Rucola bis Linsen

Top-Ten-Lebensmittel gegen Schmerzen: Tipps aus dem neuen Buch von Johann Lafer

  • Juliane Gutmann
    VonJuliane Gutmann
    schließen

Sie leiden unter Rücken-, Hüft- oder Nackenschmerzen? Bestimmte Lebensmittel sollen diese lindern: Tipps aus dem neuen Buch von Johann Lafer.

In jedem dritten Haushalt in Europa lebt ein Mensch, der unter Schmerzen leidet. So eine Information der Deutschen Schmerzgesellschaft. In Deutschland würden etwa 17 Prozent der Bürgerinnen und Bürger unter chronischen Schmerzen leiden, heißt es weiter. Wird die Ursache behoben, verschwinden die Beschwerden. Dazu zählen zum Beispiel muskuläre Verspannungen. Allerdings ist es nicht selten der Fall, dass lange Zeit kein Auslöser gefunden wird. So erklärt sich auch die lange Leidensgeschichte vieler Patienten. Durchschnittlich dauert diese sieben Jahre, heißt es vonseiten der Deutschen Schmerzgesellschaft.

Ein Orthopäde oder eine Orthopädin ist die erste Ansprechpartnerin im Fall von Schmerzen. Denn oftmals stecken muskuläre oder das Skelett betreffende Probleme hinter dem Leiden. Auch ein Allgemeinarzt kann eine hilfreiche erste Anlaufstelle sein. Dieser wird Sie untersuchen und gegebenenfalls an einen anderen Facharzt überweisen.

Was Sie selbst gegen den Schmerz tun können

Doch auch Selbsthilfe kann enorm sinnvoll sein. Einige Schmerzpatienten berichten, dass sie die Beschwerden durch eine Ernährungsumstellung in den Griff bekommen haben.

Johann Lafer ist Starkoch und Buchautor.

Nichts verpassen: Alles rund ums Thema Gesundheit finden Sie im regelmäßigen Newsletter unseres Partners 24vita.de.

Essen gegen Schmerzen

Zusammen mit den Schmerzexperten von Liebscher & Bracht hat Johann Lafer an einem besonderen Kochbuch mitgearbeitet. Als der Starkoch unter starken Arthroseschmerzen litt, konnte ihm eine Ernährungsumstellung helfen. Das Resultat seiner Erkenntnisse ist im Buch „Essen gegen Schmerzen“ (werblicher Link) nachzulesen, dazu jede Menge einfache und köstliche Rezepte von Johann Lafer und Tipps von Liebscher & Bracht.

Unternehmer und Sternekoch Johann Lafer hat sich in einem Buch mit dem Thema Ernährung gegen Schmerzen befasst. Es entstand in Zusammenarbeit mit Ernährungsmedizinerin Petra Bracht und ihren Mann, den Schmerzspezialisten Roland Liebscher-Bracht. Im Kochbuch „Essen gegen Schmerzen – das Kochbuch“ werden unter anderem die Top-Ten-Lebensmittel gegen Schmerzen aufgeführt. So sollen unter anderem folgende Nahrungsmittel als natürliche Schmerzmittel wirken:

Die Top-Ten-Lebensmittel gegen Schmerzen, die im Buch erwähnt werden (zusammengefasst von Yvonne Walbrun)

  • Ingwer: Ob roh oder gekocht: Ingwer kann als natürliches Schmerzmittel gegen Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt werden. Einer Studie zufolge zeigte sich die zweimal tägliche Einnahme von Ingwer-Extrakt genauso effektiv bei Arthritis-bedingten Schmerzen wie die dreimalige Einnahme von Ibuprofen.
  • Chili-Schoten: Das in verschiedenen Paprika-Arten natürlich vorkommende Alkaloid Caspaicin kann Schmerzimpulse, die ins Gehirn gesendet werden, reduzieren. 
  • Olivenöl enthält eine schmerzmittelähnliche Substanz. Diese bremst die Enzyme, die für die Entstehung von Schmerzen verantwortlich sind.
  • Himbeeren: Der enthaltene Pflanzenfarbstoff hemmt Schmerzen und neutralisiert freie Radikale, die Entzündungen bewirken können.
  • Granatapfel: Die Samen enthalten den entzündungshemmenden Wirkstoff Punicalagin.
  • Feldsalat: Feldsalat ist bekannt dafür, dass er einen besonders hohen Anteil an Vitamin C aufweist. Dieses stärkt das Immunsystem und ist für den Aufbau von Bindegewebe und Knochen notwendig.
  • Radicchio liefert Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C sowie Vitamin A. An Mineralstoffen enthält er v.a. Kalzium und Kalium.
  • Rucola gehört zu den Kreuzblütlern. In ihm stecken sogenannte Glucosinolate. Diese verwandeln sich während des Verdauungsprozesses in entzündungshemmende und krebsfeindliche Stoffe.
  • Linsen enthaltenen Antioxidantien, die Vitamine B1, B6 und Vitamin E sowie die Mineralstoffe Magnesium, Kupfer und Selen – sie alle wirken entzündungshemmend und unterstützen die körpereigenen Abwehrkräfte. 
  • Grünkohl: Auch er gehört – genau wie Wirsing, Brokkoli, Rosen- oder Blumenkohl – zu den Kreuzblütengewächsen und enthält sogenannte Glucosinolate, die Entzündungsreaktionen stoppen. 

