Neue Studie

Ärzte informieren: Mit diesem Sport verlängern Sie Ihr Leben

  • Juliane Gutmann
    VonJuliane Gutmann
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Bewegung beugt vielen Krankheiten vor. Eine neue Studie befasste sich mit der Frage, welche Sportart die Beste ist, um die eigene Lebensdauer zu verlängern.

In Deutschland sterben die meisten Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt. Die zweithäufigste Todesursache ist Krebs, wie das Statistische Bundesamt informiert. Nicht nur genetische Faktoren können die Krankheitsbilder fördern. Auch der Lebensstil spielt eine maßgebliche Rolle. So konnten Wissenschaftler nachweisen, dass Sitzen ein Krebs-Hochrisikofaktor ist. „Körperliche Aktivität senkt das Krebsrisiko, auch unabhängig davon, dass durch viel Bewegung ein gesundes Körpergewicht erhalten bleiben kann“, informiert die Deutsche Krebsgesellschaft auf ihrer Website. „Üben Sie so wenig wie möglich Tätigkeiten im Sitzen aus“, heißt es weiter. 

Wer sich so oft wie möglich bewegt, reduziert nicht nur sein Krebs-Risiko. Sport und Aktivität helfen auch dabei, Normalgewicht zu halten und so Diabetes vorzubeugen. Auch Herz und Kreislauf werden durch regelmäßige Bewegung positiv beeinflusst. So gilt zu wenig körperliche Aktivität als Arteriosklerose-Risikofaktor. Dabei handelt es sich um kranke Arterien, die sich aufgrund von Ablagerungen in Form von Kalk, Fett oder Bindegewebe verengen. Infolge dieser sogenannten Plaques kann das Blut nicht mehr ungehindert fließen, es kommt zu Durchblutungsstörungen und im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt.

Zählt Fahrradfahren zu den lebensverlängernden Sportarten? Im Text lesen Sie die Antwort.

Sportarten, die das Leben verlängern: Joggen hat die besten Effekte

Welcher Sport sich am besten auf die Lebensdauer auswirkt, war Gegenstand einer aktuellen US-Studie. Forschende um Eleanor L. Watts vom National Cancer Institute in Maryland haben untersucht, inwiefern die Art der körperlichen Aktivität mit dem Sterberisiko älterer Erwachsener verbunden ist. Dafür haben sie die Daten von 272.550 Menschen im Alter ab 50 Jahren zugrunde gelegt, die in Fragebögen unter anderem Angaben zu ihrer sportlichen Aktivität machten.

Ein Ergebnis der Studie: 7,5 bis 15 metabolische Einheiten (MET) in Stunden pro Woche waren mit einem um 13 Prozent verminderten Sterberisiko assoziiert. Allerdings kamen die wenigsten Senioren auf diese Werte, berichtete das Ärzteblatt auf Grundlage der Studie. Um die empfohlenen MET-Einheiten zu erreichen, seien 2,5 Stunden golfen oder spazieren oder 1,2 Stunden Rad fahren oder schwimmen nötig, heißt es weiter.

„Im Vergleich zu denjenigen, die nicht an den einzelnen Aktivitäten teilnahmen, waren 7,5 bis weniger als 15 MET-Stunden pro Woche Schlägersport und Laufen mit der größten relativen Risikoreduktion für die Gesamtmortalität verbunden, gefolgt von Spazieren, anderen aeroben Aktivitäten, Golf, Schwimmen und Radfahren“, so die Studienautoren.

Zu den Sportarten, die ältere Erwachsene am meisten vor einem vorzeitigen Tod schützen, zählen demnach:

  • Joggen
  • Schlägersportarten
  • Radfahren
  • Schwimmen
  • Golf
  • Spazieren

Die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurde durch Schlägersportarten am deutlichsten gesenkt, geht aus der Studie hervor. Bei der Krebssterblichkeit war Laufen mit der größten Risikominderung assoziiert, so eine Information aus dem Ärzteblatt.

Was bedeutet MET?

Mit MET wird das metabolische Äquivalent bezeichnet. Die Einheit wird verwendet, um den Energieverbrauch bei verschiedenen körperlichen Aktivitäten zu vergleichen. Ein MET entspricht dem Umsatz von 3,5 Milliliter Sauerstoff pro Kilogramm Körpergewicht pro Minute bei Männern, informiert das öffentliche Gesundheitsportal Österreichs. Bei Frauen entspricht ein MET dem Umsatz von 3,15 Milliliter Sauerstoff pro Kilogramm pro Minute. Anders ausgedrückt steht ein MET auch für einen Energieverbrauch von einem kcal je Kilogramm Körpergewicht pro Stunde, was dem Energieumsatz des Körpers in Ruhe gleichkommt, heißt es weiter. Je anstrengender der Sport, desto höher die MET-Zahl.

