Erkunden Sie die Prachtstraße Gran Via mit seinen vielen Einkaufsmöglichkeiten und kehren Sie nachts zurück, um Musik und Tanz zu erleben. Und wenn Sie schon einmal da sind, dann sollten Sie auch die beliebten „Churros con chocolate“, ein frittiertes Spritzgebäck in Schokosoße, zum Frühstück genießen.  © CSP_Bertl123/Imago
Parlamentsgebäude in Budapest
Die Donaumetropole Budapest ist ebenfalls einen Städtetrip wert – sie bietet Besuchern nicht nur Kultur und Geschichte, sondern auch Shoppingmöglichkeiten, schicke Bars und leckeres Essen. Auf Ihrer Sightseeing-Tour durch die Stadt sollten das Parlamentsgebäude, die Matthiaskirche oder der Burgpalast nicht fehlen. Die ungarische Kulinarik erfahren Sie hingegen in der Großen Markthalle, wo es an zahlreichen Verkaufsständen eine Vielfalt an Leckereien gibt. © Wasin Pummarin/Imago

Vier Tipps, um mit der Hitze am Urlaubsort umzugehen

  • Viel trinken: In heißen Regionen verliert der Körper mehr Flüssigkeit durch Schwitzen, daher ist es wichtig, regelmäßig Wasser zu trinken. Tragen Sie am besten immer eine wiederverwendbare Wasserflasche mit sich und füllen Sie sie, wann immer möglich, auf.
  • Teilen Sie den Tag richtig ein: Versuchen Sie, schweißtreibende Aktivitäten auf die frühen Morgen– oder späten Abendstunden zu legen – zum Beispiel Wanderungen oder Besichtigungen. Vermeiden Sie es, in der prallen Mittagssonne längere Zeit draußen zu verbringen. Nutzen Sie diese Zeit lieber für eine Pause oder entspannen Sie sich an einem schattigen Ort.
  • Leichte Kleidung und Sonnenschutz: Tragen Sie lockere, helle und atmungsaktive Kleidung, die den Körper vor direkter Sonneneinstrahlung schützt. Sonnenhut, Sonnenbrille und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor sind ebenfalls unverzichtbar, um Sonnenbrand und Hitzschlag zu verhindern.
  • Unterkunft mit Klimaanlage: Buchen Sie eine Unterkunft, die über eine funktionierende Klimaanlage verfügt, um sich nach einem heißen Tag zurückziehen und abkühlen zu können. Falls keine Klimaanlage vorhanden ist, können Ventilatoren und kühlende Tücher oder ein nasses Handtuch auf der Stirn Abhilfe schaffen.

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Franziska Kaindl sorgfältig überprüft.

Rubriklistenbild: © Grgo Jelavic/Imago

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