Institut der Deutschen Wirtschaft

Lehrstelle gesucht? In diesen zehn Berufen wird am meisten ausgebildet

  • Anne Hund
    VonAnne Hund
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Firmen bilden wegen Fachkräftemangel viel aus – und können dennoch nicht alle Lehrstellen besetzen. Besonders gefragt ist Nachwuchs in den sogenannten MINT-Berufen, wie eine Studie darlegt.

Auch in Berufen mit einem besonders hohen Anteil an Azubis bleiben etliche Lehrstellen frei. Das geht aus einer Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor. In den Bereichen Kältetechnik, Hotelservice oder Zimmerei blieb im vergangenen Jahr etwa rund jede sechste Ausbildungsstelle unbesetzt – und das, obwohl diese Berufe zu jenen zehn gehören, in denen besonders viel ausgebildet wird. Der Fachkräftebedarf ist dort derzeit sehr hoch.

Softwareentwickler führen die Rangliste an – auf 100 Beschäftigte kamen im vergangenen Jahr der Auswertung zufolge rund 33 Auszubildende. Trotzdem lag der Anteil der unbesetzten Lehrstellen bei rund acht Prozent. Unter den „Top-10“-Berufen mit den meisten Ausbildungsanfängern sind dem IW zufolge viele sogenannte MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sowie Berufe, die für die Digitalisierung und den ökologischen Wandel wichtig sind. 

Auch in ausbildungsstarken Berufen gibt es viele offene Lehrstellen. (Symbolbild)

IW-Studie: In diesen Berufen wird am meisten ausgebildet

BerufAzubis je 100 Beschäftigte 2023
Softwareentwicklung32,7
Tiermedizinische Fachangestellte 18,4
Mechatronik18,1
Automatisierungstechnik15,5
Kältetechnik15,4
Landwirtschaft15,3
Veranstaltungs- und Bühnentechnik 13,7
Informatik11,3
Hotelservice11,0
Zimmerei10,5

Quelle: Mitteilung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) vom 29. Juli 2024

Für die Auswertung hat das Institut der Deutschen Wirtschaft sowohl die eigene Fachkräftedatenbank genutzt sowie Sonderauswertungen der Arbeitsagentur und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung herangezogen. Es wurden Berufe mit mindestens 10.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Zeitraum Juli 2022 bis Juni 2023 betrachtet, wie die Deutsche Presse-Agentur ebenfalls zu den Hintergründen der Studie berichtete.

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Gehaltsreport 2024: In diesen zehn Berufen verdient man am meisten

Arzt bei der Arbeit
1. Ärzte: Ganz vorne im Ranking stehen Mediziner. Ihr Bruttomediangehalt beträgt 94.750 Euro. Bereits in den Vorjahren führten Ärzte den Gehaltsreport an. © Uwe Umstätter/IMAGO
Finanzexpertin bei der Arbeit
2. Bank-, Finanz- und Versicherungsexperten: Deutlich abgeschlagen auf Platz zwei stehen die Berufsgruppen Banken und Versicherungen. Ihr durchschnittliches Bruttogehalt beträgt 57.000 Euro.  © IMAGO
Ingenieure bei der Arbeit
3. Ingenieure.jpg © IMAGO
Unternehmensberater bei der Arbeit
4. Unternehmensberater/Consultants: In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Beratungsleistungen stetig gestiegen. Das macht sich am Gehalt von Consultants bemerkbar. Mit einem Bruttomediangehalt von 54.000 Euro stehen sie auf Platz vier. © IMAGO
ITler bei der Arbeit
5. ITler: Deutschland hat mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen. Umso lohnender ist die Vergütung für IT-Spezialisten. Mit 54.000 Euro verdienen sie genauso viel wie Unternehmensberater.  © IMAGO
Junge Frau bei der Arbeit im Büro
6. Marketing- und PR-Experten: Mit Werbung lässt sich nicht schlecht Geld verdienen. Durchschnittlich 50.000 Euro brutto verdienen Angestellte in diesem Berufssektor.  © IMAGO
Junge Frau schüttelt Hände ihres Gegenüber bei einem Business-Meeting
7. Personaler: Der Bereich Human Ressources ist vor allem für große Unternehmen sehr wichtig. Im Schnitt werden Personaler mit einem Bruttogehalt von 45.500 Euro vergütet.  © IMAGO
Geschäftsmann telefoniert im Büro
8. Vertriebler: Platz acht im Ranking geht an Sales-Mitarbeiter. Ihr Bruttomediangehalt beträgt 43.000 Euro © Yuri Arcurs /IMAGO
Eine Elektrikerin bei der Arbeit
9. Handwerker.jpg © IMAGO
Krankenschwester fährt eine Frau im Rollstuhl durch den Krankenhausflur
10. Angestellte im Gesundheits- und Sozialwesen.jpg © Unai Huizi/IMAGO

Unternehmen würden die Ausbildung in großem Umfang nutzen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, heißt es in der Mitteilung des IW. „Trotzdem bleiben noch viele Plätze frei – Angebot und Nachfrage müssen also besser aufeinander abgestimmt werden“, betont dort Expertin Paula Risius. Hier sei auch die Politik gefragt: Jugendliche sollten vielfältige Berufe kennenlernen und besonders Abiturienten mehr über Ausbildungsberufe erfahren. (Mit Material der dpa)

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