Sportarten, die enorm viele Kalorien verbrennen: So erreichen Sie noch schneller Ihre Traumfigur

Frau macht macht HIIT
Schon mal von hochintensivem Intervalltraining, kurz HIT oder HIIT gehört? Dabei handelt es sich um ein Training, bei dem sich nach einer Aufwärmphase sehr fordernde und kurze Trainingseinheiten mit Erholungsphasen abwechseln. Die Übungen können individuell gewählt werden, so können Seilspringen, Laufen, Fahrradfahren oder Schwimmen in das HIIT-Training einfließen. Der Kalorienverbrauch pro Stunde: Bis zu 700 Kilokalorien.  © Imago
Frau schwingt einen Hula-Hoop-Reifen um die Hüfte.
Hula-Hoop: Ein Sport, der in der Corona-Pandemie einen Hype erlebt hat. Und das zurecht: Denn das Reifen schwingen macht nicht nur Spaß, es verbrennt auch Unmengen von Kalorien. 400 bis 600 Kalorien sollen pro Stunde schmelzen, wie der NDR informiert.  © Angel Santana Garcia/Imago
Junge Frau betreibt Seilspringen
Mit einer Runde Seilspringen heizen Sie Ihrem Stoffwechsel mächtig ein - gleichzeitig ist es megaeffektiv, zeitsparend und schweißtreibend. Und das Beste daran: Sie verbrennen bis zu 500 Kilokalorien - und das in nur 30 Minuten. Das schaffen Sie nicht einmal mit Joggen. Hierzu bräuchten Sie eine volle Stunde, um dieselbe Menge zu schaffen. Damit ist Seilspringen die Nummer Eins unter den Fatburner-Sportarten. © Imago
Trampolinspringen in der Gruppe
Keine andere Sportart macht Groß und Klein so viel Spaß wie das Trampolin springen. Das Multi-Fitnesstalent für zu Hause ist für alle diejenigen, die zu faul sind, nach einem anstrengenden Bürotag nochmal außer Haus zu gehen. Und es lohnt sich - denn bereits in den 80er-Jahren konnte die NASA in einer Studie feststellen, dass Trampolin springen dreimal so effektiv wie Joggen ist. Zudem verbessert es Ihre Kondition und die Koordination. Kalorienverbrauch: bis zu 750 Kilokalorien pro Stunde. © Raquel Arocena/Imago
Gruppe während des Tae Bo-Trainings
Sie haben die Nase voll vom schnöden Fitnesstraining an den Geräten im Studio? Beim Tae Bo-Kurs kommt sicherlich keine Langeweile auf. Die dynamische Fitnesssport hält Sie mit Elementen aus Kickboxen und Aerobic mächtig auf Trab - und trainiert Arme und Beine intensiv. Durchhalten wird belohnt - Kalorienverbrauch: Satte 465 Kilokalorien pro Stunde. © Imago
Frau geht nordic walken
Nordic Walking ist ein Sport, den man in jedem Alter machen kann. Und das Tolle: Man braucht nur ein Paar Turnschuhe und zwei Walking-Stecken. Je nach Geschwindigkeit kann man bis zu 450 Kalorien pro Stunde verbrennen.  © Imago
Frau schwimmt in Pool
Die Problematik am Joggen ist oftmals, dass es bei manchen auf die Knie gehen kann. Gelenkschonender ist hier Schwimmen. Zudem ist es besonders für Anfänger, aber auch Senioren oder Übergewichtige optimal geeignet, um fit zu werden oder zu bleiben. Vom Rückenkraulen bis hin zur Wassergymnastik ist für jeden etwas dabei. Kalorienverbrauch: 436 Kalorien pro Stunde bei zügigem Schwimmen. © Ilya Naymushin/Imago
Mann auf einem Spinningrad in seiner Kueche waehrend des Lockdowns in der Corona-Krise
Wenn die Tage wieder kälter werden, dann verlagern Sie doch einfach Ihr Radtraining nach drinnen. In sogenannten Spinning-Kursen kommen Sie richtig ins Schwitzen, haben viel Spaß mit Gleichgesinnten, trainieren Ihre Kondition und verbrennen jede Menge Kalorien. Kalorienverbrauch: 409 Kilokalorien pro Stunde. © Ute Grabowsky/Imago

Mehr Informationen zur Studie „Association of Leisure Time Physical Activity Types and Risks of All-Cause, Cardiovascular, and Cancer Mortality Among Older Adults“

Veröffentlichungsdatum: 24. August 2022

Untersuchungszeitraum: Erfassung von 3,5 Millionen Fragebögen im Jahr 1995 und 1996; Follow-up-Fragebögen wurden 2004 und 2005 erfasst; die Sterblichkeit der Studienteilnehmer wurde bis zum 31. Dezember 2019 ermittelt.

Veröffentlicht auf dem Fachportal JAMA Network

Umfang: 272.550 Studienteilnehmer

Studienautoren: US-Forscherteam um Eleanor L. Watts vom National Cancer Institute in Rockville, Maryland

Rubriklistenbild: © Imago

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