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Waldbrände auf Rhodos: Urlauber flüchten aus Hotels – Touristen berichten von Chaos bei Evakuierung
VonFranziska Kaindl
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Waldbrände halten die griechische Insel Rhodos weiterhin in Atem. Am Wochenende wurden 30.000 Menschen evakuiert – einige flüchteten auf eigene Faust.
In Europa wüten aufgrund der Sommerhitze wieder zahlreiche Waldbrände – doch die Lage auf der Ferieninsel Rhodos scheint am dringlichsten zu sein. Starke Winde fachen die Flammen immer wieder an, sodass es am Wochenende zu der „größten Brand-Evakuierung“ kam, die es jemals in Griechenland gab, wie die Polizeisprecherin Konstantia Dimoglidou laut der Nachrichtenagentur AFP sagte. „Wir mussten ein Gebiet mit 30.000 Menschen evakuieren.“
Touristen berichten von chaotischen Evakuierungsmaßnahmen
Auch Touristenhotels wurden aufgrund des Waldbrandes evakuiert. Britische Urlauber zeigten sich jedoch unzufrieden mit der Organisation der Rettungsaktionen, wie das ZDF berichtet. „Unser Hotel hatte Platz für 1.200 Personen, aber es gab nur einen Bus, der wartete“, beklagte sich demnach ein Geschäftsmann aus London, der mit Frau und Kind im Süden Rhodos Urlaub machte. „Wir haben alle unsere Koffer genommen und sind losgelaufen. Es dauerte etwa drei Kilometer, bis wir unter der Aschewolke herauskamen.“ Die Familie hatte sich in Richtung Strand aufgemacht, wo kleine Boote zur Evakuierung bereitgestellt wurden – doch auch dort herrschte heilloses Chaos, weil jeder sich hineindrängen wollte. „Es spielte keine Rolle, ob man Kinder hatte. Erwachsene kämpften darum, als Nächstes an Bord zu kommen.“
Eine weitere britische Touristin berichtete laut AFP, dass sie die Brände vom Pool aus gesehen habe. Nachdem sie aufgefordert wurden, sich in Sicherheit zu bringen, eilte sie an den Strand. „Wir waren etwa sechs Stunden in der Hitze unterwegs, um zu entkommen“, berichtete sie. Hunderte Urlauber hatten sich zudem im Flughafengebäude verschanzt, um dort auf ihre Flüge in die Heimat zu warten und schliefen dort teilweise auf ihren Strandtüchern.
Wo wüten die Brände auf der Insel Rhodos?
Von den Waldbränden ist aktuell vor allem das Zentrum der Insel betroffen, allen voran der Bereich zwischen Asklipieio und Laerma, wie Satellitenbilder des Feuer-Informations-Systems (FIRMS) der NASA zeigen. Auch der Südosten ist immer stärker betroffen, am Dienstagmorgen (25. Juli) wurden erneut Löschflugzeuge und -helikopter losgeschickt, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen, doch drehende Winde erschweren die Sache. Nördlich und westlich der antiken Stätte von Lindos seien sechs Dörfer durch die Flammen bedroht.
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FTI, DER Touristik & Co.: Einige Veranstalter setzen Reisen auf Rhodos aus
Trotz des Flammenmeers in einigen Waldregionen und evakuierten Hotels reisten am Sonntag neue Touristen an, wie die Deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtete. Einige Airlines bleiben bei den geplanten Flügen von und nach Rhodos: „Damit stellen wir auch Kapazitäten für die aktuell höhere Nachfrage von Rhodos zurück nach Deutschland zur Verfügung“, sagte dazu eine Eurowings-Sprecherin am Montag. Auch Condor und Lufthansa wollen die griechische Insel weiterhin anfliegen – bei Lufthansa stünden die nächsten Flüge aber erst wieder am kommenden Wochenende an. Wie der Deutscher Reiseverband (DRV) informiert, würden viele Sonderflüge eingesetzt, um betroffene Gäste wieder zurück nach Deutschland zu bringen.
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Auch die Veranstalter reagierten auf die Lage vor Ort und sagten Reisen in die gefährdeten Gebiete ab – darunter zum Beispiel DER Touristik: Alle Reisen in den Süden von Rhodos mit Anreise bis einschließlich Samstag (29. Juli) würden abgesagt werden. Der Veranstalter FTI will alle Reisen auf die Ferieninsel bis einschließlich Mittwoch (26. Juli) stornieren. Tui hingegen bietet Urlaubern, die bis kommenden Freitag (28. Juli) eine Reise nach Rhodos gebucht haben, an, kostenfrei auf ein anderes Urlaubsziel umzubuchen oder zu stornieren, wie der Sprecher Aage Dünhaupt laut dpa sagte. Laut dem DRV befinden sich aktuell rund 20.000 deutsche Urlauber über Reiseveranstalter auf Rhodos. Von den Evakuierungen sei aber nur ein kleiner Teil betroffen.
Ein Ende der extremen Hitze in Griechenland lässt noch ein wenig auf sich warten: Das Wetteramt warnte für Dienstag und Mittwoch vor hohen Temperaturen, „die Thermometer könnten vor allem am morgigen Mittwoch 46 und mehr Grad zeigen“, so eine Meteorologin laut dpa im Nachrichtensender Skai. Am Donnerstag könnten die Temperaturen dann auf 35 Grad absinken.