Ernährung gegen Altern: Zehn Lebensmittel, auf die Sie verzichten sollten

Kaffee in Tasse
Telomere gelten als Marker, die das biologische Alter eines Menschen anzeigen und eine wichtige Rolle im Alterungsprozess spielen. Sie befinden sich am Ende der Chromosomen als Schutzkappen und werden bei jeder Zellteilung kürzer. Krankheiten können zur Verkürzung beitragen. Umso wichtiger ist deshalb die richtige Ernährung. Wer länger jung aussehen möchte, sollte deshalb auch seinen Kaffeekonsum kritisch überprüfen. Denn Kaffee kann zwar ein echter Wachmacher sein. Allerdings erhöht er auch die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, was zur Alterung der Haut beiträgt. © Bernd Jürgens/IMAGO
Butter
Butter gehört für viele Menschen immer auf ihr Brot. Dabei hat sie eine hohe Dichte an gesättigten tierischen Fettsäuren, welche Entzündungen im Körper begünstigen, für einen erhöhten Cholesterinspiegel sorgen und somit die Telomere verkürzen. © Eivaisla/IMAGO
Schaumküsse
Möchten Sie, dass Ihre Haut lange straff und geschmeidig bleibt, dann Finger weg von Süßigkeiten. Der in ihnen enthaltene Zucker wirkt eben nicht nur entzündungsfördernd, sondern lässt die Haut auch schneller altern. Denn die kurzkettigen Kohlenhydrate zerstören die beiden Proteine Kollagen und Elastin, die die Haut normalerweise straff halten. © Westend61/IMAGO
Milchprodukte
Milchprodukte können ebenfalls zu einer schnelleren Alterung führen. Sie fördern nicht nur Entzündungen im Körper, sondern werden bei der Verdauung in Laktose gespalten. Dies schadet letztendlich der körpereigenen Kollagenproduktion. Mit zunehmendem Alter fällt es dem Körper zudem schwerer, die in der Milch enthaltene Laktose zu verdauen. Deshalb sollten Milchprodukte wie etwa Joghurt oder Käse nicht in großen Mengen gegessen werden. ©  Alex9500/IMAGO
Alkohl
Alkohol ist Zellgift und entzieht dem Körper gleichzeitig Flüssigkeit. Beides schadet nicht nur der Gesundheit, sondern lässt Menschen auch äußerlich älter wirken. Allerdings kommt es bei Alkohol auch auf die Menge und Qualität an. Rotwein enthält beispielsweise Resveratrol. Das Polyphenol schützt die Haut, indem es freie Radikale bindet. Dadurch lässt es die Haut gesund altern. © Ezequiel Gimà nez/IMAGO
Wurst
Verarbeitete Wurst- und Fleischwaren enthalten viel Salz sowie hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren und Zusatzstoffen. Diese Kombination kann dazu führen, dass die Telomere schrumpfen und schneller altern lassen. © Photology2000/IMAGO
Pommes
Auch der Verzehr von Pommes kann den Alterunsprozess beschleunigen. Beim Frittieren entstehen nämlich durch die hohe Hitze viele Transfettsäuren. Sie können die Telomerlänge negativ beeinflussen. © avq/IMAGO
Glas mit Cola
Nicht nur der in Softdrinks wie Limonade enthaltene Zucker ist für die Gesundheit schädlich. In Cola steckt beispielsweise auch Phosphorsäure. Sie steht im Verdacht, die Knochen zu schwächen. Eine geringe Knochendichte kann wiederum zu Knochenschwund, der sogenannten Osteoporose, führen und das Altern beschleunigen. © Kitch/IMAGO
Salz auf einem Löffel
Auch Salz kann sich negativ auf die Alterung auswirken. Zu viel des beliebten Gewürzes lässt beispielsweise das Gesicht aufgedunsen und die Augenringe dunkler wirken. Lebensmittel wie zum Beispiel Fertigsoßen oder Chips, die viel Salz enthalten, führen außerdem dazu, dass sich Wasser im Körper einlagert. Zudem entzieht das enthaltene Natrium den Knochen wichtiges Kalzium und erhöht den Blutdruck. Gänzlich auf Salz sollte allerdings auch nicht verzichtet werden. Mithilfe von zum Beispiel Joghurt, Bananen oder Trockenfrüchten kann das Salz mit Kalium ausgeglichen werden. © Orcea David/IMAGO
Chips
Die Teilnehmer einer Studie, die täglich mehr als drei Portionen hoch verarbeitete Lebensmittel aßen, hatten ein doppelt so hohes Risiko für verkürzte Telomere als Personen, die maximal eine Portion an Fertigprodukten pro Tag zu sich nahmen. Zu diesen Lebensmitteln zählen zum Beispiel Chips, Weißbrot, Kuchen, Gebäck, Schokolade und Fertiggerichte. © "ungvar"/IMAGO

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Michael Schick/Imago

Mehr zum Thema